Achgut.tv / 13.07.2020 / 06:00 / 63 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Notstands-Normalität mit Alltagsmaske

Wir sollen den Maskenzwang als alltägliche Normalität akzeptieren, deshalb werden die Masken, die zu tragen wir gezwungen werden, jetzt in Regierungskampagnen auch Alltagsmasken genannt. Logischerweise müssten nun auch Sonntags- und Festtagsmasken folgen. Vielleicht kommt das ja noch. Wir haben in den letzten Monaten eine fundamentale Richtungsänderung erlebt: Wir sind von Bürgern zu Untertanen geworden, die ihr Leben täglich nach neuen staatlichen Verboten und Geboten ausrichten und dankbar sind, wenn die Zügel etwas gelockert werden. Das Notstandshandeln war zeitweise legitim, doch er darf nicht zum Normalfall werden. Und ganz schlimm wird es, wenn wir vergessen, dass es mal eine demokratische Ordnung gegeben hat, die auf dem Individuum und seiner Freiheit beruhte.

Henryk M. Broders aktuelles Buch „Wer, wenn nicht ich“ befasst sich mit „Deutschen, Deppen, Dichtern und Denkern auf dem Egotrip“. Das Buch kann im Achgut.com-Shop bestellt werden. Die dritte Auflage ist ab sofort lieferbar.

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Rudi Knoth / 13.07.2020

Den Begriff “Alltagsmaske” kenne ich schon seit Ende April hier im Einkaufzentrum in München. Dazu muß man auch sagen, daß nach Söder auch ein Schal ausreicht. Aber ich frage mich langsam auch, wie lange das noch dauern soll. Denn dies soll ja nach Herrn Altmaer erst zuende sein, wenn weniger als 100 Neuinfektionen registriert werden.

Werner Arning / 13.07.2020

Oder hat das Ganze auch wieder mit der Vorbildfunktion zu tun, die Deutschland so gerne einnimmt? Die Deutschland mehr und mehr einnehmen will. Viele Regierungen in der Welt scheinen sich an unserem Umgang mit COVID zu orientieren. Gütersloh ist jetzt weltweit bekannt. Viele nehmen sich ein Beispiel an Merkels Umgang mit der Problematik. Will Deutschland deshalb vorerst nicht auf die Maske verzichten? Weil einige andere Länder einfach noch nicht so weit sind? Aus Rücksicht? Auch wenn hier eigentlich Quatsch ist? Um keine falschen Zeichen zu setzen? Aus Solidarität? Und um Signale zu vermeiden, die falsch interpretiert werden könnten? Deshalb die Strenge? Deshalb das Festhalten an der Maske? In Argentinien wurde gerade erst die Ausgangssperre verlängert. Und dann wir ohne Maske? Hat es auch damit zu tun?

Stefan Töns / 13.07.2020

Ich muss vehement widersprechen: In Deutschland und den meisten Ländern Europas und der Welt gibt und gab es keine schreckliche Notfallsituation. Eine gefährliche grassierende Seuche äußert sich darin, dass die Sterblichkeit in den Bevölkerungen massiv ansteigt. Wer sich die offiziellen Todesfallzahlen anschaut muss feststellen, dass es in den meisten Ländern überhaupt keine Übersterblichkeit gegeben hat. In Deutschland, wo mittlerweile die “Alltagsmaske” angeordnet wurde, liegt die Sterblichkeit 2020 eher niedriger, als in den vergangenen Jahren. Zu dem Zeitpunkt, als die deutsche Regierung Lockdown und Maskenpflicht befahl, waren die Zahlen schon deutlich im Absinken begriffen. Aktuell sorgt nur noch die Unzuverlässigkeit der Tests dafür, dass die Infiziertenzahlen niemals auf Null sinken können. Aber erst wenn diese unter 100 fallen werden, darf die Maskenpflicht verschwinden. Ein Schelm, der Böses dabei denkt ...

Michael Hinz / 13.07.2020

Da ist nichts verwunderlich, lieber Herr Broder: Bürger ist man in der Demokratie, und Untertan im Unrechtsstaat, der wir geworden sind, in der Diktatur. Für diesen letzten Schritt von der Gesinnungsdiktatur bis zur Diktatur hat es beginnend seit März nur ein paar Wochen gedauert. Daß es die meisten mitmachen liegt daran, daß sie nie Bürger/Citoyen waren, sondern lediglich Konsumenten, die Freiheit stets mit Libertinage ohne Verantwortung verwechselt hatten.

Gereon Stupp / 13.07.2020

Die, welche heute Untertanen sind, waren es auch schon zuvor. Und ja, sie sind froh und stolz, es heute zeigen zu können.

Nils Knospe / 13.07.2020

Ja, aber nicht nur die Großen finden das irgendwie geil, zu verordnen. Es gibt auch Normale, die sich dazu berufen fühlen. Gestern z.B. gab es eine Zurechtweisung, als ich mit einer Freundin ein Bäckereigeschäft betrat. Sie hatte sich ihr T-shirt über die Nase gezogen und die Verkäuferin meinte, “das nächste Mal” solle man doch bitte einen Schal oder Maske benutzen. Auf die Frage wieso, kam die patzige Antwort, das sei “Vorschrift”. Ist es natürlich nicht ! Blödsinn. Wir sind dann gegangen. So ein Quatsch.

Franz Klar / 13.07.2020

Mich treibt etwas ganz anderes um : wird es Krieg geben ? Krieg um die entvölkerten Gebiete , welch jetzt NL , CH und A abgekürzt heißen ? Denn nach dem 2. Wellenkrieg werden dort alle Bewohner wegen maskenfreiem Alltagseinkauf qualvoll verschieden sein und hinterlassen wertvolle Infrastruktur in schöner Landschaft . Das gibt Ärger !

Wilfried Cremer / 13.07.2020

Sonntags trägt Frau Merkel ihre Maske tief, als Tanga, vulgo Ritzenputzer. Derweil Barbie sich noch schwertut mit dem Teil. Vielleicht macht Steiff das Rennen.

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