Selten so in der Corona-Krise gelacht und noch mehr als ich die weitere Bewerbung von Gerd Köppe gelesen habe. Wenn Sie , Herr Köppe, noch schreiben, dass Sie auch gern bereit sind, Mitglied der neuen sozialistischen Einheitspartei zu werden, dann würde man sogar die Wahl rückgängig machen, falls Sie den Anmeldeschluss verpasst haben sollten.
Das Schwulsein gehört nicht in die Bewerbung! Diese Karte zieht man(n?) erst, wenn es ans Absägen geht, dann sind die Absägend*Innen nämlich homophob, vorher waren sie halt nur (A.-)offen…
Man merkt halt schon, daß Journalisten keine Ahnung von der Realität, insbesondere der Arbeitswelt haben. Zu lang, Herr Etscheit, einfach zu lang, jeder P’ler wirft eine so lange Bewerbung umgehend ungelesen den Papierkorb. Versuchen Sie es doch mal mit einem “Ich will da rein!” (der junge Gerhard Schröder am Zaun des Bonner Kanzleramts).
Kann man die Wahl anfechten, wenn die Stellenausschreibung in meiner Heimatzeitung nicht zu finden war.
Ich habe die Stellenanzeige im Netz gefunden. Unfassbar, das steht da wirklich alles so. Pusseligstes Biedermeier. Der einzige Kandidat, der mir einfällt ist leider schon verstorben: Louis de Funès in seiner Paraderolle als der Herr Generaldirektorpräsident.
Vielleicht wäre noch vorteilhaft zu erwähnen : Ich fühle mich berufen, den erzieherischen Auftrag des ÖRR tatkräftig zu unterstützen. Den Kampf gegen rechte Tendenzen in unserer Gesellschaft gilt es, an allen medialen Fronten zu führen. Das „Nie wieder“ soll mein Leitmotiv sein. Der Veränderung der Gesellschaft im grünen Sinne fühle ich mich verpflichtet. Denn der Ungerechtigkeit in der Welt und dem Klimawandel gilt es, den Kampf anzusagen. Um bei dieser Herausforderung einen Großteil der Gesellschaft „mitzunehmen“, werde ich stets bemüht sein, mein mir Mögliches in diesem Sinne beizutragen und für ökologischen und sozialen Fortschritt eintreten.
Da es sich um eine Ausschreibung handelt, werde ich mich, bei der Gelegenheit, ebenfalls bewerben. Immerhin habe ich Jahrzehnte unter dem großen, allseits bekannten Saarländer Erich Honecker arbeiten und auch meine Lebensweise nach seinen Wünschen gestalten dürfen. Leider hat er 1989 überraschend sein Amt gekündigt und Deutschland verlassen, um in den chilenischen Anden seinen Ruhestand zu genießen. Doch, fürsorglich, wie er war, hat er uns eine aufopferungsvolle Genossin, aus seiner mittleren Führungsebene hinterlassen, welche heute bravurös die Geschicke unseres Landes meistert. Die Genossin Kanzlerin (Konspirative Bezeichnung für Staatsratsvorsitzende) steuert das Schiff “Deutschland”, mit Weitsicht und Konsequenz, durch die gefährliches Klippen der Pandemie, des Alltagsrassismus und den überall lauernden Piraten des Rechtsradikalismus, auf Sicht, jedoch mit sicherer Hand hin, zu den neuen Ufern der globalisierten EU-Felsenküste. Auf diesem schwierigen Wege möchte ich sie medienwirksam unterstützen. In diesem Sinne Rot Front Genossen!
Leider haben Sie AKK und den Dachdecker als Landesausgeburten nicht in Ihr Bewerbungsschreiben einfliessen lassen. Das gibt Punktabzug.
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