Meine Nachbarn auf der anderen Strassenseite überlegen aus unserer Stadt weg zu ziehen. Da ist sogar schon von Russland die Rede. Meine Frau und ich endecken gerade “den Osten” als bevorzugtes Urlaubsland. Unser kleines Städchen verändert sich stetig, in einem Vorort musste sich ein Bekannter anhören, er solle ruhig sein in 10 Jahren übernehme man Deutschland sowieso. Dessen Kinder standen schon alle vor mir bei Gericht.
Liebe Frau Schunke, Ihre Beiträge sind immer wieder ein Genuß. Auch dieser enthält viele meiner eigenen Gedanken. Ich bin als junge Frau sehr viel gereist, auch auf andere Kontinente. Die Menschen dort zu sehen und ihre Sprache zu hören, war immer schön, aufregend, manchmal anstrengend, wenn die Verständigung nicht klappte. Auch die Verhältnisse dort zu sehen, war lehrreich. Wie oft habe ich dann gedacht, zu Hause ist es aber zum Glück anders. Sie haben auch recht, einigeln wollen wir uns in Deutschland nicht. Deutschland war auch vor einigen Jahren schon “bunt”. Das scheint allerdings nicht bunt genug gewesen zu sein, so daß unbedingt eine weitere Kultur in Massen hier einströmen darf. Eine Kultur, die es doch gar nicht bunt haben möchte.
Liebe Frau Schunke, Ich habe Ihren Betrag mit Tränen in den Augen gelesen. Er beschreibt sehr genau den Zustand unseres Landes und die daraus folgenden Empfindungen. Das wirklich Schlimme an dem Zustand und für die Zukunft unserer Gesellschaft bedohliche ist das Nicht-darüber-reden-können aus Angst vor sozialer Ächtung und dem beruflichen Aus..
Es ist schon tragisch Frau Schunke, dass uns genau diese Dinge schon gar nicht mehr auffallen. Sie bringen es mit Ihrem Schlussatz voll auf den Punkt.! “Die nicht sehen wollen, dass die Dinge nicht aufgeteilt, sondern abhanden kommen werden. Wer sich ab und an noch an den wenigen “nicht-diversen” Orten in Deutschland aufhält, der bekommt eine Ahnung davon, was uns bereits jetzt abhanden gekommen ist.” Danke für diese Ausführungen. b.schaller
Was Putnam feststellte, konnte ich jüngst am eigenen Beispiel erfahren, und es wundert mich nicht. Das Misstrauen mag kulturell und gesellschaftlich geprägten Weltbildern entspringen, die teilweise sogar konträr zueinander sind (siehe islamische und westliche Moralvorstellungen). Dazu kommen religiöse Ressentiments. Sprachliche und gesellschaftliche Abgrenzung verhindert jedoch nicht nur die Integration, sie verstärkt auch das Misstrauen erheblich, etwa wenn man sich als Frau alleine an einer ruhigen Stelle am ländlich gelegenen See befindet und eine Gruppe von Männern kommt und sich niederlässt. Bei deutsch sprechenden jungen Männern erkennt man die Absichten, man versteht, worüber sie sich unterhalten und worüber sie lachen. Sie tragen Badekleidung und tun, was man am See so macht: baden, spielen und herumliegen. Nicht der geringste Hauch von Misstrauen stellt sich ein. Bei den türkisch oder arabisch sprechenden Männern ist es anders. Ihre Sprache klingt nicht nur fremd sondern auch abfällig, man versteht nicht, ob sie sich über ihre Arbeit, Familie, das Wetter unterhalten oder über die deutsche Frau, die im Bikini in unmittelbarer Nähe auf ihrer Decke liegt. Sie behalten die Alltagskleidung an, trinken und reden und haben offensichtlich nicht die Absicht, zu baden. Aber auch türkische oder arabische Familien, die sich am beliebten Badesee ausbreiten und die schönsten Plätze, wo normalerweise zahlreiche Badegäste liegen, für sich alleine okkupieren werden nicht gerade als angenehm empfunden. Grill, Decke, Vorräte, Liegen werden großzügig über den gesamten Platz verteilt, vorhandene und normalerweise von allen Badegästen genutzte Tische und Bänke werden vollgestellt, man trägt keine Badekleidung, die Frauen sind angezogen wie im Winter, dunkel, langärmelig, mit Kopftuch. Es mag intolerant klingen, wenn einen das stört, aber es verändert die Atmosphäre spürbar, und das nicht nur optisch.
Anabel, sie haben ja so recht, sie sprechen mir aus der Seele. Ich kann das deutsche Wahlvolk nicht verstehen. Ignoranz gepaart mit Desinteresse und Dummheit, anders kann ich es mir nicht erklären. Die größte Schuld an der Misere gebe ich den verbrecherischen Medien, die mit größter Energie an der Gleichschaltung der europäischen Völker arbeiten und Europa gleichzeitig zerstören. Wenn ich den DLF höre bereitet es mir mittlerweile körperliche Schmerzen, dieses manipulatorische, einseitige, Gefasel zu ertragen. Ich bin zur Auffassung gelangt Fr. Merkel hat Deutschland nach Hitler den größten Schaden in der jüngeren Geschichte zugefügt.
ich bin sehr glücklich darüber ein bewohner der oberlausitz zu sein. obwohl wir ein wenig von polen und tschechen überannt werden ist es zwar nicht zu “deutsch” aber wenigstens europäisch und was bier und gutes essen betrifft wie popo auf eimer :-) und wenn es nach mir ginge könnte die presse über sachsen noch tausend mal schlechter sein, dann haben wir wenigstens weiterhin unsere ruhe.
Liebe Frau Schunke, guten Morgen. Ihr Artikel ist so was von treffend - und entspricht den gegenwärtigen, nicht für möglich gehaltenen Zuständen in Deutschland (...bin ich jetzt Nazi?) Aber, erklären Sie mir doch bitte, warum ausgerechnet die “Grünen”, als die treibende Kraft hinter diesen unseligen Entwicklungen in meiner Heimat, derzeit diesen unglaublichen Zuwachs an Zustimmung in den entsprechenden Umfragen für sich verbuchen können? Und noch etwas: zu dem vielfach, auch von Ihnen, s.o., angeführten Grund für das aktuell völlig irrsinnige Agieren von Politik , getragen von weiten Teilen der Bevölkerung, sei die unbewusste Aufarbeitung, ja, die Buße für “unsere Schuld”. Ich habe in meinem privaten und auch weiterem Umfeld, egal wo und wie auch immer, noch nicht EINEN sagen hören, dass er Schuld zu tragen habe für Greueltaten von Großeltern oder Eltern…Tenor ist unisono, dass es “soviel Jahre” her sei, und man “nun wirklich” mit dieser “Geschichte” nichts mehr “an der Backe” hätte, es müsse “endlich Schluss” damit sein. Von Schuldgefühlen KEINE Spur. Tatsächlich frage ich mich, ob dieser Terminus von der “aufzuarbeitenden Schuld” , nicht einfach eine naheliegende Erklärung, quasi das Feigenblatt für ein völlig unerklärliches Phänomen, für eine nicht nachzuvollziehende soziopolitische Entwicklung in diesem Land ist…Meine Überzeugung: so etwas ist aktuell nur in Deutschland möglich, genau so, wie der Nationalsozialismus und die damit verbundenen Greuel nur in Deutschland möglich waren.
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