@Peter Holschke: Beat Schaller ist keine Transfrau, sondern ein Mann mit dem schönen schweizerischen Vornamen Beat (nach „beatus“, glücklich); die weibliche Version heißt Beate oder Beata. Entschuldigen Sie bitte meine Klugscheißerei.
E. Albert, Sie schreiben: “Also die Mär von der Kippe wurde uns doch schon gleich nach dem Brand aufgetischt. Das will niemand offiziell aufklären.” Übrigens, die drei fahrlässiger Brandstiftung Beschuldigten beim Brand des Krefelder Affenhauses in der Sylvesternach 2019 wehren sich, aus gutem Grunde. Wer die bis dato besten Hintergrundinformationen dazu will, soll sich den Achgut-Hintergrundbericht “Die 30 toten Affen von Krefeld: Was vertuscht werden soll” von Alexander Dellwo schnappen. Derweil schämt sich die mutmaßliche[!] Schmuddelzeitung “Der Westen” nicht, selbst Rechtsprechung auszuüben, wie man an der folgenden Überschrift vom 15.08.2020 (Stand: 17:49 Uhr) online sieht: “Krefelder Zoo: Nach Affenhaus-Brand wehren sich Täterinnen[!!!] gegen Geldstrafe”.
Ich kenn die Franzosen generell als sehr obrigkeitshörig. Wenn allerdings der Druck im Kessel zu hoch wird, dann platzt er , und dann gibt es eine Revolution.
In diesem achso vereinten Europa erfährt man kaum wirklich etwas über das grösste Nachbarland. Sehr geehrter Herr Haferburg, Ihre Berichte sind immer lesenswert, gerade weil sie die normale und nicht die mediale Perspektive bieten. Als Beispiel dafür Ihre Schilderung der harten “Corona”-Massnahmen der Regierung, übler noch als hierzulande. Und ja, auch eine kommentarlose Berichterstattung ist schon sehr interessant. Immer wieder: Vielen Dank!
Streng genommen ist Notre Dame gar keine Kirche mehr, sondern ein nationales Monument wie sie es beschreiben. Im Ergebnis hat der Brand die seit Jahren blockierten Gelder für die Neugestaltung des gesamtes Bereiches um Notre Dame herum freigesetzt. Die Profiteure dieser Situation (Investoren, Bauunternehmen, politische Entscheider) freut das natürlich. Ansonsten gilt: Schon während meiner Zeit in Frankreich vor Jahrzehnten wurden die Konflikte der Nation mit Mitteln ausgetragen, die die bundesdeutschen Nachkriegskinder nur vom HörenSagen kannten und die zuletzt in ganz Deutschland vor 90 Jahren existierten. Insofern schwelt es in Frankreich eigentlich immer. Könnte das jemals anders sein? Was sollte jetzt anders sein?
@Peter Holschke: Nur vergisst der Mensch immer, dass er nur ein Teil des Systems “Natur” ist. Er bezeichnet sich als “Krone der Schöpfung” und glaubt allen Ernstes, die Natur beherrschen zu können. Welch ein Größenwahn! Der wird aber wohl unheilbar sein. Und sonst gilt in allen Bereichen: Spare jederzeit, dann hast du immer Not. Irgendwie bewahrheitet sich das immer wieder. Trotz alledem: weiter so!
@ Andreas Rühl / 02.12.2020 >> Niemand hielt das Schiff für unsinkbar, dass wäre absurd. << ♦ Damit haben Sie zweifellos Recht, auch mit der Bemerkung, dass die vorhandenen Boote nicht alle, wie vorgesehen, besetzt werden konnten. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die vorhandenen Boote schon für die relativ wenigen erlauchten Passagiere der Jungfernfahrt und die Besatzung des Schiffes auch im Idealfall bei weitem nicht darin unterzubringen waren. Der Grund: Die seit 1896 gesetzlich vorgeschrienene Menge an Rettungsmitteln bezog sich nicht auf die maximale Anzahl Passagier plus Besatzung, sondern orientierte sich an der Größe des Schiffes. Für die >Titanic< (oberste Kategorie: Größer als 10.000 BRT) waren maximal 962 Plätze vorgeschrieben, die >Titanic< bot theoretisch sogar 1178 Personen Platz, wobei sie wegen der Anzahl ihrer wasserdichten Schotten nur Rettungsmittel für 756 Personen hätte vorhalten müssen. Der Untergang der >Titanic< ist ein trauriges Beispiel dafür, wie weit gesetztliche Bestimmungen und die Notwendigkeiten der Realität zum Nachteil des Menschen von einander entfernt sein können.
Menschliches Versagen. Immer wieder. Ob Titanic, Notre Dame, Nantes, Nizza, Breitscheidplatz, Wien, COVID-19. Wir müssen mit allem leben, sollten uns aber um ein geringeres Ausmaß an Dilettantismus bemühen. Das wäre schon mal die halbe Miete. Menschen vergessen aber so schnell, also kommt auch jeder noch so kleine Dilettantismus wieder und hinterher ist es nie einer gewesen. Unsere Politiker, ob Frankreich, oder weltweit (selbstverständlich sind Diktaturen, Erbmonarchien, Wahlmonarchien ausgenommen) sind in ihre Positionen demokratisch gewählt worden, weil sie so schön dilettantisch reden und blenden können, in der Regel aber keine Ahnung haben und im Ernstfall die Betroffenheitskarte gespielt wird. Wir müssen mit allem leben und uns dabei nicht verlieren. Keiner rettet irgendwem den Allerwertesten. Und das ist die große Sorge der Politik. Als Looser bezeichnet zu werden und den Eintrag ins Geschichtsbuch zu schmälern (negativ schreibt ja kein Historiker), deswegen lieber alles vernebeln. Es sei denn, man macht einen Sturm auf die Bastille und haut König und Königin den Kopf ab. Da haben die Franzosen schon eine wilde Vergangenheit.
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