Ihr Meinungsniederlassung empfinde ich als Armutszeugnis. So dürftig, furchtbar, zum Fürchten! Ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass es noch Andersdenkende als Sie gibt! Ihr Beitrag hat (für mich) nichts zu bedeuten! So rein absolut gar nichts! Sie waren noch nicht einmal in den Aufführungen und erlauben sich so einen Ausstoß - unfassbar! Ich habe mit diesem Ring eine für mich großartige Leistung eines jungen Regisseurs erlebt. Was er auf die Beine gestellt hat, ringt mir Hochachtung ab. Vielleicht gab es ein paar Momente, die hier und da etwas schwach gerieten. Man mag über den ein oder anderen Aspekt diskutieren. Aber das Gesamtpaket war für mich einfach nur großartig. So bereitet Oper mir Freude! Sie, die konservativen Traditionalisten und die übersättigten, ewig all- und besserwissenden, Klugscheißer-Kritker akzeptieren nie das Neue. Das muss man wissen. Das lernt man - vor allem in Bayreuth! Das Buh-Gewitter für den Regisseur Valentin Schwarz stört nicht weiter. Muss man einfach abhaken✔️und gut is. Erinnern Sie Chéreau und die Folgen? Phonstärke des Buhens macht nullkommanull Aussage über die Qualität dessen, was auf der Bühne stattfindet. Ich bin Musikwissenschaftler und gehe seit mehr als 40 Jahren deutschlandweit, europaweit und weltweit in die Oper. Seit 37 Jahren fahre ich nach Bayreuth. und habe seitdem jede Produktion dort gesehen. Viele davon mehrfach. Ich habe in Bayreuth sieben verschiedene RINGE gesehen. Und an vielen anderen Opernhäusern noch mehr. Mich hat der Schwarz-RING gepackt. Er war einfach mal ganz ganz anders, frisch und frech, neugedacht, umgedacht, klug, aufregend, anregend, überraschend und witzig. Und er war vor allem Eines für mich: Nie langweilig und immens spannend. Von Akt zu Akt, von Oper zu Oper wollte ich wissen, wie es weitergeht, was da noch alles kommt. Der neue RING in Bayreuth muss einem nicht gefallen. Man kann ihn auch schlecht finden. Aber so etwas, wie von Ihnen lesen zu müssen ist armselig!
Mit 12 Jahren schleppte mich meine Mutter nach Osnabrück: ” ....nie sollst du mich befragen…...”. Die Melodie haftet immer noch. Mein Bruder, der Kapitän, bekam nie eine Karte für Bayreuth, aber er hatte den gesamten Ring unterschiedlicher Dirigenten im Haus. Wenn es im Sommer warm wurde, dröhnte der Ring quer durch’s ganze Haus. Ziemlich laut. - Manchmal, auch im Sommer, lasse ich die sog. Erbmasse bei offenen Fenstern spielen, dann wenn ich im Garten, sitzend unter Bäumen bin, um die Nachbarn zu ärgern. Ich glaube, die kennen Wagner nicht. —Wozu braucht man Bayreuth, wenn bei 30 Grad im Schatten, unter Bäumen das gesamte Orchester den Wind bewegt.
Es ist doch eigentlich egal, wie gut oder schlecht Wagner in Bayreuth inszeniert wird. Vermutlich werden die wenigsten prominenten Gäste der Aufführung Wagner wirklich mögen oder gar Zuhause hören. Es geht einzig darum, bei einem gesellschaftlichen Ereignis dabei zu sein, gesehen zu werden und Kontakte zu knüpfen. Musik braucht man dazu nicht.
Herr Gerhard Rachar, Sie machen mir Angst. Mir geht es schon seit Jahren so, dass ich in der Oper meistens die Augen schließe um dieses Elend auf der Bühne nicht ansehen zu müssen. Ich kann mit Wagner nichts anfangen, liebe aber Verdi, Puccini, die italienischen und französischen Komponisten u.ä. Meine Lieblingsoper ist Il Trovatore, weil es vor Jahrzehnten die erste Oper war, die ich als junge Frau in einer wunderbaren Inszenierung mit tollen Sängern gesehen habe. Da ist meine Liebe zur Oper geweckt worden. In den späteren Jahren konnte ich sie in verschiedensten Inszenierungen sehen, von denen die meisten mich allerdings das Grauen lehrten. Aber wie ich schon schrieb, ich schließe dann die Augen und lasse die Musik auf mich wirken und denke, Gott sei dank können sie die nicht auch noch verhunzen. Wenn die allerdings glauben, dass sie mit diesen Inszenierungen junge Menschen in die Oper bringen, DAS sehe ich nicht. Aber ich denke, bald wird es sowieso keine Opernhäuser, keine Schauspielhäuser und ähnliches mehr geben, denn wenn der Anteil der migrierten Bevölkerung in einigen Jahren die 50% überschreitet, dann sind diese Einrichtungen obsolet, denn von denen wird niemand diese besuchen und insofern werden sie dann überflüssig sein. Dann ist es aus mit der Kultur. Insofern wundert es mich immer sehr, dass sich die sogenannten ” Kulturschaffenden” immer so vehement für die Aufnahme aller Asylsuchenden einsetzen. Sie sind so blöde und schaufeln sich ihr eigenes Grab. Nun denn, leid tun sie mir nicht.
Die besten Aufführungen sind vollkommen werkgetreu, einschließlich des Bühnenbildes und der Kostüme. . Die New Yorker Metropolitan Opera unter James Levine hat das verwirklicht. Dort war “Der Ring des Nibelungen” wie andere Wagner Opern (beispielsweise “Die Meistersinger”) ein Genuss, während woanders Wagners Erstling “Rienzi” in einem KZ spielte. Die Buhrufe für Valentin Schwarz waren berechtigt.
Es gibt Bereiche der schönen Künste, die immer noch Blüten treiben, wie z. B. in der Malerei. Es gibt sie wieder, die jungen Meister, die sich mittels alter Maltechniken dem Schönen, Wahren, Guten annähern. Auch da gilt: Aus dem Osten (Deutschlands) kommt das Licht. Ähnliche Blüten treibt (bei allem Niedergang) die Chor-und Instrumentalmusik. Übrigens: Warum soll es auf dem Grünen Hügel besser zugehen als in den Stadttheatern oder in Salzburg? Die erwähnte Brigitte Fassbaender ist m. E. eine Art Gralshüterin, ein Puristin, der es um das Werk und die Werktreue geht. Die Zeit der spinnerten Publikumsverlade (Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht; E. Kishon) dürfte sich bald erledigt haben. Das Pendel schlägt demnächst wieder in die andere Richtung. Und der Zauber des Hügels wird wieder spürbar ...
Zubin Mehta hat 2007 in Valencia eine Aufführung hingelegt, die man als eine neue Deutung Wagners auslegen kann inkl. seinem inneren Abgrund. Wagners Antisemitismus und seine Weltuntergangssehnsucht sind übrigens ein künstlerisch nicht unbetörendes Gift. Aber in der Kunst ist Gift eben Kunst und so toxisch der Geist auch sein mag (Metropolis), so künstlerisch ist jeder Ausdruck von Wahn , tatsächlich großartig in allen Facetten. Nur man muß das Gift nehmen, wie es die Phiole verläßt und verstehen aus der Kunst des Giftes etwas zu machen, was die Sache so faszinierend fasst, wie sie tiefer ergründlich wird. Das Böse in der Kunst ist ja nicht das Böse in der Politik des Alltags der Vielen, denn in der Kunst ist das Böse nicht banal, sondern ausdrücklich. Die Deutschen verstehen ihre eigene Psyche nicht und deshalb erschließt sich ihnen auch nicht das Grandiose des Krankhaften in seinem Ausdruck in der Inszenierung geboren werden zu wollen. Was die Wagner - Sippe angeht: Die leiden alle an ihrer angeborenen Pflicht der Musik dienen zu müssen. Sie dürfen nicht vögeln wie sie wollen, sie sind gehalten alles zu verwalten was ihnen hinterlassen mit und ohne Schauspielhaus und dessen Insassen. Sie hassen ihren Ahnen so sehr, daß alles zwangsläufig daherkommt. Mal sehen, wann sie Goethe schlachten oder Schiller in politischer Korrektheit auflösen… Was wurde eigentlich aus dem “Afrika - Projekt Beethoven” ? Ist er nun schwarz, Mokka - farben oder doch ein Rheinländer, Wagner soll jetzt Chinese gewesen sein und halb weiblich…....
Der Beschreibung nach ist dieser Ring auf der Höhe der Zeit und passt perfekt in den kulturellen und politischen Kontext des besten Deutschlands, das wir je hatten. Allerdings scheinen mir in Sachen LGBTXYZQWERTZY doch noch einige Defizite zu bestehen, oder kommt tatsächlich keine einzige Geschlechtsumwandlung vor?
Ich sag nur „Asterix und der Kupferkessel“, erschienen irgendwann in den frühen 80ern; dieser Band nimmt in einer kongenialen Prophezeiung das heutige Regietheater auf die Schippe und dessen Ende vorweg: der geschaßte Regisseur sitzt in der Todeszelle und wartet voller Vorfreude auf die Inszenierung seines Lebens , als Hauptdarsteller im Circus Maximus mit Löwen und Tigern und dem zahlenmäßig größten Publikum der damaligen Zeit. Wenn die neue SED erstmal die gesamte Kultur beseitigt hat, können Intendanten wie Wagner und Regisseure wie Schwarz froh sein, wenn einer der letzten Steuerzahler ihnen einen trockenen Kanten Schwarzbrot in den speckigen Bettelhut wirft.
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