Herr Fielmann, ja der, der mit den Brillen, bekommt wahrscheinlich die höchsten Agrarsubventionen in Deutschland, danach kommt Südzucker, also alles traditionelle bäuerliche Landwirte.
Herr Wallner, auch für Sie noch einmal: Es gibt keine Subventionen für Milch oder Fleisch. Mittlerweile schon Jahrzehnte nicht mehr. Es gibt aber immer noch Leute Jahrzehnte nach Abschaffung, die es immer noch nicht geschafft haben, sich zu informieren oder es schlicht nicht wollen. Was es in der Übergangszeit gab, sind Milchquoten. Es gibt heute Direktzahlungen, hauptsächlich, und davon profitieren eben nicht nur die Landwirte, sondern auch Industriebetriebe außerhalb der Landwirtschaft, Städte und Gemeinden, Grundbesitzer und Investoren. Darüber hinaus gibt es verschiedene Prämien für ökologische Maßnahmen. Das gibt es in anderen Bereichen auch, z.B. hier : “Fahrer von E-Autos als Firmenwagen müssen ihre privaten Strecken seit Beginn 2020 monatlich nur noch pauschal mit einem Viertel der Bemessungsgrundlage versteuern, also 25 Prozent des Bruttolistenpreises, sofern der Fahrzeugpreis unter 40.000 Euro liegt.” oder hier: ” - Elektrofahrzeuge sind 10 Jahre von der Steuer befreit. - Einen Umweltbonus für reine Batterieelektrofahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge von 4.000 Euro und für von außen aufladbare Plug-In Hybride 3.000 Euro. - Die Halbierung der Bemessungsgrundlage für den geldwerten Vorteil bei Dienstwagen. - Nur noch 0,5% des Listenpreises muss der Arbeitnehmer monatlich versteuern.”
Trotz aller Subventionen sind die Lebensmittelpreise in der EU höher als auf dem Weltmarkt. Es gab neuliche Bauernproteste, nicht wegen zu niedriger Subventionen, sondern weil der Staat dabei ist, durch absurde Gesetze die Landwirtschaft fast unmöglich zu machen. Nur hängt das meiner Meinung nach zusammen. Wer sich seit Generationen subventionieren läßt, fürs Produzieren und Nicht-Produzieren, für Naturschutz und neuerdings Klimarettung, hat sich selbst Staat und Bürokratie ausgeliefert, samt den staatstragenden Ideologien. Subventionen schaden nicht nur den Geplünderten, die sie finanzieren müssen, sondern auch den Empfängern, weil sie sie abhängig machen und unfrei. Dann können emporgekommene Studienabbrecher in der Politik mit ihrer Steinzeitideologie die Empfänger ruinieren, wie es gerade geschieht.
Lieber Herr Eugen Richter, sie sprechen mir wieder einmal aus der Seele !
Teil 2: (Fortsetzung) Richtig ist aber auch, dass die Städter – gerade was die dort vorhandene Infrastruktur betrifft – auf hohem Niveau jammern, insbesondere wenn es um Kultur-Einrichtungen oder den öff. Nahverkehr geht. Die sollen auch mindestens 500-1000 m bis zur nächsten Halltestelle haben. Alles andere kann man zu Fuß erledigen (auf dem Land werden noch ganz andere Anforderungen gestellt – an Erwachsene, aber auch an Schulkinder!)! Ich habe den Eindruck, dass immer nur gefordert wird mit dem Argument „… der Andere bekommt aber dies …“. Aus Angst vor dem (lautstarken) eigenen Wählern betreiben die Politiker permanent eine Klientelpolitik. Keiner hat mehr dem Mut und das Rückgrat das übergeordnete Große und Ganze zu vertreten, was auch - mit sachlichen Argumenten untermauert – von allen verstanden werden sollte.
Bauern(verbände) rufen seit menschengedenken nach Subventionen mit der Begründung, nur durch den “Bauernstand” wird das Überleben der Bevölkerung gesichert. Doch jeder Eingriff führt zu Fehlentwicklungen (Milchseen, Butterberge etc.). Seit einiger Zeit ist die Bauernlobby noch cleverer geworden, indem sie auf den Umweltzu aufgesprungen ist. Man verlangt Beiträge der Allgemeinheit zur “Landschaftspflege”, zur “Erhaltung traditioneller Kultur-Landschaften” etc. pp. Gleichzeitig wird permanent gejammert: Gibt es gute Ernten (es wächst viel) kommt die Jammerei: “Unsere Ware kostet ja nichts” (soll heißen, die erzielbaren Preise sind dank der Menge zu gering); gibt es schlechte(re) Ernte, heißt das Argument: “Es wächst ja nichts”. Das unternehmerische Risiko wird ganz gerne auf die Allgemeinheit abgewälzt, wobei die Kleinbauern (wie in Bayern, oder kleine Bio-Bauern) gerne dank ihrer Anzahl vor den Karren der Agrarfabriken gespannt werden. Und das gilt für alle Sparten der Landwirtschaft, egal ob Milchvieh-Betrieb, Fleischerzeugung, Weinbau, Getreide-Erzeugung oder auch Erzeugung von “Bio-Masse” für die “regenerative Energieerzeugung”. Mittlerweile ist es so, dass sogar die Bundesregierung versucht einzugreifen und bei den “Abnehmern” (Aldi, Lidl etc.) höhere Preise einzuforden. WAS soll also die Begründung des Autors, dass Subventionen der Landwirtschaft höhere Verbraucherpreise vermeiden - völlig unlogisch. Wenn der Bauer Bauplätze verkaufen kann, fragt er doch auch nicht, wohin er den Ausgleich für die Wertsteigerung überweisen soll!. Lasst es doch einfach den Markt entscheiden und ALLE Landwirtschaftsubventionen streichen. Wenn in D dann zu wenig erzeugt wird, dann kommt halt die Milch aus der Schweiz und muß nicht mehr wie bisher von D nach Italien gefahren werden. Natürlich hinkt der Vergleich des Autors mit Subventionen der (groß)städtischen Infrastruktur, denn diese ist letztendlich für alle und nicht wie Bauernsubventione für eine Berufsgruppe da. (s. Teil 2)
Ginge es nach der Gerechtigkeit über die sich Linke ständig ergeiffern, so sollte auch der Umlageschlüssel für ländliche Regionen denen der Städte entsprechen. Denn wie kann es sein, dass eine Stadtgemeinde für einen Hauptwohnsitz das xxx fache bekommt. Auch wenn die dortigen parteilinientreuen Goschnreißer, und Büroheinis nur einen Teil von der Leistung eines Bauern bringen.
Subventionen sollten zurück gefahren werden. Hier in Deutschland werden Hinz und Kunz subventioniert. Der Staat mischt sich in alles ein. Aber dadurch wird die Lage nicht besser, im Gegenteil. Die kleinen und mittelständischen, produzierenden Unternehmen tragen die größte Last. Sie sind die Doofen, weil keine Lobby vorhanden ist. Fairer Weise dürfte es gar keine Subventionen geben. Wer es nicht schafft, fällt dann eben durchs Raster. Freie Marktwirtschafft nennt man das. Ein paar Blötschköppe von Beamten bestimmen hier, wer oder was subventioniert wird. Je mehr der Staat sich in die Dinge einmischt, desto schlechter läuft es. Das sieht man überall.
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