Die Verengung des Meinungskorridors, der regelrechte Vernichtungsfeldzug gegen die alteingesessene Kultur des Landes, gerade auch durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der damit die eigene Bevölkerung zu anderem Denken zwingen will, während dieselbe Bevölkerung mit Zwangsgebühren ihre eigene Dauerbeschimpfung zu finanzieren hat: das ist (natürlich) nicht nur ein deutsches Problem.
Es gibt ganz enge Parallelen zum Vereinigten Königreich, und die Parallele ist umso enger, nachdem die deutschen Polit-Sende-Anstalten weitgehend nach dem Muster der britischen BBC errichtet worden sind.
Als Beitrag zur Umerziehung des alteingesessenen, aus Sicht der BBC-Sendungsbewussten ungehörig kolonialistischen und rassistischen Publikums hat man beschlossen, die hymnischen Lieder zu "canceln", die seit Ewigkeiten zum Abschluss der sommerlichen Konzertreihe „Proms“, während deren „Last Night“, auch vom Saalpublikum in der Royal-Albert-Hall (noch eine Verbindung nach Deutschland, denn der Prinzgemahl von Queen Victoria kam ja aus Deutschland) euphorisch mitgesungen werden.
(Was auch viele Deutsche gern sehen, jahrelang ganz klassisch kenntnisreich moderiert durch Rolf Seelmann-Eggebert, der die englische National-Seele liebevoll einfühlend zu vermitteln weiss.)
Es könnte wirklich eng werden für die BBC
Diese Vorgänge haben denjenigen in England, die sich gegen die öffentlich-rechtliche Bevormundung und die Zwangsabgabe wehren, reichlich frisches Wasser auf ihre Mühlen gespült, und es könnte nach und nach wirklich eng werden für die Strippenzieher und Volkspädagogen bei der BBC.
Zu den Debattenteilnehmern gehört auch das „New Culture Forum“, eine Art neues Medienhaus vor allem für die Internet-Kanäle, mit vielen Interviews und Diskussionsrunden aus konservativer Sicht. (Ein bisschen wie die Achgut-Videos und Podcasts.) Des Forums Direktor, Peter Whittle, hat die Vorgänge zusammenfassend kommentiert und die klare Forderung an Boris Johnsons Regierung gerichtet, am besten die ganze Zwangsgebührenfinanzierung der BBC endlich zu kippen.
Wegen der unübersehbaren, engen Parallelen zu unserer deutschen Situation lohnt es sich, den Wortlaut des Videobeitrags zu dokumentieren – nachfolgend in deutscher Übersetzung. Das sollte sich auch die deutsche Politik zu Gemüte führen. Der Unmut in der Normalbevölkerung wächst eben nicht nur in Deutschland, sondern auch im Mutterland der liberalen Demokratie.
(Kleine Randbemerkung, damit niemand etwas in den falschen Hals bekommt: den Stolz auf die eigene Geschichte, den die Kulturmarxisten grünlinker Machart uns abtrainieren wollen, können sich Briten etwas unbekümmerter erlauben als wir Deutschen, nach Hitler und zweitem Weltkrieg. Allerdings haben sich die Briten ein echtes weltweites Kolonialreich erlaubt, haben insofern also auch ausgesprochen Schuld auf sich geladen, aus Sicht der großen Moralisierer.)
Peter Whittle, Direktor des „New Culture Forum“:
Wenn Sie nur ein bisschen so empfinden wie ich, dann waren Sie diese Woche sehr verärgert. Wir scheinen uns mitten in einem kompletten kulturellen Anschlag zu befinden, und er findet statt inmitten unserer zentralen Einrichtungen: Das Britische Museum, die Britische (National-)Bibliothek, der „National Trust“ – sie alle betrachten ihr Wirken kritisch prüfend, sehr stark unter dem Eindruck von „Black Lives Matter“ und in dem Gefühl, da bei niemandem anecken zu dürfen.
Das ist ungeheuerlich.
Wie um es noch schlimmer zu machen, hat die BBC ursprünglich entschieden, die beiden Lieder „Rule Britannia“ (Beherrsche, Britannien) und „Land of Hope and Glory“ (Land der Hoffnung und des Ruhms) bei der „Last Night of the Proms“ (Abschlussabend der Promenadenkonzerte) ausfallen zu lassen _ obwohl das für die meisten Leute einfach dazugehört. Etwas später haben sie gesagt: Wir spielen die Lieder, aber man werde nicht die Texte dazu singen lassen.
Das ist eine absolute Beleidigung des Patriotismus der meisten Briten.
Ich habe die „Last Night“ ein paar Mal besucht: es ist ein großartiges, fröhliches Ereignis, es ist ein wunderbar warmherziges Ereignis, da gibt es überhaupt nichts Aggressives.
Aber wie üblich zeigt die BBC eine Art Verachtung für dieselben Leute, die dafür bezahlen, also Leute wie Sie und mich, und das muss aufhören, ehrlich gesagt.
Wir haben diese Woche eine Art milden Aufstand dagegen erlebt: Einer unserer Gäste hier im „New Culture Forum“, (der bekannte Schauspieler) Laurence Fox, hat vorgeschlagen: „Lasst uns dafür sorgen, dass der Titel „Land of Hope and Glory“ an die Spitze der Verkaufsrangliste bei iTunes (im Apple online-Musikgeschäft) geht“. Genau das ist passiert, von der Spitze über die Rangnummern 2, 3, 4 und so weiter. Das zeigt ganz klar, dass die Leute wirklich andere Vorstellungen im Kopf haben als die BBC.
Das ist eine lächerliche Entscheidung, die sie (bei der BBC) getroffen haben, aber es ist auch eine sehr schädliche. Und das dürfen wir ihnen nicht durchgehen lassen. Wie gesagt, wir bezahlen das alles.
Die Regierung sagt seit einiger Zeit, sie will die BBC Rundfunkgebühren entkriminalisieren (also Gebührenschuldner nicht mehr wie Kriminelle behandeln). Dieses Versprechen muss sie halten – denn wenn nicht, dann können wir sie ehrlich nicht mehr als echte Konservative betrachten.
Ganz offen, nach alldem sollte die ganze Zwangsgebühr verschrottet werden.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bin es leid, zahlen zu müssen für etwas (ein Programm), das mich im Grunde beleidigt, meine Wertvorstellungen nicht mag, mich ablehnt, z.B. als jemand, der für den EU-Austritt war, aber vermutlich noch im Blick auf vieles anderes.
Ehrlich, das ist ein sehr, sehr wichtiger Moment, dieser Moment zeigt genau, worum es geht.
(…) Es war gut, dass Premierminister Boris Johnson gesagt hat: das ist lächerlich, aber Tatsache ist: Das reicht nicht. Es muss mehr kommen von der Regierung, um unsere Kultur, unsere Traditionen zu verteidigen.
Boris Johnson sagt auch: wir müssen aufhören damit, dass unsere Geschichte uns peinlich ist – schön und gut, aber die Wahrheit ist: den meisten von uns ist unsere Geschichte gar nicht peinlich; eine große Mehrheit des britischen Volks ist stolz auf unsere Geschichte; eine große Mehrheit des britischen Volks will auch diese Lieder bei der „Last Night“ haben.
Also es geht nicht um eine Mehrheit der Leute. Es geht um die „Eliten“, es geht um die Leute, die unsere Institutionen leiten.
(…) Es ist Aufgabe der Regierung, das zu tun, was Präsident Trump in Amerika gemacht hat, sogar Präsident Macron in Frankreich: einzustehen für unsere Geschichte und unser kulturelles Erbe.
Link zum Video
Und hier der Text im britischen Original:
If you’re anything like me, you would’ve felt very angry this week.
We seem to be in the middle of a full-on cultural onslaught, and it’s taking place within our institutions: The British Museum, the British Library, the National Trust – all of these things are looking at their functions anew; very much in the thrall of BLM and indeed sensing which they mustn’t offend, anybody.
This is appalling.
Now to add insult to injury: we’ve had the BBC deciding originally that it was going to drop the songs “Rule Britannia” and “Land of Hope and Glory” from the “Last Night of the Proms” – which obviously, as you know, is a real institution for most people. Since that happened, they said: now we’re going to play the songs, but they are not going to have the lyrics sung.
This is an absolute insult to most British people’s patriotism.
I’ve been to the Last Night of the Proms a couple of times, it’s a great joyous event, it’s a wonderful warm event, there’s nothing aggressive about it at all.
But as usual, the BBC is displaying a kind of contempt for the people who pay for it.
That’s me and you, and frankly, this has got to stop.
What we’ve seen this week is a sort of mild rebellion against this: One of our guests here from the New Culture Forum, (the actor) Laurence Fox, said “Come on, let’s make sure “The Land of Hope and Glory” goes to the top of the iTunes charts”, which indeed it did, and then it went to number 2, 3, 4 and onwards after that.
And it shows you really the people really are not in the same frame of mind as the BBC.
Now this is a ridiculous decision that they’ve made, but it’s also a very damaging one. And they can’t be allowed to get away with it. As I said, we pay for it.
The government has been saying for some time that it will decriminalize the BBC license. They have got to keep that promise, because frankly, if they don’t, then we can give up on them being genuine conservatives.
Frankly, after that, the whole license fee should be scrapped.
I don’t know about you, but I am tired of paying for something which essentially insults me, doesn’t like my values, disapproves of me, certainly as a Brexiteer, and probably much else beside.
Frankly, this is a very, very important moment, it’s an emblematic moment.
It was good to see him (Prime minister Boris Johnson) say that it’s ridiculous, but the fact is: it’s not enough, you know. There needs to be more defense of our culture, of our traditions, coming from the government.
Boris Johnson says at well: we got to stop being embarrassed about our history – well, the truth is, most of us are not embarrassed about our history; a huge majority of British people are proud of our history; a huge majority of British people also want those songs at the Last Night of the Proms.
So it’s not the majority of people. It is the “elites”, it is the people who run our institutions.
It’s up to the government to do what president Trump has done in America, or even president Macron in France, and stand up for our history and our heritage.