Susanne Baumstark / 31.03.2020 / 16:00 / Foto: Pixabay / 12 / Seite ausdrucken

Anzeige gegen Pflegeheim wegen angeblicher Corona-Toten

In Wolfsburg hat ein Rechtsanwalt „Anzeige wegen fahrlässiger Tötung“ gegen die niedersächsische Diakonie als Verantwortliche eines Pflegeheims gestellt, nachdem dort zwölf (inzwischen 17) Bewohner gestorben sind. „Von den 165 Bewohnern des Hanns-Lilje-Heims soll etwa die Hälfte mit dem Coronavirus infiziert sein.“ Allerdings: „Laut Gesundheitsamt Wolfsburg ist noch nicht klar, wie viele der Todesopfer ausschließlich an den Folgen von Covid-19 gestorben seien.“ 

Der Amtsleiter dazu:

„Wir waren auch überrascht – auch die Fachleute, mit denen wir uns auseinandergesetzt haben waren überrascht –, dass viele der Erkrankten verstorben sind, ohne dass sie Beschwerden hatten und das hat es natürlich auch schwer gemacht, die Situation richtig zu beurteilen.“

Es ist also bis dato nicht seriös, wenn der NDR dennoch von „17 Corona-Todesfällen“ schreibt, ohne dass dies hinreichend geklärt ist. Aus welcher Motivation heraus machen das die Journalisten? Kann man die Todesursache überhaupt in jedem Fall zuverlässig klären? Es fragt sich auch inwieweit es hilfreich ist, eine derart deftige Anzeige vorzulegen. Der Anwalt bezog sich übrigens auf Informationen von Mitarbeitern des Heims. 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Susanne Baumstarks Blog Luftwurzel.

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Leserpost

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Peter Petronius / 31.03.2020

“Madam, sind wir nicht alle überfordert in Zeiten wie diesen?”, so der Landwirt und Tierarzt Hershel Greene zu Lori Grimes, nachdem sich diese erschrocken darüber gezeigt hat, daß er, der nur Veterinär ist, den Bauchschuss ihres Sohns Carl operieren will. (Quelle: The Walking Dead, Staffel 2, Die letzte Kugel) Will sagen: Wir leben in einer absoluten Ausnahmesituation, die uns alle überfordert.

K.richter / 31.03.2020

Ich kann die Anzeige des Anwaltes (LEIDER) nur zu gut nachvollziehen und war selbst schon knapp davor, ein (ebenfalls diakonisches) Altenheim bzw. dessen Träger anzuzeigen, habe es aber deshalb unterlassen, weil es letztendlich nur die auszubaden hätten, denen, nämlich Bewohner und Pflegepersonal, keinelei Schuld zukommt. Es ist schon sehr grenzwertig, wie leichtfertig, um nicht zu sagen leichtsinnig dort vorgegangen wird. Obwohl seit mehr als 2 Wochen mehrere Senioren/ Seniorinnen heftige Grippesymptome zeigen, wurde bis gestern weder ein Arzt aktiv, noch ein einziger Test gemacht, geschweige denn dem Pflegepersonal irgendwelche Schutzkleidung / Atemschutz zur Verfügung gestellt. Die erkrankten “Alten” wurden auf ihren Zimmern isoliert, per Ferndiagnose mit Medikamenten “versorgt” und das war’s. Bis zum 18.3. konnte jeder Besucher im Heim ein und ausgehen, ohne auch nur ansatzweise dazu befragt zu werden, ob er (sie) geradewegs aus einem Riskogebiet kam oder sogar schon positiv getestet wurde. Wenn so der “Schutz besonders gefährdeter Menschen” aussehen soll, kann man es auch gleich sein lassen.

Karla Kuhn / 31.03.2020

“Wir waren auch überrascht – auch die Fachleute, mit denen wir uns auseinandergesetzt haben waren überrascht –, dass viele der Erkrankten verstorben sind, ohne dass sie Beschwerden hatten und das hat es natürlich auch schwer gemacht, die Situation richtig zu beurteilen.“  Der Mann war überrascht ?? WARUM ??  Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ? Vor allem weil viele keine Beschwerden hatten ?? Ich finde die Anzeige völlig richtig, in einem Heim wo plötzlich 17 ? Menschen versterben,  muß unbedingt recherchiert werden an was.

Detlef Fiedler / 31.03.2020

@Leo Hohensee: Lieber Herr Hohensee, Ihr heiliger Zorn in allen Ehren. Kaufen sie sich für den Hunderter lieber was Schönes für sich selbst oder für jemand anderen. Oder geben Sie ihn irgendeinem armen Schwein, der das wirklich brauchen könnte. Hier wird überhaupt niemand jemals für irgendetwas haftbar gemacht werden, geschweige denn wird irgendjemand für irgendetwas büssen müssen. Jedenfalls nicht vor einem irdischen Richter. Ich möchte nur auf den immensen volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Schaden aus 2015 verweisen. Die Verantwortlichen dafür werden ja nicht einmal abgewählt! Und glauben Sie jetzt bitte nicht, ich wäre nicht mindestens genauso zornig. Aber Kriege die man nicht gewinnen kann, sollte man garnicht erst anfangen.

beat schaller / 31.03.2020

Bezeichnend ist hier, dass man plötzlich wissen will, ob die Leute denn wirklich an Corona gestorben sind oder ob sie nur Träger des Virus waren? Weiter kann wohl kein Aussenstehender die Situation in dem Heim beurteilen, ausser vielleicht ein paar Angehörige, die Einblick haben oder dann, wie offenbar hier,  Angestellte aus dem Pflegedienst. Da kann man gespannt sein. Auf jeden Fall ist es ein weiterer Baustein, der hoffentlich dazu führt, dass wir mit echten Zahlen bedient werden. Dass die nicht von den Regierungsjournos kommen ist wohl klar.

Klaus U. Meyerhanns / 31.03.2020

Hallo Frau Baumstark - eine massive Vertuschung scheint gewollt zu sein. Ohne jede Rücksicht auf unter anderem die massiv verängstigte Psyche von Kindern wird sowohl durch die Politik als auch den “Qualitätsjournalismus” tagaus tagein vom Tod bringenden Corona-Virus fabuliert, ohne solide Fakten und Zahlen insoweit zu klären, zu kennen und zu nennen. Allein die völlig unabdingbare Differenzierung zwischen “durch” oder “mit” Corona-Infektion gestorben wird konsequent ignoriert. Ebenso, daß die durch Corona bestehende und zu erwartende Todesrate in Deutschland nicht annähernd mit derjenigen durch die Influenza-Grippe in 2016 und 2017 zu vergleichen ist. Heute stehen wenige Hundert “durch” oder “mit” Corona Verstorbene - wie man zweifellos nicht schon wieder vergessen haben kann - immerhin rund 25.000 Toten vor wenigen Jahren gegenüber, über die kaum jemand überhaupt gesprochen hat. Ebenso existenziell, wie den Ursachen für Entstehung des “neuartigen"Corona-Virus auf den Grund zu kommen, erscheint die Klärung der Frage, wie sich bei dieser objektiv gegebenen Sachlage weltweit eine solche, nie dagewesene aktionistische Panik verbreiten kann.

toni Keller / 31.03.2020

der Bericht zeigt exemplarisch wo wir hinsteuern Die derzeitigen, in meinen Augen vollkommenen überhypten Maßnahmen haben nur den Zweck, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Das bedeutet im Umkehrschluss dass es, über kurz oder lang, sowieso jeder kriegt. Völlig klar ist ebenfalls, dass dort, wo Menschen dicht aufeinandersitzen, also im Altersheim, sich ein solcher Keim rapide ausbreitet. Wollen wir das verhüten, bleibt nur noch alle Insassen von Heimen, und auch alle Kranken strickt voneinander zu isolieren und jegliche Nahrung nur in sterilisierter Form, also abgekocht, zu servieren. Das würde aber bedeuten, dass die Leute vielleicht nicht mit Corona sterben, aber sicher an Einsamkeit und Hospitalismus zu Grunde gehen. Was die Gesellschaft derzeit fordert ist strenge Einzelhaft für jeden, den sie vorgibt zu schützen und lockere Einzelhaft für den Rest der Gesellschaft. Warum haben wir eigentlich immer diese Petitionen unterschrieben, Einzelhaft ist doch gesund, weil der Mitmensch ein potentieller Virentröger ist, und das nun bei einem Grippevirus offenbar geworden ist, spricht schon immer so ist! Im übrigen ist das Leben zu 100% tödlich. Hat man die Frage der Abtreibung durchdiskutiert kommt das Argument: Ja aber, das ist doch notwendig, wegen der Überbevölkerung! das führt dann dazu, das täglich, weltweit 129000 Kinder abgetrieben werden und das finden alle gut. Nur tut ein alter Mensch das was das normalste von der Welt ist, wie in obigem Fall scheinbar sogar recht friedvoll, muss sofort ein Schuldiger her, den man verklagen kann, und gleichzeitig haben wir die Werbung für die Euthansie erlaubt. Wie krank ist das alles?

P. Wedder / 31.03.2020

Prof. Dr. Sucharit Bhakdi hat bei YouTube am 25.03.2020 einen Video (Corona Nachtrag Schreckensszenario Italien)eingestellt. Dort teilt er mit, dass es sich bei dem ersten Corona-Toten in Schleswig Holstein um einen 78-jährigen Mann handelt. Dieser hatte Krebs im Endstadium und lag im Krankenhaus auf der Palliativ-Station. Einige Tage vor seinem Tod hat man einen Corona-Test veranlasst und als das positive Ergebnis nach seinem Tod feststand, wurde er als Nummer 52 der Corona-Todes-Liste Deutschlands eingetragen… Auch in der Berliner Morgenpost stand als große Schlagzeile, dass Herr Wowereits Mann am Corona-Virus gestorben sei. Er litt jedoch seit Jahren an der unheilbaren Lungenkrankheit COPD.

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