Dirk Maxeiner / 29.02.2020 / 06:21 / Foto: EPP / 135 / Seite ausdrucken

Angela schlafwandelt, Ursula feiert Kindergeburtstag

In Deutschland breitet sich das Corona-Virus aus. Das Gesundheitssystem könnte an seine Grenzen stoßen. Italien ist  im Ausnahmezustand. Die Börsen gehen weltweit in die Knie. China, wichtigster Handelspartner für Deutschlands Schlüsselindustrien, pumpt verzweifelt zweistellige Milliarden-Beiträge in seine Unternehmen. Die Weltwirtschaft taumelt und die Angst um die Banken und den Euro ist plötzlich wieder real. 

In Syrien herrscht Krieg zwischen Erdogan und Putin. Erdogan macht die Grenzen Richtung Europa auf. Der Flüchtlingsdeal mit Erdogan erweist sich als Fata Morgana. Migration könnte als Waffe zur Destabilisierung ganzer Regionen genutzt werden. Die Bewohner der griechischen Inseln begehren gegen die Invasion auf. Die nächste – womöglich noch aggressivere – Flüchtlingswelle kündigt sich an.

Alles kommt auf einmal und wichtige Verbündete wie etwa die USA sind verbrannt worden. Dies sind Zeiten, in denen die Bevölkerung Vertrauen in ihre politische Führung haben möchte und Halt sucht.

Ursula von der Leyen, die deutsche Präsidentin der EU-Kommission, lädt Greta, eine von kindlichem Fanatismus getriebene 17-Jährige, für die kommende Woche zur nächsten Sitzung der EU-Kommission ein, um ihren „Green Deal“ zu befördern. Der soll die Welttemperatur in 100 Jahren um ein oder zwei Grad regulieren. 

Ein deutlicheres Zeichen für die Infantilisierung und grenzenlose Abgehobenheit der Politik der Nomenklatura der Europäischen Union ist schlichtweg nicht möglich. Ein deutlicheres Zeichen für die Ignoranz gegenüber den Sorgen der Menschen und den realen Problemen in Europa auch nicht. 

Während fast alle Führer der demokratischen Welt versuchen, die Bürger ihrer Nationen zu erreichen und ihnen Mut und Zuversicht zuzusprechen, schweigt Bundeskanzlerin Angela Merkel bis auf ein paar beiläufige Phrasen bei ihrem Jahresempfang am Freitagabend in Vorpommern. Jeder Einzelne könne etwas zur Lösung der Krise beitragen, sagt Merkel: „Ich gebe heute Abend niemandem die Hand“.

Diese Krise passt nicht in ihr Beuteschema. Sie ist nicht durch ein Surfen auf den Wogen des Zeitgeistes zu lösen. Sie wird auch nicht durch Autosuggestion verschwinden und könnte die Augen öffnen für den tatsächlichen Zustand des Landes. 

Ein Verhalten, das gestern noch als coole Machtdemonstration ausgelegt wurde, wird womöglich bald in einem anderen Licht gesehen werden. I follow the Moskva down to Gorky Park. Listening to the wind of change.

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Leserpost

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Johannes Schuster / 29.02.2020

Jeder hat nach der Klimakatastrophe geschrien und eine Ersatzlieferung erhalten. Diese Welt hat sich dermaßen selber satt, sie braucht doch die Katastrophe um wieder normal denken zu können. Die Frauen brauchen wieder ein weibliches Ich, sie sollen am Schabbes die Kerzen anzünden und für jedes Kind eine, aber sie sollen aufhören Rollen zu übernehmen, für die sie nicht geschaffen sind - um diejenigen, für die sie geschaffen sein sollten - sträflich zu vernachlässigen.  Wenn man die Verhältnisse auf den Kopf stellt, kommt irgendwann das Objektiv, das korrigiert. Und wenn man bei Corona sicher in vieler Hinsicht übertreibt, so ist es die Sehnsucht nach der Existenzfrage, der Erlösung durch ein Gewitter nach einer Überhitzung, die keinem mehr Wärme bescherte, sondern nur noch Fieber. Der Fieberwahn als Erlösung vom falschen Ich. Das ist eine üble Subsumme. Und wenn der Autor, den ich in der absoluten Mitte der repräsentativen Bevölkerung verorte schon von einer politischen Wende im Maßstab von 1989 träumt, vom Wind of Change, dann ist das ein Gradmesser wie verrottet das ganze politische Prinzip ist. Genossen in der Politik, nach allen Regeln der Geschichte muß man wohl heute schon sagen, daß die Sache gelaufen ist, auch wenn sich das Ende noch hinziehen mag. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

E. Grüning / 29.02.2020

„ Merkel: „Ich gebe heute Abend niemandem die Hand“.“ Ganz kokett und wahrscheinlich der witzigste Augenblick der Veranstaltung oder der erwähnenswerteste? Die CDU wird langsam hart im Nehmen! „Maß und Mitte“ ist längst Vergangenheit und nach der Pressekonferenz in SA gilbt es sogar eine merkelsche Halbwertszeit für demokratische Entscheidungen Die direkte Ansprache an die, die hier Wählen dürfen, kommt auf den Auslandseinsätzen der Kanzlerin, in Deutschland geht der Blick immer in die Ferne, und bitte nichts mit Nation(en), damit kann die PISA-Generation schon gar nichts mehr anfangen. UN merkt sich nun mal leichter! Auf YouTube (unter: „ Ärzte schlagen Alarm - zu wenig Schutz„) klingt es schon konkreter und könnte mit U. Lindenbergs Song „Alles klar auf der Andrea Doria“ unterlegt werden. Nun naja, Frau v. d. Leyen könnte ja auch den Papst einladen, der soll aber gerade an Husten leiden. Da Gottes Stellvertreter als höchste Instanz ausfällt, bleibt ja nur noch Greta. Die hat gerade keine Hausaufgaben in der Schule zu erledigen.

Christian Noha / 29.02.2020

Merkels Nichtstun wird dieses Mal eventuell nicht mehr von Tagesschau, Faztazspeichelstern und Heute als überlegene Strategie geframt werden können. Denn das Virus trifft auch die Bessermenschen wie Peter Frey, Claus Detlef Cleber oder Kai Gniffke. Alte, weiße Bücklinge sollen ja in der Hochrisikogruppe vorne mit dabei sein. Für den Rest der Bevölkerung, wann versteht der letzte CDU-Wähler eigentlich, dass Schröder recht hatte: „Sie kann es nicht“. Hat man ja schon beim Eurorettungsdesaster (Ergebnis: Negativzinsphase), bei der Energiewende (Ergebnis: keine CO2-Reduktionen) und in der dysfunktionalen Asylpolitik (Ergebnis: 25 Mrd pro Jahr Kosten, Breitscheidtplatz, multiple Verfassungsbrüche) gesehen. Corona, erlöse uns!

Dieter Kief / 29.02.2020

Die 85%-Parteien können nix machen, wegen den Schwefelköpfen, denn die haben schon wieder mehr Grenzkontrollen verlangt. Ihr Populismus begründet sie nun mit Corona. Nazis eben - denn siehe, auch die Nazis waren ja fremdenfeindliche Biologisten. Das abschließende Wort in dieser Sache hat am Mittwoch FAZ-Herausgeber Gerald Braunberger auf Seite 1 geschrieben: “Die wirtschaftliche Globalisierung bildet keine Voraussetzung für die Verbreitung von Krankheiten.” - Die lt. “handelsblatt” 2300 (!) chinesischen Firmen in Norditalien und der dortige Ansteckungsherd - macht nix, Zufall! Kontrolle von Reisenden auf freiwilliger Basis! - - - So ist das hierzulande sprachtechnisch geregelt. Heißt im Klartext: Die 85% Parteien haben immer recht, und ein Virus ändert daran schon mal gar nichts. Basta! Die Schweiz sagt wg. Corona alle (!) Veranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern ab, die Kanzlerin kontert das mit der persönlichen Ebene, denn da “kann jeder etwas zur Lösung beitragen”. Tcha.

Karin Gleiss / 29.02.2020

Maß und Mitte, kein Händeschütteln und trotzdem Verzicht auf Händedesinfektion (RKI) = „Wir schaffen das!“, reloaded Anno 2020. Ansonsten nur noch: no comment.

Detlef Jung / 29.02.2020

Brilliant formuliert, lieber Herr Maxeiner. In einer realen Ausnahmesituation zeigt sich die Fähigkeit der Handelnden. Ich will auf niemanden zeigen, es sind diese Jahr schon so viele Masken gefallen. Man sollte es inzwischen zumindest für möglich erachten, dass sich die hier Lebenden (nicht nur die Deutschen ) doch nicht erst eine Bahnsteigkarte kaufen… Ihr letzter Absatz ist der Hammer, ich bin sehr angetan und auch gerührt, dass Sie so eine grandiose Methapher für das Jetzt und hier verwenden. Bleiben´s xund!

Frances Johnson / 29.02.2020

Bitte leiten Sie das weiter oder veröffentlichen Sie es:  Le patient, un homme qui réside à Bois-Guillaume, est confiné à son domicile. Selon l’Agence régionale de santé (ARS), il est professionnel de santé au CHU de Rouen. L’ARS, toujours, indique que « ce patient a séjourné en Allemagne, à Munich, du mardi 18 au samedi 22 février. Il ne nécessite pas d’hospitalisation. » Ouest-France.  Ein Mann aus Bois-Guillaume, der sich vom 18.-22.Februar in München aufgehalten hat, ist erkrankt. Er soll sich zu Hause selbst isolieren. Die Inhorgenta war genau davor, bis zum 17. Februar.

Dieter Blume / 29.02.2020

Es ist schon irre, dass man von Leuten regiert wird, die glauben, sie könnten die globale Erwärmung begrenzen. Ich wäre schon froh, wenn mal jemand die lokale Erwärmung auf maximal 30 Grad begrenzt.

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