Manfred Haferburg / 18.06.2020 / 06:20 / Foto: Pixabay / 93 / Seite ausdrucken

Amtlich festgestellt: Energiewende ist vermurkst

Die Energiewende hat einen Schwachpunkt. Das hat eine von der Regierung eingesetzte Expertenkommission herausgefunden. Wie jetzt, die Energiewende und ein Schwachpunkt? Das kann doch nicht sein, schließlich ist Deutschland Vorreiter und Herr Minister Altmaier sagt: „die ganze Welt eifert uns nach“, eine einzige Erfolgsstory. Und Frau Professor Claudi Kemfert hat das sogar wissenschaftlich bestätigt. Und nun soll ein nicht existenter „Schwachpunkt“ verschwinden?

Eine halbe Billion Euro (500.000.000.000 Euro) haben Stromkunden und Steuerzahler bisher so ungefähr in die Energiewende investiert. Jeder Deutsche, vom Baby bis zum Greis, hat in den letzten Jahren über 6.000 Euro für die Energiewende zwangsbezahlt. Und nun stellen von der Bundesregierung berufene Experten fest, dass die Maßnahmen der Regierung „zu kleinteilig, kurzfristig und nicht miteinander verzahnt“ sind, was „einer kosteneffizienten Klimapolitik entgegensteht“. Zu gut Deutsch: Die Energiewende ist ein einziger Murks. Doch das Geld ist futsch, es haben jetzt eben Andere.

Wer den Energiewendepfusch bisher kritisiert hat, war Klimaleugner und wurde als psychisch krank diagnostiziert. Andere Kritiker wurden als Energiewende-Hasser etikettiert und waren AFD-nah-zi. Die Vorgaben zur Energiewende kamen schließlich doch von „Experten“. In den von der Bundesregierung berufenen Kommissionen saßen renommierte Mitglieder von Naturschutzgruppen, BUND, Greenpeace, Potsdamer „Klimaforscher“, Ökoexperten, Wind- und Solarlobbyisten und Kirchenvertreter. Die Créme de la Créme der deutschen Umweltlobby – ein Schelm, wer dabei an Absicht denkt.

Das Problem der Merkelschen Kommisionitis dabei war eigentlich nicht das Ergebnis, das Problem war die Auswahl der Kommissionsmitglieder und deren Aufgabenstellung. Neudeutsch heißt sowas: „shit in – shit out“. Folgerichtig kam der Kernenergieausstieg bei gleichzeitigem Kohleausstieg heraus. Die Regierung aber freut sich, jetzt, wo’s schiefgeht, ist sie fein raus. Sie hat ja die Verantwortung für ihren politischen Pfusch auf Kosten der Bürger an Kommissionen ausgelagert. Das ist so eine typische „Merkelnummer“: Jetzt ist es eben passiert. Kann doch mal passieren.

Steuern statt Umlagen

Die Gutachter der Bundesregierung von der „unabhängigen Expertenkommission zum Monitoring der Energiewende“ empfehlen nunmehr, die leidige EEG- und KWK-Umlage komplett zu streichen und die Stromsteuer zu halbieren. Damit fielen zur Finanzierung der Energiewende pro Jahr zunächst einmal rund 25 Milliarden Euro aus EEG- und KWK-Umlage sowie 6,7 Milliarden Euro Einnahmen aus der Stromsteuer weg – da wissen die Leser endlich mal, wo ihr Geld so bleibt.

Die Gutachter der Bundesregierung wären aber nicht Gutachter der Bundesregierung, wenn sie nicht der Regierung eine satte CO2-Steuererhöhung in Höhe von 50 Euro pro Tonne CO2 empfehlen würden, die überall gelten soll, wo fossile Kraft- und Brennstoffe genutzt werden: vom Kraftwerk über die Tankstelle bis zur Heizungsanlage, ja eigentlich bis zum Frühstücksbrötchen.

Das reicht aber nicht, um das ewige Loch im Energiewende-Staatssäckel zu stopfen. Deshalb sollen in einer „Übergangszeit“ zum Stopfen der Finanzierungslücken Steuergelder eingesetzt werden, um die Taschen der Ökogewinnler weiterhin zu füllen und die Stromkunden zu entlasten.

Wenn ich höre „Stromkunden entlasten“, gehen bei mir alle Warnlampen an. Die bundesamtlichen Experten sagen: „bei einem Wenigfahrer mit effizienter Heizung“ bleiben dann unterm Strich noch 30 Euro Entlastung übrig. Das ist doch was, Hosianna! Nur, für die entbeutelten Bürger, die nicht „Wenigfahrer“, sondern Pendler sind und die Mieter, die sich keine „effiziente Heizung“ leisten können, heißt das nichts anderes als Mehrkosten: rechte Tasche, linke Tasche, noch mehr Energieabzocke. Denn Steuerzahler oder Stromkunden sind in der Regel dieselben Leute.

Der von mir hochgeschätzte Journalist Daniel Wetzel stellt in einem Kommentar der Welt-Online der Bundesregierung ein vernichtendes Zeugnis aus: „Der Bürger zahlt für politische Verantwortungslosigkeit“. Dem ist nichts hinzuzufügen. Die Energiewende aber schreitet weiter voran, solange die Zahlmichel sich das gefallen lassen. Was stört uns da die Wirtschaftskrise nach Corona – wir benennen Krisen einfach in „Herausforderungen“ um.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Rainer Kaufmann / 18.06.2020

Das “Schöne” ist - den Akteuren/Profiteuren der Energiewende ist es schnurzegal, aus welcher Quelle ihr Geld kommt. So lange es kommt.  -  Schöne Grüße aus dem Odenwald, in dem die Windradprojektierer hartnäckig wie die Trüffelschweine durchs Unterholz wühlen, auf der Suche nach Stellplätzen. Weitgehend ablehnende Haltung der Bevölkerung spielt keine Rolle.

Karsten Dörre / 18.06.2020

Das ist eine gute Nachricht. So kann man eine neue teuere Energiewende beschliessen. Wie z.B. den von Ihnen, Herr Haferburg, angepriesenen Dual-Fluid-Reaktor.

beat schaller / 18.06.2020

Damit haben Sie wieder mal alles gesagt, sehr geehrter Herr Haferburg. Danke. Gut gibt es Menschen wie Sie und auch Herr Stobbe, die regelmässig und nicht beeinflussbar (ausser von fachlichem Wissen) darüber berichten, was die Michels und Michelin(n)en längst festgestellt haben. Wir benötigen wohl sehr bald eine Energiewende bei denen die dieses ganze Geld für politische Fehlleistungen erarbeiten. Also bei Steuerzahler. Warum nicht mal von dieser Seite die <unternehmen schliessen und die Arbeit einstellen, freiwillig und ohne dass man sich von oben her zwingen lässt, wieder zu arbeiten. Das wäre dann eine Art von aushungern.  Wenn die” freien” Banken da mitmachen würden und die Schalter für jegliche Staatsbedienstete geschlossen halten, dann könnte sowas interessant werden. Diejenigen, welche dann dem Spiel zusehen, sollten sich langsam bewegen um den eigenen Energieverbrauch klein zu halten, damit wir diesen Zustand möglichst lang aushalten, bis diese Machtgier zum Pleitegeier mutieren kann. Danach, wenn der Bundestag mal leer ist, kann man per Direktwahl und ohne NGO’s mit 30 % des bisherigen Personenzahl, dafür mit allerbester Ausbildung einen Restart machen um auf dem “Bewährten” auf- und auszubauen. Wie heisst es so schön?..lebe Deinen Traum? Die Weltmeister, welche sich nur in den eigenen Köpfen manifestieren, bilden eine seuchenhafte Ansteckung für ihre Umgebung und die ist leider epidemisch und gefährlich. b.schaller

HaJo Wolf / 18.06.2020

Der deutsche Lemming wird die völlige Inkompetenz und die extrem hohe kriminelle Energie der Merkelatur erst erkennen, wenn er im Dunkeln sitzt und friert. Aber daran sind dann, wie könnte es anders sein, der böse alte weiße Mann und die AfD schuld.

Gert Köppe / 18.06.2020

Der deutsche Bürger im Würgegriff von Öko-Fanatikern, Wegelagerern und Beutelschneidern mit Regierungsgewalt. Hier kann die Mafia noch was dazu lernen.

Gudrun Dietzel / 18.06.2020

Verehrter Herr Haferburg, was Sie schreiben, ist alles viel zu niedlich, auch Ihr hochgeschätzter Kronzeuge Wetzel von der Welt taugt nicht mit seinem dünnen Postulat „Der Bürger zahlt für die politische Verantwortungslosigkeit“. Das weiß der Bürger. Die Wahrheit ist, daß der Bürger BEWUSST ausgenommen wird. Bei allem. Immer dann, wenn Berater am Werk sind, geht es um deren Geld, das sie selbst haben wollen und um das Geld, das dem Staat zufließen soll.  Ob das für irgendetwas nutze war und ist, völlig Wurscht. Wir wissen doch mittlerweile alle, daß sämtliche Horrorszenarien mit Rechnungstellen verbunden sind. Wir leben doch gerade in einer Inszenierung, für die wir alle zahlen müssen, obwohl wir freiwillig nie zu dieser Vorstellung gegangen wären.

Arno Besendonk / 18.06.2020

Naja, die Verar…. betrifft ja nicht nur die Stromkunden sondern auch all die kleinen Stromerzeuger, die einst hofften mit ein paar Solarpaneelen auf dem Dach ihre Stromrechnung bezahlen zu können. Mein Sohn hat sich deshalb schon vor Jahren solche Geräte auf das Dach montiert - all die großen und kleinen die Jungs unserer Familie trafen sich damals zum Bier auf dem Dach und haben geschraubt, wir haben also selbst montiert um Kosten zu sparen. Die Anlage wurde damit vergleichsweise günstig eingekauft. Trotzdem, der Kredit drückt und die mittlerweile in ihrer Leistung nachlassenden Paneele spülen monatlich allenfalls noch 25 € in die Kasse des Sohnes. Frage daher - wo bleiben all die Gelder hängen, wenn der Endkunde so viel zahlt und beim kleinen Erzeuger nichts davon ankommt?

Gabriele Kremmel / 18.06.2020

Man schafft den einen Schwachsinn ab, um einen lukrativeren und nicht weniger schwachsinnigen Coup zu landen. Mit der CO2-Bepreisung hat die Regierung die eierlegende Wollmilchsau erfunden. Dass es der Kanzlerin und ihren Einflüsterern darum gehen könnte, Fehler zu korrigieren oder gar den Bürgern etwas von der Last abzunehmen, die sie ihnen überbordend aufgebürdet hat, ist ein frommer Wunsch. Merkel hat kein Verhältnis zum Geld, kein Verhältins zur Demokratie und kein Verhältnis zum deutschen Volk (im Sinne des Grundgesetzes). “Experte” ist, wer ihre Agenda vorantreibt. Gehypt wird, was ihr nützt. Die Alternativlosigkeit, auf der ihre Politik beruht hat Methode und wird bewusst herbeigeführt. Entweder wegschauen bis zu Eskalation und dann Alternativlosigkeit konstatieren oder auf einmal ein Ohr für instrumentalisierbare Unglückliche haben und Verständnis für gewisse Bevölkerungsgruppen und ihre vorgetragenen Wünsche und Sorgen heucheln. Dabei ist es egal, ob es um die Ehe für alle, die Migrantenströme, die Klimahüpfer oder um die Stilllegung der Gesellschaft und Wirtschaft wegen eines Virus geht. Natürlich nur zum Wohle der Weltbevölkerung, getreu dem Motto “Ich liebe euch doch alle”. Fairerweise muss man sagen: Ohne die dienerischen und selbstkastrierten Volkserziehungsmedien wäre das nicht möglich.

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