Herr Moll, die AfD hat in den 18 Monaten seit ihrer Gründung eine mehr als rasante Entwicklung genommen, seien es die jüngsten Wahlergebnisse, oder die Mitgliederzahlen (mittlerweile 20.000, Tendenz stark steigend). Natürlich gibt es unter diesen Mitgliedern welche, mit denen auch ich kein Bier trinken möchte. Trotzdem hoffe ich, dass Sie mir zustimmen werden, dass die Basis der AfD eben nicht nur aus ‘Proleten’ besteht, sondern zum weit überwiegenden Teil aus besorgten Bürgern, die an die Zukunft ihrer Kinder denken, und/oder aus enttäuschten Ex-Wählern der etablierten Parteien. In diesen Altparteien gibt es, nach meiner persönlichen Überzeugung, ebenfalls einen nicht geringen Anteil von dubiosen Figuren, die aber in der öffentlichen Wahrnehmung nicht weiter auffallen, weil die Mitglieder der AfD sich sehr viel häufiger öffentlich (z.B. in den sozialen Netzwerken) zu Wort melden, als die Karteileichen von, sagen wir mal, der SPD….. Für mich, der ich kein Mitglied der AfD bin, stellt das Erscheinen dieser neuen Partei das spannendste politische Projekt seit der Ostpolitik von Willy Brandt dar, und ich habe die Hoffnung, dass die AfD einen dauerhaften Kontrapunkt setzen kann und wird, gegen den weiteren Werteverfall und den linksliberalen Einheitsbrei in unserer Gesellschaft. In diesem Sinne: Verlieren auch Sie diese Hoffnung nicht…...
Ich hoffe, dass Sie sich in Ihren Büchern weniger selbst plagiieren als in Ihrer publizistischen Tätigkeit. Und zumindest den Ort der Erstveröffentlichung angeben. Zum Inhalt: Die einen fürchten die Machtübernahme der Christen in der AfD, die anderen deren Verbannung. Das gleiche Spiel vollzieht sich seit Parteigründung mit unterschiedlichen Teilnehmern: Liberale, Konservative, Patrioten, Linke, ... . Das ist also nichts Neues. Etwas Neues wäre es gewesen, den Widerspruch in der Aussage aufzulösen. Und einen Weg der Synthese zwischen den Positionen aufzuzeigen - als Intellektueller nur eine historische Einordnung zu liefern, ist zu wenig. Oder eine (gerne auch persönlich-autobiographische) Skizze des Zusammenhangs von Liberalismus und Christentum
Ist es nicht in allen Parteien so, dass oben die glatt geschliffenen Polit-Profis sind, die druckreif reden können, und unten die normalen Mitglieder, die ähnliche Überzeugungen vertreten, diese aber meist nicht so eloquent verbalisieren können wie die Spitzenleute? Was der Grund dafür ist, dass diese an der Spitze stehen? Das jetzt als eine Besonderheit der AfD ausgemacht haben zu wollen, ist etwas irritierend. Ansonsten bleibt Herr Moll ziemlich vage. Wie ist er konkret “beschimpft” worden? Wie kommt er darauf, dass ihn jemand “zusammenschlagen” wollte? Kann es sei, dass Herr Moll dem anfänglichen Durcheinander einer neuen Partei zu viel Bedeutung beimisst und sehr persönliche Erfahrungen unzulässig verallgemeinert? Vom Niveau her hätte ich von einem Liberalen zum Thema AfD allerdings einiges mehr als den Rekurs auf Martin Bormann erhofft. Derart gleichsam konstruierte wie unreflektierte Projektionen passen m. E. eher zum billigen Agitprop irgendeiner linksextremen Autonomen-Gruppe als zu einem kultivierten Blog wie “Achgut”. Auch empfinde ich das gezeichnete Bild als ziemlich holzschnittartig. Hier die guten, dem Christentum positiv gegenüberstehenden “Konservativen”. Dort die das Christentum ablehnenden, bösen “Nationalisten”. Nein, so einfach ist es nicht. Es gibt atheistische Konservative und christliche “Nationalisten”. Und umgekehrt. Und alles Mögliche dazwischen. Wobei auch nicht ganz klar ist, was genau mit “Nationalisten” gemeint ist. Von der Wortherkunft ist ein “Nationalist” eigentlich nur jemand, der die Existenz von Nationalstaaten (und nicht die Utopie eines kommunistischen Weltstaates) befürwortet und die Interessen des eigenen angemessen vertreten sehen will. Was der Autor mit dem Begriff eigentlich meint, nämlich einen überzogen Nationalismus, wäre mit dem Begriff “Ultranationalismus” besser und eindeutiger umrissen. Zu guter Letzt hat die AfD schon viele mediale Etiketten angehängt bekommen: Eine Professoren-Partei sei sie. Ein Auffangbecken für Burschenschafter. Ein Haufen von “Rechtspopulisten”. Ein Hort christlicher Fundamentalisten. Nichts davon ist zutreffend. Denn die AfD ist momentan noch eine sehr heterogene Erscheinung. Die Zusammensetzung variiert von Region zu Region. In der einen gibt es mehr Christen, in der anderen mehr Atheisten (vor allem Ostdeutschland). In einem Teil dominieren die Konservativen (z. B. Sachsen), im anderen die Liberalen (z. B. NRW). Für eine substanzielle Kursanalyse ist es noch zu früh.
Die einen behaupten, die AfD sei ein Verein klerikaler, erzkonservativer Christen und dieser Autor hier meint, es sei genau das Gegenteil, die AfD ist so unchristlich wie die Nazis und proletenhaft. Genauer meint er die AFD-Basis, die er nach seiner Kurzmitgliedschaft bestimmt detailiert und bundesweit kennt. Jedenfalls gut genug, um sich einen verallgemeindernden Nazivergleich nicht zu verkneifen. Ich glaube “Nazi” wird in Deutschland bald ein üblicher Begriff für seine Gegner, so inflationär wird es gebraucht. Auch die sich zerlegenden Piraten gebrauchen das in ihren Auseinandersetzungen. Herr Moll gibt den Feingeist und sagt es verpackt. Hat er Angst vor einer Anzeige? Die Liberalen in der AfD sind oft Menschen, die das Scheitern ihrer alten Partei nicht verstanden haben. Es geht nicht nur um die Euro-Rettung. Stellen sie sich mal vor, wir würden in Israel leben. Die Hamas schiesst Raketen und die israelischen Liberalen sagen, “Der Netanyahu ist irgendwie proletenhaft und igitt. Mit seiner Politik wollen wir nichts zu tun haben. Wir machen lieber Wirtschaftspolitik.” Warum glauben sie, findet die Alt-FDP keine Themen, mit denen sie wieder ins Gespräch kommen kann? Weil es auf die großen Probleme heute meist keine bequemen, liberalen Anworten gibt.
Lieber Herr Moll! Danke für diesen zutiefst differenzierten Artikel mit einer klaren inhaltlichen Auseinandersetzung, die anhand von konkreten Beispielen mustergültig unterlegt ist. SPON lese ich aufgrund solcherlei oberflächlichen Geschreibsels nicht mehr. Auf meine Patenschat für die Achse war ich bis gerade noch stolz….
Man sollte bei allen politischen Auseinandersetzungen nicht vergessen, dass die Deutsche Verfassung, die ich für eine der Besten der Welt halte, auf christlichen Moralvorstellungen fußt. Keine Nationalsozialistischen, Kommunistischen, Islamistischen oder Atheistischen Moralvorstellungen. Extremismus ist mit der Verfassung unvereinbar. Jeder, der laut extremistisches Gedankengut hinausschreit, kann dies nur tun, weil wir so eine Verfassung haben. Es gibt genug Länder , wo eine solche Figur in einem stinkenden Loch verschimmeln würde, nachdem man ihm die Zunge hinausgeschnnitten hätte. Vielleicht denkt so ein Schreihals mal daran, egal ob aus der rechten oder Salafistischen Ecke kommt.
Tut mir leid, aber für so einen schlechten Text, der ohne jede Belege ungeheuerliche Behauptungen aufstellt (vom NS-Bormann zur AfD), werde ich nie zahlen. Schade, ich hatte überlegt, der Achse zu spenden, aber nicht wenn sie solchen Mist publiziert… Ich habe mich auch auf AFD-Versammlungen umgeguckt (bin kein Mitglied), und habe ganz andere Eindrücke. Da trifft sich ein ganz solides, mittelständisches Bürgertum, das eben von der nach links gerückten Merkel-CDU und der “Euro-Rettung” die Nase voll hat.
“Die Geschichte des Dritten Reiches hat uns allerdings gelehrt, dass sich die unveränderlichen Grundsätze des Christentums für die Menschheit als hilfreicher erwiesen haben als die „wissenschaftlichen Fundamente“ des Nationalsozialismus. Gott sei Dank!” Der Nationalsozialismus war im Grunde eine Religion, die ebenso absolute Wahrheiten verkündete, wie die katholische Kirche. Nur mit christlich erzogenen Menschen, die von Kindesbeinen an auf unbedingten und kritiklosen Gehorsam gegenüber einer höheren Macht gedrillt waren, war die Führergläubigkeit überhaupt erst möglich (Nicht umsonst waren Atheisten, die es damals ja noch kaum gab, in der SS unerwünscht). Vom Jahrtausende währenden christlichen Antisemitismus gar nicht erst zu reden. Natürlich haben die Nazis ihren Judenhass pseudonaturwissenschaftlich begründet, aber ohne den von der christlichen Religion eingeimpften Antisemitismus wäre dieser Irrsinn wohl kaum auf so große Resonanz in der deutschen Bevölkerung gestoßen.
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