Der Standard in Österreich berichtete vorgestern, am 10. April 2019:
US-Justizminister will „Spionage" Obamas gegen Trump nachgehen
Vorwurf: Ex-Präsident soll Kampagne zugunsten von Trump-Konkurrentin Clinton überwacht haben...Er sei der Ansicht, dass während der Wahlkampagne um die Präsidentschaft im Jahr 2016 "Spionage stattgefunden hat", sagte er am Mittwoch. Barr meinte damit allerdings nicht die Vorwürfe, Trump und seine Mitarbeiter hätten mit Russland zusammengearbeitet, sondern jene des Präsidenten gegen seinen Vorgänger Barack Obama.
Sie auch USA TODAY vom 10. April 2019.
Und jetzt drehen wir die Zeit zwei Jahre zurück.
ZEIT ONLINE berichtete am 4. März 2016:
„Trump wirft Obama Abhören seiner Telefone vor“
„US-Präsident Donald Trump hat getwittert, sein Vorgänger habe den Trump Tower während des Wahlkampfs abgehört. Für seine Anschuldigung hat er keine Belege vorgebracht. […] Einige Follower schlossen nicht aus, dass Trump mit seiner aufsehenerregenden Aktion von den Schwierigkeiten ablenken will, die erst sein Wahlkampfteam und nun seine Regierung mit den ungeklärten Beziehungen zu Russland hat.”
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete am 11. März 2017
„Trumps Abhörvorwürfe: Heiße Luft mit Folgen“
„Obama, so ließ Trump am frühen Morgen wissen, habe ihn vor seinem Sieg im November abhören lassen und sei deswegen ein „böser“ oder „kranker“ Mann. „Wie tief ist Obama gesunken, um meine Telefone während des geheiligten Wahlprozesses anzapfen zu lassen?“, empörte sich Trump. Konkrete Hinweise lieferte der amtierende Präsident keine. […] Die öffentliche Schmach, als bloßgestellter Verschwörungstheoretiker dazustehen, wäre für Trump aber nur ein Problem von vielen. So könnte Obama, wenn er denn wollte, seinen Nachfolger wegen Verleumdung verklagen. Die Chancen auf einen Erfolg vor Gericht stünden gut, glauben Experten. Noah Feldman, Rechtsprofessor an der Harvard-Universität, sieht gar die Möglichkeit eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump.“
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 30. März 2017
„Trumps Politik der falschen Behauptungen“
„Der US-Präsident beharrt darauf, sein Vorgänger habe ihn abgehört. Ohne Beweis. Jetzt zeigt eine Studie, wie viele Amerikaner trotzdem daran glauben - und wie gefährlich Trumps Taktik ist. […] Trump versucht mit Aussagen ein Amerika zu schaffen, in dem Fakten eine immer geringere Rolle spielen. […] Und bereitet den Boden für eine Entwicklung hin zum Autoritären. Das Autoritäre ist verführerisch, weil es einem erspart, Unfähigkeit, Differenz und Ambivalenz ertragen zu müssen.“
Nachbemerkung:
Seit dem 5. April 2019 liegt die Zustimmungsrate für Trump bei über 50 Prozent. Präsident Obama stand zum selben Zeitpunkt im Ablauf seiner Präsidentschaft bei 47 Prozent. Gleichwohl fielen für ihn 42 Prozent aller Medienberichte des Jahres 2009 positiv aus, während es im Vergleichsjahr 2017 für Trump nur 5 Prozent waren.