Man vergisst leicht, dass es dieses Wahlrecht so gar nicht bräuchte. Es wäre durchaus denkbar, dass die Besetzungsregeln von den Parteien selbst bestimmt würden und der Wähler sich dann für Parteien mit demokratischer Besetzungsmathematik entscheiden könnten. Denn eigentlich ist es völlig ausreichend die errungene Zahl der Sitze einer Partei festzulegen und dem Rest dem “politischen Markt” zu überlassen (mit den üblichen Markttransparenzregeln etc.). Aber wir sind alle so gewöhnt an den allmächtigen Regulierungsstaat, dass uns diese einfache Tatsache schon gar nicht mehr in den Sinn kommt.
Der Herr Müller das alles schön dargestellt, aber erst nachdem er das System seit 1990 weidlich (aus)genutzt hat und er es jetzt einfach nicht mehr nötig hat, der Mann hat vor- und ausgesorgt - auf wessen Kosten? Obwohl er inhaltlich völlig recht hat sollte man aber wohl doch hinterfragen WER dieser “Herr Müller” ist und woher der plötzliche Sinneswandel kommt, Jahre nachdem er und seine Partei das (Wahl)System “ausgebeutet” hat, denn “Mit vollen Hosen ist gut stinken”. Der Herr Müller hat im November 1989 ganz schnell die persönliche Wende vollzogen und hatte (Archiv des Bundestages) schon 1990 eine bemerkenswerte Anzahl von Posten inne, war Ruck-Zuck in der ÖTV und der Arbeiterwohlfahrt. Seit Januar 1990 in der SPD ist er bereits Ende 1990 in Kreis- und Bezirksvorstand und schon 1991 Vorsitzender des Bezirks. Auch bereits 1990 Stadtverordneter, Fraktionsvorsitzender und Vizepräsident des Stadtparlaments. Schon im Dezember 1990 ging es ab in den Bundestag, auf zum Geld, versorgt von anderen. Das ist eine wirkliche “Blitz-Karriere” eines .... Nach 4 Lotterie-Perioden hatte er dann 2005 ausgesorgt, wieder kommt ne Wende, aber das kennen wir ja auch von anderen Wendehälsen. ER erwähnt z.B. die sächsische SPD, in der 26 Prozent weiblicher Mitglieder bei Wahlen die Hälfte der Mandate zugeteilt bekommen. Was hat ER all die Jahre gegen solchen Wahlbetrug getan, in seiner Partei? Auf Grund welcher Quoten für bestimmte, bisher nicht „sichtbare“ Gruppen und eingebildete “Spitzenkräfte”, ist ER denn innerhalb von nicht mal 2 Jahren auf die ganzen Pöstchen und in den Bundestag gelangt? Wer aber stellt die Freßtröge denn auf und füllt sie vor allem beständig nach? Die Mehrheit der Bevölkerung, auch der Leute die hier mitlesen, hat die aktuellen Verhältnisse selbst erschaffen, hat in freien und demokratischen Wahlen mehrheitlich all die Politiker ermächtigt, und damit die aktuellen gesellschaftlichen und vor allem politischen Verhältnisse bestimmt. Peter Fischer
Wer 1.) “Deutschland” für eine Demokratie hält, 2.) Bei Wahlen nicht oder irgendetwas anderes außer AfD wähkt, 3.) trotz Zumutbarkeit noch nicht ausgewandert ist, 4.) nicht weiß, dass die durch die Machthaber angestrebte Zukunft der totale Überwachungsstaat chinesischer Prägung mit “Social Credit”-System ist, der hat einen IQ unter 70.
Das alles geht an der Hauptfrage vorbei. Es ist egal, ob 100 oder 500 Pappnasen dort sitzen. Entscheidend ist die Haftungsfrage. Solange keiner für seine Entscheidungen haftbar gemacht werden kann, verzapfen die ungestraft den größten Blödsinn. Und wie man sieht ist in Schland jeden Tag 1. April.
@ Karsten Doerre In Ihrer Antwort an Helmut Kolz bezeichnen Sie Bürgerentscheide und Volksabstimmungen als “lebensferne Phantasie” und erwähnen als Beispiel das antike Griechenland.Die Schweiz ist ihnen aber ein Begriff?Und auf kommunaler und Landesebene haben die Bürger bekloppte Entscheidungen der Politiker auch hier in D schon erfolgreich ausgebremst.Das ist auch der wahre Grund, warum das auf Bundesebene auf Teufel komm raus abgelehnt wird.Ein Nebeneffekt von mehr Plebiszitaet ist auch, dass die Bürger sich mit den Themen mehr auseinandersetzen, da sie nicht mehr das ohnmaechtige Gefühl haben, ohnehin nichts bewirken zu können.Die Politiker müssen um die Bürger buhlen und sich bequemen, ihre Meinungen und Taten zu erläutern.Was für ein Unterschied!Das ist lebendige Demokratie.
“Niemand will und braucht eine solche Politik.” Brauchen vielleicht nicht, wollen aber ganz bestimmt. Sonst würden 80% diese ja nicht seit 30 Jahren mit Inbrunst herbeiwählen. Auch Stichproben im persönlichen Umfeld bestätigen das immer wieder. Alles gläubige Mitglieder von Klimakirche, Nachhaltigkeitsunfug und Wokeness. Und das sind keineswegs die üblichen Verdächtigen wie die deutsche Lehrerschaft.
Was ich mir gewünscht hätte: Reduktion der Abgeordneten auf die Zahl der Wahlkreise, also auf 299. Plus Überhang- und Ausgleichsmandate. Es wäre doch spannend und lustig, wie dann für wichtig gehaltene Politiker um sichere Wahlkreise und Ausgleichsmandate rangeln würden. Oder auch zu den 299 Direktmandaten feste 101 Mandatsplätze, die die Überhang- und Ausgleichsmandate enthielten plus einen von deren Zahl abhängigen Rest von Listenmandaten. Die Zahl der Überhang- und Ausgleichsmandate aber auf ein solches Maximum beschränkt. Denn bei 45 Direktmandaten der CSU und zugleich 5 % Zweitstimmen, also 20 dadurch gedeckten Direktmandaten und 25 Überhangmandate erzeugenden Direktmandaten, müssten sonst 475 weitere Überhangmandate geschaffen werden. Da hat wohl primär die CSU den jetzigen Bundestag massiv aufgebläht. 2002 mit 9% 58 Mandate. Demokratie statt Kommakratie (Parteienherrschaft). Nach der Reform ist vor der Reform, erst recht, wenn dem Bundesverfassungsgericht die aktuelle Reform nicht akzeptabel wäre.
@D. Katz:” Etwas ist im Bundestag schon deutlich kleiner geworden: Der durchschnittliche IQ.” Aber, dass man sich das Wahlrecht einfach passender macht, dafür reicht er wohl immer noch! MfG
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