Thilo Spahl, Gastautor / 15.01.2020 / 06:25 / Foto: Dnalor 01 / 52 / Seite ausdrucken

Australien: Katastrophale Brände sind vermeidbar

Wenn man über die australischen Buschfeuer schreibt und den Klimawandel nicht erwähnt, sei das so, als ob man über einen Terroranschlag berichtet, ohne zu sagen, wer dafür verantwortlich ist, meint der Klimafolgenforscher Stefan Rahmstorf.

Das ist eine eigentümliche Sicht. Ich würde eher sagen: Wenn man über die Brände berichtet und sagt, der Klimawandel sei verantwortlich dafür, dann ist das so, als ob man über einen Autounfall eines Betrunkenen mit überhöhter Geschwindigkeit auf nasser Straße schreibt und dem Regen die Schuld gibt. Für die katastrophalen Brände in Australien gibt es eine Reihe von Ursachen. Das trockene Wetter ist ein begünstigender Faktor. Und der Klimawandel ist wiederum einer von mehreren Faktoren, die zu dieser Trockenheit beigetragen haben mögen. Die wesentlichen Ursachen für die schweren Brände sind aber schlechtes Landmanagement, Brandstiftung und insbesondere die unzureichende Prävention. Katastrophale Brände sind vermeidbar.

Die wichtigste Maßnahme ist es, zu verhindern, dass sich große Mengen leicht brennbaren Materials in der Landschaft ansammeln. Dazu muss man dieses Material regelmäßig in ausreichendem Maße kontrolliert abbrennen (prescribed burning). Die derzeitige Katastrophe in Australien ist eine Katastrophe mit Ansage, weil bekannte und bewährte Maßnahmen der Brandverhinderung nur unzureichend durchgeführt wurden.

„Die wirkliche Schuld liegt bei den Grünen“

Wenn es bei uns Winter und in Australien Sommer wird, beginnt dort die Buschfeuersaison. Und zwar jedes Jahr. Und schon immer. Das Ausmaß schwankt von Jahr zu Jahr. Immer wieder kommt es zu sehr schweren, kaum mehr beherrschbaren Feuern. 1851 verbrannten bei den sogenannten „Black Thursday“-Buschfeuern rund fünf Millionen Hektar in Victoria, am 13. Januar 1939 (dem sogenannten „Black Friday“) brannte innerhalb eines einzigen Tages eine Fläche von rund zwei Millionen Hektar und es wurden 3.700 Gebäude zerstört. In der aktuellen Buschfeuer-Saison sind mit Stand vom 8. Januar 28 Menschenleben, eine verbrannte Fläche von 10,7 Millionen Hektar und 5.900 zerstörte Gebäude zu beklagen.

Die Vereinigung der Freiwilligen Feuerwehren in New South Wales (Volunteer Firefighters Association, VFFA) beklagte sich schon 2013 in einer Pressemitteilung: „Der VFFA ist verärgert über die Kommentare der grünen Lobbygruppen, dass die Bekämpfung des Klimawandels wichtiger sei als die geregelte Verbrennung von Waldbrennstoffen, um das Buschbrandrisiko zu reduzieren. Die wirkliche Schuld liegt bei den Grünen und ihrer Ideologie, da sie sich weiterhin gegen unsere Bemühungen zur Gefahrenreduzierung in den kühleren Monaten wehren und unsere Bemühungen untergraben und zudem private Landbesitzer daran hindern, ihr Land zu roden, um das Buschbrandrisiko zu reduzieren.“

Die Feuerwehren forderten damals, die Fläche, die jährlich zu Präventionszwecken von Brennmaterial gesäubert wird, von unter einem auf mindestens fünf Prozent des öffentlichen Lands zu erhöhen und damit endlich den Empfehlungen der „2009 Victorian Bushfires Royal Commission“ zu folgen, die nach den verheerenden „Black Saturday“-Bränden von 2009 mit 173 Toten eingesetzt worden war. Auch damals war diese Empfehlung keineswegs neu. In dem Bericht hieß es:

Die Kommission „ist besorgt, dass der Staat trotz der jüngsten offiziellen oder unabhängigen Berichte und Untersuchungen, die alle eine Erhöhung des vorgeschriebenen Brennprogramms empfohlen haben, einen minimalistischen Ansatz für die präventive Verbrennung beibehalten hat. Der Staat hat zugelassen, dass sich in den Wäldern weiterhin übermäßige Brennstofflasten ansammeln, was die Wahrscheinlichkeit intensiverer Buschbrände erhöht und damit die Feuerwehr und die Gemeinden einem größeren Risiko aussetzt.“

Hitze spielt keine Rolle

Auch deutsche Experten kennen diese Problematik. Alexander Held, Forstwissenschaftler vom European Forest Institute mit Schwerpunkt Waldbrandmanagement, sieht die Ursache klar bei Defiziten im Brandmanagement. Er verweist darauf, dass es seit den 1980er Jahren deutliche Hinweise und Warnungen aus den australischen Forstbehörden gegeben hat, weil die verfügbare Vegetation als Brennmaterial für einen Waldbrand oder einen Vegetationsbrand, Ausmaße angenommen hätten, die, „wenn sie denn brennen, Klimawandel hin oder her, so viel Energie freisetzen, dass sie nicht zu bekämpfen sind. Diese Feuer“, so Held, „die wir jetzt sehen, haben vor 20 Jahren begonnen zu brennen, im übertragenden (sic!) Sinne, weil man zu wenig investiert hat in die Prävention und in das Landmanagement und in die Forstwirtschaft, um die Brandlast so weit (zu) verringern, dass auch unter extremen Wetterbedingungen die Feuer nicht so intensiv werden können.“

Was die Witterungsbedingungen anbetrifft, so spielt die Temperatur im Grunde keine Rolle. Ob der Dezember im Schnitt 38 oder 41 Grad warm ist, ist egal. Denn Vegetation entzündet sich erst bei deutlich über 200 Grad von selbst. Entscheidend sind Trockenheit und Wind, die die Feuer anfachen und die Ausbreitung begünstigen. Und natürlich die auslösende Entzündung, die in den seltensten Fällen auf natürliche Weise (durch Blitzeinschlag) erfolgt, sondern in rund 85 Prozent der Fälle absichtlich oder fahrlässig durch Menschen. (Man kann natürlich auch, wie Spiegel Online, der Meinung sein, es sei eine Erfindung von Verschwörungstheoretikern, dass Menschen Feuer entzünden). Auch Probleme mit Stromleitungen spielen eine Rolle. Der Verweis auf Hitzerekorde trägt jedoch wenig zum Verständnis des Geschehens bei. Besonders heiß und trocken ist es im Landesinneren von Australien. Doch dort gibt es aber kaum Feuer. Weil es nichts gibt, was brennen könnte.

Es geht also darum, regelmäßig und systematisch trockenes Pflanzenmaterial am Boden in Savannen oder Wäldern kontrolliert abzubrennen. Nur so können Brandkatastrophen verlässlich verhindert werden. Bei diesen Bränden niedriger Intensität bleiben Tier- und Pflanzenwelt und die Böden weitgehend unbeschadet. Die Ökosysteme sind daran angepasst. Viele Pflanzen sind sogar auf regelmäßige Feuer angewiesen. Wer diese Prävention unterlässt oder wer sie sogar aktiv bekämpft, ist verantwortlich für die großen Brandkatastrophen. Wer dann noch den Klimawandel, deutsche SUV-Fahrer oder die australische Kohleindustrie verantwortlich macht und so tut, als könnten diese Katastrophen durch eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes verhindert werden, hat nichts verstanden.

Mutwillige und fahrlässige Brandstifter

Warum die notwendige Prävention nicht erfolgt, ist eine schwierige Frage. Roger Underwood fragt in einem lesenswerten Beitrag für das australische Magazin Quadrant, wer von den Feuern profitiert. Es sind die großen Feuerwehr-Chefs, die wie Generäle im Krieg ruhmvolle Auftritte haben („[…]when the Big Fire declares war on rural Australia, the fire chiefs have their 15 minutes of fame […]) This is war, and war is hell. But war is also the General’s Big Moment, his hour to strut and fret upon the stage. Moreover, big fires call for big budgets, and ‘worse is to come’ can be translated into bigger budgets to come.“).

Es sind die Medien, die spektakuläre Bilder und Geschichten von Leid und Heldentaten liefern können. Es sind die Hersteller von Löschflugzeugen, obwohl mit diesen gegen die massiven Feuer absolut nichts ausgerichtet werden kann. Es sind auch Klimaschützer mit ihrem ständigen Hunger nach Katastrophen, die zur Illustrierung ihrer Weltuntergangsgeschichte missbraucht werden können. Und es ist die eng mit diesen verbundene Wind- und Solarindustrie.

Natürlich sind die Profiteure nicht die Verantwortlichen. Verantwortlich sind die (mutwilligen oder fahrlässigen) Brandstifter und alle, die auf die eine oder andere Weise die Prävention behindern. Sei es, weil sie nicht durch Rauch belästigt werden wollen. Sei es, weil sie sich um Tiere sorgen. Sei es, weil sie gerne hübsche Vegetation um ihr Haus haben wollen statt einer kahlen Brandschutzschneise. Aber auch die Profiteure spielen eine Rolle. Sie tragen durch die Mythisierung der Feuer dazu bei, dass der gesellschaftliche Druck auf die Politik, dafür zu sorgen, dass diese vermeidbaren Katastrophen gefälligst vermieden werden, offenbar nicht groß genug wird.

Warum ist es in Australien in diesem Sommer so trocken?

Eine wärmere Welt ist global betrachtet auch eine feuchtere Welt. Mit den Temperaturen steigt die Verdunstung und damit steigen die Niederschläge. Da Wetter eine komplizierte Angelegenheit ist, kann der Klimawandel aber auch dazu beitragen, dass es in manchen Gebieten insgesamt oder häufiger trocken wird. Für die aktuelle Dürre in den australischen Brandgebieten gibt es jedoch eine andere Erklärung.

Australiens wechselhaftes Wettergeschehen wird erheblich durch den „Indian Ocean Dipole" (IOD, in diesem Video leicht verständlich beschreiben) getrieben – ein Phänomen, bei dem heißeres und kühleres Wasser zwischen der Ostküste Afrikas und den westlichen Inseln Indonesiens hin und her schwappt.

Während seiner positiven Phase produziert das wärmere Wasser in der Nähe von Ostafrika dort viel Regen, während das kühlere Wasser in der Nähe von Indonesien Australien austrocknet. Im vergangenen Jahr befand sich der IOD in einer ungewöhnlich starken positiven Phase und erreichte mindestens für den Zeitraum der letzten 60 bis 80 Jahren Rekordwerte. Die Folge ist eine weit verbreitete Dürre in Down Under.

Die Welt in Flammen?

Die Brände in Australien sind schlimm. Und es ist plausibel, dass im Südwesten Australiens der Klimawandel für weniger Niederschläge sorgt und so Brände begünstigt. Daraus – wie etwa Karl Lauterbach – abzuleiten, dass bald auch andere Kontinente in Flammen stehen werden, ist Unsinn. Im globalen Maßstab zeigt sich sehr deutlich, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und dem globalem Ausmaß an Bränden gibt. Laut Angaben der NASA hat die von Feuern betroffene Fläche in den letzten 15 Jahren um 25 Prozent abgenommen. Die Hauptursache dafür ist aber nicht die klimawandelbedingte wachsende Feuchtigkeit.

Die wichtigste Ursache ist, dass vor allem in den Savannen Afrikas die Menschen das primitive „Werkzeug“ Feuer weniger einsetzen, weil sie allmählich zu moderneren Methoden der Landwirtschaft übergehen. Ob Feuer zu- oder abnehmen, hat in erster Linie direkt mit dem Verhalten der Menschen zu tun. Und eben nur in sehr geringem Maße indirekt durch menschengemachten Klimawandel. Umgekehrt muss, wer Feuer verhindern will, das direkt durch entsprechende Maßnahmen tun. Das ist Millionen Mal wirksamer als der skurrile Versuch, Feuer über den Umweg des „Klimaschutzes“, also durch Aufstellen von Windrädern oder Solaranlagen zu verhindern.  

Aber Karl Lauterbach hat es ohnehin nicht so mit den Fakten. Er verbreitet auch munter die Nachricht, der halbe australische Kontinent brenne (und leitet daraus die Forderung ab, Klimaschutz müsse in die deutsche Verfassung). Seit wann sind 107.000 km² die Hälfte von 7.688.287 km²? Was ist der Unterschied zwischen 1,4 Prozent und 50 Prozent?

Jedem überzeugten Klimaaktivisten ist die schlichte Tatsache, dass Brandkatastrophen heute und in Zukunft grundsätzlich vermeidbar sind (und nicht die Rache der Natur), ein Dorn im Auge. Das macht sie aber nicht weniger wahr. Noch einmal der Waldbrandexperte Alexander Held: „In Westaustralien wurde dieses präventive Brennen über 300.000 Hektar im Jahr durchgeführt, in der Zeit gab es auch keine Katastrophenfeuer. Aber im Rest von Australien wird seit Jahrzehnten diese Komponente sträflich vernachlässigt. Da wird viel diskutiert über Rauch und Umweltbelastung und Biodiversität und ob Feuer dahingehört oder nicht. Und all diese Diskussion verhindert die Umsetzung.“

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Novo-Argumente.

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Gerald Krüger / 15.01.2020

Wie “The Sun” berichtet, gab es in Australien mit Stand 8. Januar 2020 bereits 180 Festnahmen wegen Brandstiftung. Dieses Druckwerk ist sicher mit Vorsicht zu genießen, jedoch stimmt die Zahl mit der von “The Australian” (leider paywalled) überein. Wenn also der “Speigel” dahinter mal wieder eine Verschwörung vermutet, so mag er damit durchaus recht haben - eine Verschwörung der Feuerteufel aka “Firebugs”. Jedoch weit schlimmer ist die Klimahysterie, die letztlich dazu geführt hat, dass der kontrollierte Abbrand von Risikoflächen unter dem Mäntelchen des Natur- und Artenschutzes über Jahrzehnte von den “Grünen” verhindert wurde. Und was berichtet die Lücken - Lügenpresse, was heizt der Herr Rahmstorf an? Darf man diese Gestalten schon Volksverhetzer nennen, wenn sie mit nachweislich falschen Behauptungen die Gesellschaft in Aufruhr versetzen wollen? Ich glaube, das darf man. Man muss es sogar.

Peter Adel / 15.01.2020

Vielen Dank für diesen Beitrag in dem gut die wirklichen Zusammenhänge dargestellt werden. Letztendlich hilft gegen großflächige Brände ja wirklich nur gute Prävention. Denn irgendeine Zündquelle wird sich früher oder später immer finden, sei es Blitzschlag, Fahrlässigkeit, technisches Versagen oder Brandstiftung. Und je länger das nicht passiert desto schlimmer die Brände, wenn sich die Brandlast über die Jahre ansammelt. Daher bleibt eine Reduzierung dieser die wichtigste Maßnahme. Klassisch durch kontrolliertes Abbrennen. Natürlich könnte man da alternative Ansätze untersuchen. Wie in den Boden einmulchen (fördert vielleicht die Humusbildung) oder einsammeln und in einer Biogasanlage verwerten. Weitere Maßnahmen ist die vorbeugende Anlegung von Brandschneisen und die Anlage von Löschteichen. Auf jeden Fall führt die “grüne” Lösung, die einfach die Beseitigung der Brandlasten verbietet, in die Katastrophe, wie Australien oder Kalifornien zeigen. Überhaupt dürften die Grünen im Westen inzwischen weit mehr Umweltprobleme verursachen als die Industrie. Die zunehmenden Brandlasten sind nur ein Beispiel. Dann töten WKA massenhaft Vögel und stören den atmosphärischen Austausch. Massenhafte Biotopausweisungen führen dazu, dass viele Lebewesen ihren Lebensraum verlieren. Dort wachsen dann die Kahlflächen zu die viele Insektenarten benötigen. Die radikale Nitratbekämpfung führt zu einer massiven Ausbreiten von giftigen Blaualgen, Wölfe werden zum Verschwinden der Weideschafhaltung führen, die aktuell noch wertvolle Biotope die Deiche schützt etc. Nun gibt es sicherlich immer noch Verbesserungsmöglichkeiten und bedarf im Umweltbereich. Aber die grüne Ideologie die eine Mischung aus Naivität, Ahnungslosigkeit, Naturromantik, Naturmystik und Menschenfeindlichkeit darstellt, ist aktuell hier das größte Umweltgefahr und eine Bedrohung für Demokratie und Freiheit, worauf Herr Broder ja auch in seinen neuesten Buch hinweist.

Klaus Schmid Dr. / 15.01.2020

Hier will sich einfach nur eine Generation “sich selbst verwirklichen” und “eigene Spuren hinterlassen”, eine Generation die mangels Wissen und Können sich nicht in der Lage sieht selbst positiv an der Zukunft zu arbeiten und selbst Neues zu entwickeln. Stattdessen sieht man seine Zukunft in der Zerstörung des bisher erreichten ohne zu ahnen wie die Welt ohne dieses Erreichte aussieht. Und ein Menge “der Alten” weiß das auch, aber sieht Karriere-Chancen beim auf der Welle mit-schwimmen.

Jörg Themlitz / 15.01.2020

Nachtrag: Bei MDR Wissen steht, nachdem die sich über die Fake News und Desinformationskampagne es würde sich um Brandstiftung handeln echauffiert haben, “Selbst der Premierminister Australiens Scott Morrison hat jetzt den Klimawandel als Ursache der Brände anerkannt.” Hat jemand das Zitat oder ist das nur eine Satire des MDR? Welche Temperatur muss eigentlich erreicht werden, damit sich ein Wald selbst entzündet? Oder streift der Klimawandel heimlich nachts durch die australischen Wälder und kokelt dort? Als die Antarktis eisfrei war, also das Ding südlich von mir, da wo jetzt die Pinguine wohnen, hat es dort mit Sicherheit auch mal gebrannt. War der Klimawandel dran schuld oder doch eher Boris und Donald mit Duldung der AfD? Kann ich Greta und Luisa verklagen, da sie trotz ihres umfangreichen Wissens nicht in der Lage sind den Klimawandel zu stoppen? Wirklich Angst habe ich allerdings nur vor zwei Dingen. Der isländische Vulkan mit dem unaussprechlichen Namen bricht mit doppelter Stärke noch einmal aus und die Die Grünen werden bei der nächsten Bundestagswahl mit 20 Prozent gewählt. In etwa die gleiche Katastrophe.

Dietmar Blum / 15.01.2020

Herr Dr. Pätzold, Volkmar / 15.01.2020. Als alter weißer Mann erinnere ich noch der Zeiten, als, meist auf dem Lande, sich die Menschen per “Holzleseschein” die Erlaubnis holten, ihren Brennstoffvorrat mit “Abfallholz” aufzubessern. Heutzutage ist es fast unmöglich, sich durch das nach Fällaktionen entstandene Wirrwarr an Geäst etc. durchzuarbeiten. Ebenso wurden die durch die Dampfloks notwendigen Brandschneisen peinlichst sauber gehalten, heute dienen sie, da leicht durch Waldmaschinen befahrbar, als DIE Lagerplätze für nicht nutzbares Holz. Und wundert man sich über a) Borkenkäferbefall und b) über nicht bzw. schwierig zu bekämpfende Waldbrände?

Jupp Posipal / 15.01.2020

Prävention (hier Brandvorbeugung) kostet nun mal Geld, oder ist irgendwie unangenehm oder gelegentlich als zu bürokratisch bzw. unangemessen dargestellt? Da ein wahrscheinlich so “verhindertes” Ereignis im negativen Sinn gar nicht so schlimm oder überhaupt nicht eingetreten ist, wird viel zu oft vorschnell in Frage gestellt, was soll das ganze (Geld) überhaupt bringen. Ob in Australien oder beim abgebrannten Affenhaus in Krefeld; wenn eine Verkettung von eigentlich beherrschbaren aber zumeist unterlassenen Einzelfaktoren eine aufwachsende Tragödie nicht verhindern (können). Leider nicht zu vermeidender Kollateralschaden, oder ein faktisch besonders durchschlagendes Resultat eines nicht ganz zu verhindernden Sozialdarwinismus? Es kommt auf die Transparenz (bzw. Akzeptanz) spezifischer Kausalketten an, die im Zeitalter hirnrissiger App-Unterstützungserfordernisse bei nur einfachen Anforderungen des täglichen Lebens, oder bei inhaltlich drastisch wahrgenommenen Verständigungsschwierigkeiten von eMail-Inhalten mit nur wenigen Sätzen, leider deutlich zugenommen hat. Die letzten größeren Waldbrände in Deutschland zeigten mal wieder eindrucksvoll, wie eigentlich schon früher erkannte Problemstellungen “zeitlich faktisch wiederholt verdrängt” werden, wenn der Feuerwehreinsatz irgendwie mit Erfolg beendet wurde. Die Frage nach Konsequenzen, erst recht nicht im Kontext vorgenommene FW-Maßnahmen vs. gleichem Ergebnis mit viel weniger Schaden bzw. FW-Aufwendungen, stellt sich nicht im Dickicht öffentlich intransparenter Verantwortungslosigkeit. Auch hier das gleiche Verhalten von FW-Gewaltigen hinsichtlich zweifelhafter Forderungen nach deutschen Waldbrandflugzeugen. Besondere FW-Präventionsinvestitionen mit mehr Erfolgsaussichten sind aber für lokale Feuerwehren (weil Gemeindeaufgabe und auf diese Ebene zu finanzieren) kaum zu stemmen; obwohl es eigentlich eine überregional (Bundesländer bzw. Bund) Daseinsvorsorge darstellt.

Rainer Hanisch / 15.01.2020

Tja, @Franck Royale, früher gab es “Menschen mit klarem Kopf und Verstand, die Lösungen (zur Prävention) entwickelten”. Heute geht es nur darum, den Noch-Verdienenden immer mehr Geld aus der Tasche zu ziehen und um die realitätsferne grüne Ideologie. Nichts anderes! Fakten sind uninteressant, ja unerwünscht. Kritischen Stimmen wird immer “Rechtspopulismus”, “Volksverhetzung” und “Verbreitung von Lügen” vorgeworfen.” Wie heißt es immer so schön? “Deren Lügen werden durch ständige Wiederholung nicht wahrer”. Nein, das selbe trifft aber für die “richtigen” Meinungen zu; auch deren Wahrheitsgehalt ist meist minimal bis nicht vorhanden und wird durch ständiges Wiederholen auch nicht wahrer!

Jörg Themlitz / 15.01.2020

Auszug aus einer e-mail von meinem ehemaligen Studienkollegen der jetzt, australischer Staatsbürger, in West Australien lebt. “Auch wir haben sehr große Feuer in WA. Glücklicherweise keiner wohnt da und so ist den Leuten und Medien egal, und es wird schon aufhören, wenn nichts mehr da ist zum Verbrennen oder etwas Regen fällt von der Cyclone season. Durch Zufall hört man mal etwas wenn ein Highway gesperrt ist und die Trucks warten müssen. So Buschfeuer sind nichts besonderes hier in WA.”

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