Fuchtelt einer zwecks Bestechung mit die Messèr, dann ist standhalten eher nachteilig. Sonst droht dir nämlich “le sourire des Berbères”. Vulgo Schächtung.
Es geht hier nach meinem Verständnis weder darum, sich in der Matrix klaren Gefahren auszusetzen, um die entsprechenden Ängste zu besiegen, noch darum, jeden unaufgefordert mit vermeintlichen Wahrheiten zu behelligen. Es geht auch nicht um Jesus, sondern um das zugrundeliegende Prinzip. Das gern belächelte, heutzutage naiv anmutende, schlichte “Gute”. In der Matrix mal so und mal anders geframed, lohnt es sich dennoch, das reine Prinzip zu ergründen und zu integrieren. Menschen, denen das gelingt, sind dann in einer ganz selbstverständlichen Weise tatsächlich bedingungslos lebendig .
“Sage nicht immer, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.” (Matthias Claudius). Und überfordere dich nicht.
@Volker Kleinophorst, Ohne Zweifel kennen Sie solche Menschen. Lesen Sie Psalm 73.
@Volker Kleinophorst:”... Ich kenne genug Menschen, die sich erfolgreich und ohne Gewissensbisse durchs Leben lügen.” ... Warum werden sie da nicht deutlicher und sagen, dass sie die Grünen, die Roten und die Linken meinen?!
“Es ist im Grunde eine Sache des Glaubens.” - Die Urmenschen begaben sich in Gefahr, um zu überleben. Wenn sie Glück hatten, war es gut. Wenn sie Pech hatten, starben oder siechten die zwei/drei Männer der Horde und der weibliche Rest mit Kindern hatte noch größere Probleme als mit gesunden bzw. lebenden Männern. Richtig ist bei Gefahrenabwägung, dass Erfahrungen und Glauben beteiligt sind. Die Menschen, die zu Beginn der Nazizeit glaubten, das wird nicht so schlimm - im Gegensatz zu den zu dieser Zeit Fliehenden - haben eine Glaubensentscheidung getroffen. Man weiß vorher nie, ob diese oder jene Entscheidung richtig ist. Wenn das oben ein philosophischer Text sein sollte, ist es ein schwacher Text.
Da wird immer wieder falsch interpretiert. Darum eine Klärung: Es gibt zwei Welten: Eine sichtbare und eine unsichtbare. Die sichtbare Welt weiß üblicherweise nicht, was in der unsichtbaren vor sich geht. Das ist wie mit der Matrix: Wer in der Matrix ist, hält das nur für die Realität. Dabei spielt sich das eigentliche Schachspiel außerhalb der Matrix in der realen Welt ab. Und beim Schach macht man üblicherweise nicht nur einen Zug nach dem anderen, man kann auch das Spiel ganz schnell verlieren, wenn man irgendwo den falschen Zug macht. Es gibt außerhalb der Matrix aber keine zweite Chance, also keinen Resetknopf, der das Spiel neu startet. Verloren ist verloren. Und jetzt komme ich mal wieder zum Programmieren: Ich bin Weltmeister im Debugging. Wenn ein System Fehler hat, finde ich sie und behebe sie. Es macht schließlich keinen Sinn, eine Software auf die Anwender loszulassen, die bei nächstbester Gelegenheit abstürzt. Oder für die ältere analoge Generation erklärt: Es macht keinen Sinn, einen Schiff zu Wasser zu lassen, wenn der Rumpf noch Löcher hat. Diese Löcher müssen erst geschlossen werden. Dieser Vorgang dauert und wird derweil von der Öffentlichkeit nicht verstanden, weil er außerhalb des Blickwinkels passiert. Es gibt zwei Sorten von Anführern: Diejenigen, die ihre Soldaten einfach unvorbereitet ins offene Messer laufen lassen und dann gibt es die, die ihre Soldaten gut vorbereiten, damit sie den Krieg nicht nur überleben, sondern ihn auch gewinnen. Mit Weglaufen hat das nichts zu tun, sondern mit Verantwortung für die eigenen Leute. Und zwar nicht nur innerhalb der Matrix, sondern auch außerhalb: Es gibt Leute, die dort das Stopfen der Löcher im Rumpf des Schiffes aktiv sabotieren, damit es möglichst schnell absäuft. Diese Leute werden jetzt aussortiert. Bis der Rumpf abgedichtet ist und das Schiff gefahrlos auf Reisen gehen kann. Aber das dauert eben etwas. Das Schachspiel läuft längst. Innerhalb der Matrix sieht man das bloß nicht. ;-)
“I asked my family physician to increase my dose of benzodiazepine, so that I would not be preoccupied by nor preoccupy ohers with my anxiety.” Jordan Peterson, “Beyond Order, 12 More Rules For Life”, Overture xvi.
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