Das hat schon Schopenhauer ( und auch später Einstein ) erkannt, aber schön das nochmal hier zu lesen. Man ist frei zu tun was man will. Aber nicht frei zu wollen was man will. Ein ursachenfreies Wollen gibt es nicht. Es gibt deshalb auch kein Prinzip der Alternativen Möglichkeiten. Fehler müssen benannt und analysiert werden um sie in Zukunft zu vermeiden. Insofern ist der Moralismus des heutiges Zeitgeistes mit seiner Gut/Böse Dualität ( in ÖRR und Politik ) getragen von völliger Ahnungslosigkeit in die Bedingtheit des menschlichen Denken und Handelns und an selbstgerechter Blödheit kaum zu überbieten
Ich Frage mich welche Funktion die Vergebung hat. Geht es darum das ich mich selber beruhige und teile dem anderen mit das ich keine Rache will? Dann wäre sie ein Mittel zur Befriedung eines Konflikts. Der nächste Schritt ist: Liebet eure Feinde. Das übertragen wir nun auf das Verhältnis der Deutschen und der Franzosen seit 1870/71. Der erste Schritt ist die Aufforderung, vergelte Auge um Auge, Zahn um Zahn, was bedeutet das man auf dem gleichen Level der Gewalt bleiben soll. Eine Vergewaltigung rechtfertigt keinen Ehrenmord. Im Extrem: Eine Militär-Strategie, die beinhaltet das man Atomwaffen nicht zu erst einsetzt. Bis zu dem Punkt liebet, die euch hassen, brauchen manche US Amerikaner und Russen mindestens so lange wie Deutsche und Franzosen. Jetzt können wir uns überlegen in wie weit die Bundesregierung hilft in Osteuropa oder anders wo an der Gewaltspirale zu drehen oder ob sie eine wechselseitige Vergebung anstrebt. Wie schwer es selbst katholischen Bayern fällt lebenden zu vergeben, sieht man an der Causa Aiwanger. Es gibt in dem Fall aber auch keinen Grund der SZ zu vergeben. Man kann sich aber über einen vernünftigen Artikel freuen, der vielleicht eines Tages kommen könnte.
“Ich haue dir in die Fresse und reiche dir sofort die Hand zur Versöhnung. Bist du etwa nachtragend und rachsüchtig?!”
“112-Peterson: Vergeben und vergessen?”. Für den Artikel brauche ich nicht zu vergeben, weil vergessen die bessere Wahl ist. “Wer war der Idiot und wieso, weshalb, warum?”. Für die Politik bedeutet es, die Wähler sind die Vollidioten, die diese Leute wählen. Und die gewählten Vollidioten werden sagen, um mit den Worten Picards zu sprechen: Bin ich meinem Amte in der Tat nicht gewachsen, so ist der Chef zu tadeln, der es mir anvertraut und mit meinem schwachen Talent so oft seine Zufriedenheit bezeugt.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.