112-Peterson: Umweltschützer und der Garten Eden

Die radikalen linken, antitheistischen Umweltschützer neigen dazu, zu argumentieren, dass die Raubzüge des westlichen kapitalistischen Systems eine Folge der Verfügung seien, auszugehen und die Erde zu beherrschen, die in der Genesis von Gott an den Menschen gerichtet wurde. David Suzuki hat sich viel damit beschäftigt. Diese Menschen glauben, dass diese Aussage zu unserer unangemessenen Annahme geführt habe, dass wir das Recht hätten, die Kontrolle über die Welt auszuüben. Sie hätte uns außerdem zu diesen schrecklichen Raubmonstern gemacht, die manchmal als Krebs auf der Erdoberfläche oder als Viren beschrieben werden, die das gesamte Öko-System bevölkert haben und nichts anderes tun, als sich überall breit zu machen und so schnell wie möglich Verwüstung anzurichten. Diese Perspektive auf das wesentliche Element der Menschheit finde ich absolut bedauerlich.

Wenn man sich historische Aufzeichnungen anschaut, wird man beispielsweise feststellen, dass bereits im späten 19. Jahrhundert Thomas Huxley, der Großvater von Aldous Huxley und ein großer Verfechter Darwins, einen Bericht für die britische Regierung über die Nachhaltigkeit der Ozeane fertigte. Seine Schlussfolgerung lautete: „Fischt weg, Leute. Es gibt so viele Fische da draußen, die Ozeane sind so unerschöpflich, egal wie sehr die Menschheit es für wie viele Jahre auch immer darauf anlegt, die Wahrscheinlichkeit, dass sie mehr als ein Loch in das Fischvorkommen reißt, ist Null.“ Es zeigte sich, dass Huxley sich irrte. Er wusste nicht, dass unsere Bevölkerung so dramatisch wachsen würde, zum Teil, weil wir ziemlich reich geworden sind und nicht mehr 60 Prozent unserer Kinder sterben, bevor sie ein Jahr alt geworden sind. Wir haben es tatsächlich geschafft, die Erde mit allerhand Menschen zu bevölkern, aber erst um 1960 wurde uns klar, dass wir so viele geworden sind, dass wir anfangen müssen, darauf zu achten, wie wir mit dem Planeten umgehen.

Und das ist bald 60 Jahre her. Nun, wir haben gerade erst begonnen, die nötige Technologie zu entwickeln, um zu verstehen, dass man die Welt als Garten betrachten kann und wir in der richtigen Balance zwischen Kultur und Ordnung oder Kultur und Chaos leben müssen. Davor haben wir unsere Zeit damit zugebracht, möglichst zu verhindern, dass wir sterben. Und das meist sehr erfolglos. Also, ich stimme dieser Interpretation der Eröffnungsabschnitte der Genesis nicht zu, ich glaube nicht, dass sie dem Menschen das Recht gibt, sich als Super-Räuber auf dem Planeten aufzuführen. Ich denke, dass stattdessen die richtige Umgebung für den Menschen ganz richtig als Garten dargestellt wird und dass die Rolle des Menschen, und das wird in der zweiten Geschichte um Adam und Eva ausdrücklich gesagt, darin besteht, den Garten zu pflegen. Und das bedeutet, die richtigen Entscheidungen zu treffen und dafür zu sorgen, dass alles wächst und gedeiht, so dass es gut für alles ist, was dort lebt, nicht nur, aber auch für die Menschen. Wir können also festhalten, dass dies eine doch recht andere Sichtweise auf die Genesis ist als die letztlich zynische Interpretation, die heute so selbstverständlich vorgetragen wird.

Dies ist ein Ausschnitt aus dem Vortrag „Environmentalists' ideologies vs. The Garden of Eden. How humans should be treating the Earth“. Hier geht's zum Ausschnitt und hier zum gesamten Vortrag.

Foto: jordanbpeterson.com

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Lef Kalender / 08.05.2019

Es stehen in der Bibel -speziell AT- eine ganze Reihe von sehr drastischen Handlungsanweisungen oder m.o.w. nachahmenswerten Beispielen (nur als Beisiel: Steinigung von ungehorsamen Söhnen, Kinderzerreißen bei Beschimpfung von alten weißen Männern). Sogar hardcore-Christen werden diese heutzutage nicht befolgen wollen, aber sie stehen dort und das AT ist tatsächlich sakrosant in Kirchenkreisen. Warum nicht endlich das AT zu Museumsinventar erklärt wird, ist unbegreiflich. Dann muss sich die Christenheit auch damit abfinden, dass andere Stellen genüsslich gegen sie verwendet werden.

Werner Arning / 08.05.2019

„Macht euch die Erde untertan“ bedeutet ja nicht, sie auszubeuten, sie zu zerstören, überzubevölkern oder hinwegzuraffen. „Untertan machen“ könnte vielleicht auch „verantwortungsvoller Umgang“ heißen. Es bedeutet auch, dass die Erde nicht das Maß aller Dinge ist, nicht der letzte Schluss ist. Die Bedeutung dieser Anweisung könnte sein : Die Erde ist ein Übergangsort, den man zwar nicht missbrauchen soll, der jedoch nicht „unser Herr“ ist. Sie ist etwas, was wir „gebrauchen“, bewohnen, jedoch stellt dieser Ort nicht „das Ziel“ dar. Derzeit hält Politik und Zeitgeist jedoch, in genau umgekehrten Sinne, die Erde/die Natur für anbetungswürdig. Sie konzentriert sich auf den „Übergang“, auf den Übergangsort und ignoriert „das Ziel“, verhält sich also in diesem Sinne völlig unchristlich, ja heidnisch. Sie vergöttert ein goldenes Kalb.

Rex Schneider / 08.05.2019

Es ist wie immer, diese radikalen Leute getrauen sich nur noch nicht das Problem der Überbevölkerung auszusprechen. Radikale an der Macht haben und hatten aber immer radikale Lösungen parat, nur Opfer waren und werden Menschen sein.

Dr. Gerhard Giesemann / 08.05.2019

“... wir müssen ...darauf achten, ...”, dass wir nicht NOCH mehr werden. Peterson hat es ein wenig umschrieben, aber sichtlich wohl so gemeint - meine Interpretation. Wir könnten schon in einem Paradies leben, wenn es nicht zu viele Leute gäbe, die ständig nerven, die rauben, morden, sich ihrem religiösen Wahn hingeben usw. Kinder und Narren erkennen die Wahrheit, eine Überleitung zu der Greta-Familie. Die muss allerdings auch noch erkennen: Das Klima ist es ganz bestimmt nicht, das uns das Leben zur Hölle machen kann, wirklich nicht. Und Allah schaut hinab auf Erden, sieht seine Anhänger, verbirgt sein Antlitz und weint bittere Zähren. Aber auch Gott sieht die Seinen, und meint: DAS also haben die aus meinem Paradies gemacht, die blöden Racker. Bei den Hindu- Buddha- Shintogöttern kann ich nicht mitreden, muss ich auch nicht können. Denn wie sagte unser Dr. Faustus? “Zwar weiß ich viel, doch muss ich alles wissen?” Wassalam.

Karl Eduard / 08.05.2019

Und wieder ist das Zielpublikum ein völlig falsches, Nicht die Weißen vermehren sich wie die Sonstwas, im Gegenteil. Die feiern jede Abtreibung.

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