112-Peterson: Der Unterschied zwischen Bildung und Indoktrination

Zwischen Bildung und Indoktrination zu unterscheiden ist sehr schwierig. Trotzdem muss man es tun. In meiner kanadischen Heimat-Provinz Ontario hat die konservative Regierung von den Universitäten verlangt, eine Erklärung zur Redefreiheit zu formulieren. Alle Universitäten in Ontario sind dem nachgekommen, viele von ihnen haben sich an einer entsprechenden Erklärung der Univerität von Chicago orientiert (siehe, „Chicago principles“, Anm.d.Red.). Das ist ein echter Schritt nach vorne.

Ich habe mir überlegt, dass ein ähnlich sinnvoller Schritt darin bestünde, Universitäten aufzufordern, eine Erklärung aufzusetzen, die sich dazu bekennt, Bildung von Indoktrination zu trennen. Auch dafür gibt es überparteiliche Vorbilder. Die Canada Revenue Agency (kanadische Steuerbehörde, Anm.d.Red.) verbietet beispielsweise Wohltätigkeitsorganisationen politischen Aktivismus. Es gibt demnach bereits eine Reihe von Definitionen, hinsichtlich dessen, was „Aktivismus“ von wohltätiger Arbeit unterscheidet.

Das scheint mir nützlich zu sein, um im Bildungsbereich angewendet zu werden, indem man hier Aktivismus von Bildung unterscheidet. Denn das Problem ist, dass es meiner Ansicht nach eine kleine Minderheit sehr zerstörerischer Menschen gibt, die seit ungefähr 50 Jahren (an der Universität, Anm.d.Red.) für ihre destruktive Arbeit subventioniert werden. Dies hat ihnen eine Macht verliehen, die überhaupt nicht im Verhältnis zu ihren intellektuellen Fähigkeiten, der Brauchbarkeit ihrer Ideen und ihrer zahlenmäßigen Vertretung steht.

Dies ist ein Ausschnitt aus einem Interview mit Jordan B. Peterson. Hier geht's zum Ausschnitt.

Foto: jordanbpeterson.com

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Sam Lowry / 08.04.2021

Bildung wird doch heute mit wikipedia-strg-c-srg-v definiert. Ja, im Net kann man tolle Formeln zur Quantenphysik und sonstige Zitate kopieren, vor allem lateinische, wie man ab und zu auf Achgut sehen kann. Macht mich das schlauer? Es ist die angewandte, angeborene Intelligenz, die einem hilft, wenn man in einer Notlage ist, und da kann man meistens nicht mal das Internet befragen. Bei Apollo 13 konnte man auch nicht googeln, wie man erstickende Astronauten am besten vor dem sicheren Tod bewahrt. Ich kann mir tausend Videos von “Fast Workern” anschauen, aber trotzdem niemals eine Ananas so schnell schälen wie die in den Youtube-Videos. Was ich mir anschaue sind Videos, in denen man 500-KG-Thunfische zerlegt, in der unbegründeten Hoffnung, dass hier plötzlich ein solcher vom Himmel fällt und ich dann fachgerecht unter dem Beifall der Nachbarn demselben erstmal die Kiemen heraustrenne und binnen Sekunden zu astreinem Sushi verarbeite. Einen Bluefin natürlich… Wert um die 1 Mio. Was war noch? Wie lande ich eine 747, wenn der Pilot bewusstlos wurde und der Co-Pilot dasselbe aß. Life-Hacks, die Dein Leben retten. Alles im Net, alles klar, klappt sicher. Besonders, wenn man unter Wasser eingeklemmt ist und noch etwa 10 Sekunden zu leben hat. “Google, was macht ich, wenn ich noch 10 Sekunden zu leben habe?” Antwort Google: Ungefähr “36.700.000 Ergebnisse (0,53 Sekunden)” Na, da bleiben mir ja gottseidank noch 9,5 Sekunden, um das richtige Ergebnis zu finden… (Satire)

Werner Arning / 07.04.2021

Welcher Lehrer erliegt am wenigsten der Versuchung zu indoktrinieren? Vielleicht derjenige, der „linke“ wie „rechte“ Betrachtungsweise kennt, persönlich beide „durchlaufen“ hat und beide mit gewisser Distanz betrachtet. Er lässt sich nicht vereinnahmen, ist bemüht beide Betrachtungsweisen gegenüber zu stellen. Lässt seine Schüler ihre eigene Meinung entwickeln und respektiert diese, egal wie sie ausfällt. Aufgrund seiner Lebenserfahrung relativiert dieser Lehrer die Wichtigkeit jedweder Meinung. Es liegt ihm einzig daran, dem Schüler Urteilsvermögen zu vermitteln. Er versetzt den Schüler in die Lage, sich überhaupt erst eine Meinung zu bilden. Er gibt ihm die dazu nötigen Werkzeuge an die Hand, bewertet jedoch niemals das Resultat der Meinungsfindung, allenfalls den Weg dort hin. Kritisches Denken, echt eigenständiges Denken zu fördern, muss das Bestreben des Lehrers sein.

Thomas Taterka / 07.04.2021

Keine Silbe von ihm als Psychologen zur Coronapolitik , bisher. ” Respekt “. Oder ist mir was entgangen?

Andreas Mertens / 07.04.2021

Schulen und Universitäten haben einen einzigen Zweck: Wissenschaftlich fundierte Vermittlung von Wissen seitens der Lehrenden und beflissenes Lernen seitens der Schüler und Studenten. Wer demonstrieren und /oder indoktrinieren, will, soll das am Stammtisch, in seiner Kirche (Moschee, Tempel, Synagoge, heiliger Hain, etc.) oder auf der Demo (friedlich und ohne Waffen!) tun.  Wer an der Schule randaliert, indoktriniert, drangsaliert, ausgrenzt oder seinen Safe-Space sucht (egal ob Schüler, Student, Lehrer oder Dozent) der gehört sofort gefeuert. Eine Chance .. nur eine. Wer die Regel bricht .. raus ... für immer. Soll er/sie/wtf für den Rest seiner/ihrer Tage auf dem Gurkenflieger sein Brot verdienen. Gleichzeitig gehört sowohl das Curriculum als auch die Gesamtheit aller Studienangebote auf ihre geistige Zurechnungsfähigkeit überprüft. Ein Land in dem man Homöopathie, Promenadologie (Uni Kassel), Körperpflege (TU Darnmstadt) . Alltagskultur und Gesundheit = Shopping + Kochen (Päd HU Schwäbisch Gmünd)  und Gendersternchen (praktisch überall) studieren kann, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Und das sag ich als Sozialarbeiter ... mein Gott was sind mir im Studium für lebensuntüchtige Sozialstaatsmutanten über den Weg gekrochen (Studenten wie Dozenten ... ca 70%).  Fühle ich meinen Zeitgenossen mal wissenschaftlich auf den Zahn, kann ich nur zu dem einen Schluss kommen ... sie haben den Großteil ihrer Schulzeit nur mit der Bravo auf dem Schulklo verbracht. Und sowas darf dann an Wahlen teilnehmen.

K.Bucher / 07.04.2021

Was ist nur aus den Ländern der Dichter und Denker , wie Österreich und Deutschland geworden ? Ganz einfach erklärt : Quelle UNI at THE World University Rankings 2020 University of Oxford, 1,—— California Institute of Technology, USA 2.- University of Cambridge, UK.3.- Stanford University, USA.4- Massachusetts Institute of Technology, USA.5.- Princeton University, USA.6.- Harvard University, USA.7.- Yale University, USA.8.- The University of Chicago, USA.9.- Imperial College London, UK.10,- University of Pennsylvania, USA.11.- Johns Hopkins University, USA.12.- University of California, Berkeley, USA.13,- ETH Zürich.14.- UCL, UK.15.- Columbia University, USA,16,- University of California, Los Angeles, USA,17.- University of Toronto, Canada,18.- Cornell University, USA.19.- Duke University, USA,20.- UND DANN KOMMT LANGE NICHTS Denn Die Universität Wien belegt als BESTE österreichische Universität Platz 134..Übrigens die Besten Deutschen Unis sind nicht viel Besser und warum ? Darum! oder was halt die HAUPT Prioritäten der Islam faschistoiden Kommunisten Regierungen von Ö und D so sind . BILDUNG scheint aber keine sehr   Große Rolle zu spielen das war einmal in Vergangenen Zeiten . Ein weitere Zeuge sind die PISA Studien der Letzten Jahre

Frances Johnson / 07.04.2021

Bildung entsteht am ehesten, wenn man mal ein paar Bücher liest statt immer nur FB, Tw, news, papers, Tv oder auch oft Blogs. Bücher sind mühsamer und lassen daher Platz zum Nachdenken. Wenn Leute mehr Bücher lesen und vielleicht auch wieder mal einen Brief schreiben würden, würden sie normaler, schätze ich.

Fred Burig / 07.04.2021

........“Dies hat ihnen eine Macht verliehen, die überhaupt nicht im Verhältnis zu ihren intellektuellen Fähigkeiten, der Brauchbarkeit ihrer Ideen und ihrer zahlenmäßigen Vertretung steht.” .........Wieso fällt mir dazu sofort das rot-rotgrüne- linke Politiker- Geraffel ein ? MfG

Rainer Niersberger / 07.04.2021

Ob es immer noch! eine kleine Minderheit ist, wie regelmaessig betont wird, weiss ich nicht. Relativ zum gesamten universitären Personal oder zum Unibetrieb betrachtet ist es jegenfalls keine. Da wir, in den USA weiss ich es nicht, inzwischen Massen an diesem Personal produzieren und ihnen jede Menge Posten anbieten, in denen sie indoktrinieren koennen, ist die Minderheitenfrage bezogen auf die sogenannten Akademiker in ihrer Gesamtheit zumindest fraglich. In den Naturwissenschaften sicher, da aber immer die Anzahl in den MINT-Faechern hierzulande sicher nicht steigt, in den Geschwaetzwissenschaften dagegen inflationaere Ausmaße mit zunehmender Tendenz annimmt, bedarf die Minderheitenannahme einer Korrektur. Wenn dann in einigen Jahren neben den migrantischen Fachkräften fast nur noch “Akademiker” systemdienend herumlaufen, hat sich das Minderheitenargument erledigt.

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