Thomas Rietzschel / 11.10.2015 / 15:16 / 4 / Seite ausdrucken

Alles gaga oder was?

Was wir eben erleben, erinnert an eine Geschichte, über die wir schon als Kinder gelacht haben. Wie in dem Märchen von des Kaisers neuen Kleidern zeigen heute immer mehr Bürger mit dem Finger auf die paradierende Kanzlerin. Verwundert reiben sie sich die Augen, um plötzlich festzustellen, was sie lange nicht wahrhaben wollten: Mutti ist nackt.

Gewiss keine besonders schöne Vorstellung. Vor allem aber eine späte Erkenntnis, die das Volk verunsichert. Viele sorgen sich um die innere Sicherheit des Landes, befürchten chaotische Zustände, wachsende Kriminalität infolge der unkontrollierten Zuwanderung, die die Kanzlerin in einem Anfall des Größenwahns verfügte. Der Main-Taunus-Kreis hat bereits den Katastrophenfall ausgerufen. Nicht zu reden von den finanziellen Belastungen, die das Volk auf sich zukommen sieht, weil die monarchisch agierende Regierungschefin vor der Welt mit einem Reichtum angab, der sich wie im Märchen allein ihrer Einbildung verdankt, während die Einführung eines Flüchtlingssoli in Berlin und Brüssel schon vorbereitet wird. 

Wie Schuppen will es „den Menschen draußen im Lande“ von den Augen fallen, dass sie eine Hochstaplerin aufgesessen sind, sich für die mediale Inszenierung einer verantwortungslosen „Willkommenskultur” haben missbrauchen lassen. Erste Klagen gegen Frau Dr. Angela Merkel sind angekündigt.

In einer „strafrechtlichen Betrachtung“ kommt der Passauer Strafrechtsprofessor Holm Putzke zu dem Schluss, dass sich die deutsche Bundeskanzlerin mit der selbstherrlich verkündeten Grenzöffnung für jedermann der Beihilfe zur „unerlaubten Einreise“ schuldig gemacht haben könnte. Mit anderen Worten, dass sie den Schleusern in die Hände spielte, was schlussendlich auf den Tatbestand des Landesverrates hinausliefe.

Ein ungeheuerer Verdacht, der andere dazu veranlasst, an der Zurechnungsfähigkeit der Regierungschefin zu zweifeln. Selbst die stets vorsichtig argumentierende FAZ erklärte ihren Leseren in der vergangenen Woche, am 9. Oktober 2015, dass sich die Kanzlerin „idealistisch eingesponnen“ habe, ihre Politik „Traum, Vision, Abenteuer“ sei,  auf gut Deutsch, dass Mutti ein bisschen gaga ist.

Vorausgegangen war dem Kommentar eine „Gespensterstunde“, der Auftritt Angela Mergels in der Talkshow von Anne Will. Dabei hatte die Kanzlerin wiederholt erklärt, es gehe ihr bei der anschwellenden Zuwanderung - seriöse Schätzungen rechnen für dieses Jahr mit 1,5 Millionen und mit weiteren vier bis fünf Millionen Nachzüglern 2016 - nicht um Zahlen. An diesen Rechnungen wolle sie sich „gar nicht beteiligen“, das sei ihr egal. Den Erbsenzählern hielt sie ihre „innere Gewissheit“ entgegen, als ob alle Zweifel ausgeräumt seien, sobald die Kanzlerin erklärt: „Da bin ich ganz fest von   überzeugt“.

Die Göttliche lebt in ihrer ganz eigenen Welt, im Bewusstsein einer Unfehlbarkeit, die das Volk zu absolutem Vertrauen verpflichten soll. Was morgen geschieht, werden wir schon rechtzeitig erfahren. Jedenfalls ließ sich Angie dazu keine Aussagen entlocken, schließlich habe sie sich „entschieden, keine falschen Versprechungen zu machen“. Also auch kein Wort mehr darüber, dass sie noch vor wenigen Wochen jedem Zuwanderer „ein Dach über dem Kopf“ versprach und den Deutschen unentwegt einzuhämmern versucht: „Wir schaffen das!“ 

Dass die Kanzlerin am Ende selbst nicht mehr wusste, was sie da sagte, welchen Blödsinn sie von sich gab, möchte man zu ihrem eigenen Vorteil annehmen: mildernde Umstände für die Verwirrte.

Tatsächlich teilt Angela Merkel zunehmend das Schicksal aller Politiker, die sich für erwählt halten. Weil sie glauben, sein zu können, was sie sein wollen, verlieren sie die Bodenhaftung; sie entschweben in das Wolkenkuckucksheim ihrer Machtphantasien. Von Schizophrenie spreche die Psychiater in solchen Fällen. Fidel Castro, Ceausescu, Honecker, sogar der venezolanische Staatspräsident Chávez, einer wie der andere haben sie im Zuge ihrer Machtentfaltung den Verstand verloren.

Da aber, wo noch halbwegs demokratische Zustände herrschen, ist es freilich auch eine Aufgabe der Bürger, solchen Gefahren vorzubeugen. Schließlich sind wir die Arbeitgeber unserer regierenden Politiker. Und wie jeder Arbeitgeber haben wir unseren politischen Angestellten gegenüber eine Fürsorgepflicht. Wir müssen sie notfalls von Aufgaben entbinden, die ihre geistige Gesundheit gefährden, weil sie ihnen auf Dauer nicht gewachsen sind.

Wer sich so wie Frau Merkel für die Deutschen und die Welt aufgeopfert hat, sollte nicht weiterhin ausgebeutet werden. Das wäre unverantwortlich. Es schadete dem Land und ihr persönlich ebenso. Die „Kanzlerin der Herzen“ hat sich den auskömmlich versorgten Ruhestand redlich verdient. Die Gesellschaft sollte ihr die nötigen Brücken bauen, wo immer sich eine Gelegenheit bietet - in der Groko, im Parlament, in der Öffentlichkeit und wenn das alles nichts fruchtet, dann eben auch auf der Straße.

Wir wollen die deutsche Bundeskanzlerin nicht länger so lächerlich nackt wie im Märchen vor uns sehen, sie nicht weiter so gaga erleben wie in der abgelaufenen Woche bei Anne Will.

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Leserpost

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Werner Geiselhart / 12.10.2015

@Andreas Rau Allein schon Ihre Aussage, dass Zahlen nebensächlich seien, man könne sowieso keine verläßlichen Aussagen machen, zeigt, dass Merkels Entscheidungen nicht auf Rationalität und der tatsächlichen Lage beruhen, wie man es von einem Staatenlenker eines demokratischen Staates erwarten würde, sondern eher auf der Weltsicht der Dritte-Welt-Gruppe einer evangelischen Kirchengemeinde. Wenn sie keinen Überblick mehr über die Zahlen hat, möge sie bitteschön Maßnahmen ergreifen, die einen Überblick ermöglichen. Sie könnte z.B zehntausende Bundespolizisten von der Schwerverbrecherjagd auf Unternehmer abziehen, die ihre hundert Mindestlohnzettel versehentlich nicht richtig ausgefüllt haben. Die wären bei der Ersterfassung der Ankommenden ganz hilfreich. Nett wären auch Vorgaben für die Prozeduren, die überall einzuhalten sind. Man könnte sich auch überlegen, welche organisatorisch Maßnahmen notwendig sind, um die Einreisenden datentechnisch zu erfassen, um z.B. Mißbrauch zu verhindern. Stichwort Abnahme von Fingerabdrücken. Immerhin ist man in der Lage, mehrere Millionen sündige Autofahrer in einer elektronischen Kartei zu verwalten. Zu überlegen wäre auch, ob es gegenwärtig oberste Priorität hat, ganze Polizeitruppen nächstens auf Autofahrerjagd zu schicken, obwohl es einige als großen Erfolg sehen, wenn 20 Polizisten nach 6stündiger nächtlicher Jagd immerhin 12 Sünder erwischen. Ja, liebe Frau Merkel, solche Sachen müssten Sie eventuell veranlassen, wenn die Dinge nicht noch mehr aus dem Ruder laufen sollen. Das wird von Ihnen erwartet und keine Sonntagpsredigten und Bob der Baumeister Sprüche (Ja, wir schaffen das)

Bernhardt Gräfe / 11.10.2015

“hat sich den auskömmlich versorgten Ruhestand redlich verdient” - genau das ist ein “demokratisches” Grundproblem. Berufspolitiker in Deutschland können jeden nur denkbaren Schaden anrichten, lügen, betrügen, das Gegenteil von dem tun, was sie vorher behauptet und versprochen haben oder gar völlig verrückt spielen. Sofern es nicht gerade strafrechtlich relevant ist, bleibt es ohne Auswirkungen auf ihre persönliche finanzielle Absicherung. Normal sterbliche Bürger hingegen haften für jeden von ihnen angerichteten Schaden persönlich. Merkels Ruhestandsbezüge sollten auf Sozialhilfeniveau gekürzt werden, das freiwerdende Geld zur Schadenswiedergutmachung verwendet werden. Ja-Sager, Speichellecker, Karrieristen und Berufs-Gerechtigkeitskämpfer dito.

Roland Stolla-Besta / 11.10.2015

Ist „Mutti“ wirklich „gaga“ oder steckt nicht doch etwas anderes hinter ihrem Verhalten. Ich vermute, sie erkannte, daß ihr die Fäden entgleiten, daß sie nicht mehr Herrin der Lage ist, Nun versucht sie ihre Entscheidungen mit heftigem Moralisieren und quasi göttlicher Eingebung zu rechtfertigen, was bei Ihr als Pastoren-Tochter geradezu auf der Hand liegt. Hinzu kam wohl auch noch ihre Hoffnung auf den Friedensnobelpreis. Der steht ja nun nicht mehr zur Debatte, also gehe ich davon aus, daß in Kürze eine ihrer üblichen opportunistischen Kehrtwendungen erfolgen wird. Wenn es dafür dann aber nicht schon zu spät ist.

Andreas Rau / 11.10.2015

Leider enthält dieser Kommentar viele (zugegeben, witzige) apodiktische Aussagen, aber so furchtbar wenige Fakten und Argumente, warum denn nun Merkels Entscheidungen so gaga sein sollen. Schade.

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