Deutschland ist auf dem Weg dazu, nicht ein “failed state”, sondern eine “failed society” zu werden. Während der Kommunismus die Ökonomie der östlichen Länder ruinierte, ruiniert seine Nachfolge-Ideologie, der grüne Multikulturalismus, die Gesellschaft im Westen. Eigentlich ist das viel schlimmer. Denn eine Ökonomie kann man leichter wieder aufbauen als eine an die Wand gefahrene Gesellschaft. Das schlimme ist diese abgrundtiefe Dummheit. Man könnte sich einmal informieren, worauf das sogenannte “Sozialkapital” aufbaut - jene ungeschriebenen Normen, die das spezifische Zusammenleben in einer bestimmten Kultur so besonders machen und die dieser Kultur Zusammenhalt und Solidarität geben. Laut OECD-Definition ist es der “Kitt”, der eine Gesellschaft im innersten zusammenhält; jeder Mensch brauche “Gemeinschaft”. In Deutschland bestehen diese Normen darin, den Rasen nicht zu betreten, gründlich sein Auto zu waschen, sein Bier zum Schweinebraten zu trinken, Goethe zu schätzen, auch wenn man ihn nie gelesen hat, sich für den Holocaust zu schämen, fleissig zu arbeiten und nur im äussersten Notfall zu streiken, öffentlich Bediensteten mit Respekt zu begegnen, u.v.m…. Vieles davon ist Teil unseres ökonomischen Erfolgsgeheimnisse. Und jetzt wird das alles torpediert, im Sinne einer kindischen Ideologie. Es werden unserer Kultur diametral entgegengesetzte Gegen-Gemeinschaften importiert. Unsere Gesellschaft wird dabei in unvereinbare Gruppen aufgespalten. Dabei hilft den Verschrottern ihrer eigenen Heimat paradoxerweise eben diese Langmut, die zu unserem Sozialkapital gehört. Deutsche revoltieren nicht leicht. Aber dazu wäre es höchste Zeit.
Ein Text, der mit zu Herzen geht. Vielen Dank dafür. Dennoch gibt es eine Frage, nein, ein einzelnes Wort, dass mich immer mehr beschäftigt: Wieso? Wie kann es sein, dass wir das alles wissen und trotzdem nichts tun. Wie paralysiert rennen wir Deutschen wie die Lemminge dem sicheren Abgrund entgegen. Und nichts scheint diesen Drang aufhalten zu können. Sind wir Deutschen einfach dumm oder gar blind? Ignorieren wir einfach die Realität oder sind wir nur schlicht und einfach ” staatshörig “? Vielleicht bitten wir durch diesen gemeinsamen Suizid um Vergebung für unseren jüngste Geschichte? Schliesslich vergeht kein Tag, an dem wir nicht an diese Zeit und unsere Schuld erinnert werden. Auf diese Fragen finde ich keine Antworten. Und ich gebe der Autorin recht. Das was übrig bleibt, ist Verzweiflung und Ratlosigkeit. Es gibt aber noch einen anderen Punkt, der mich an der Mündigkeit dieses Volkes zweifeln lässt. Ich gehen sogar soweit und spreche von Schizophrenie. Auf der einen Seite werden wir fast jeden Tag mit dem Gräuel des 3ten Reiches konfrontiert. Jeder kennt die Bilder von zerbombten Städten und Leichenbergen. Auf der anderen Seite stehen in diesem Augenblick wieder deutsche Soldaten an der russischen Grenze. Im Auftrag der Nato, heisst es so schön. Ich bin mir nicht sicher, ob die Russen das auch so entspannt sehen. Weiterhin wird über eine Verdoppelung des Wehretats nachgedacht. Und wieder sehen die Deutschen nicht die möglichen Konsequenzen. Müssten wir nicht die ersten sein, die sich gegen ein höheres Militärbudget und dem Einsatz deutscher Soldaten, aussprechen. Eben wegen dieser Vergangenheit, die man uns so ausdauernd vorhält. Nein, der deutsche Lemming geht auch hier unbeirrt seinem Schicksal entgegen.
Sehr geehrte Frau Schunke, ein sehr guter Artikel. Auch ich habe nur sehr wenig Hoffnung und weiß nicht, wie ich den Irrsinn um mich herum ertragen kann.
Sie treffen den Nagel auf den Kopf. Es geht mir ganz genau so. Vielen Dank für Ihre zutreffende Beschreibung der Gemütslage in diesem Land, in dem wir gut und gerne lebten!
Ich habe selten einen Text gelesen der in dieser Kürze und Deutlichkeit das Empfinden vieler Menschen wieder spiegelt. Alles richtig und in dieser Zusammenfassung optimal auf den Punkt gebracht. Vielen Dank dafür. Wie es aussieht gibt es noch einen Rest Hoffnung. Vielleicht kommen noch mehr Menschen aus dem Käfig geistiger Umnachtung und merken was hier zu Lasten der “schon länger hier Lebenden"gespielt wird. Es wäre zu wünschen…
Ob ein Umsteuern noch möglich ist, ob “der Point of no Return vielleicht längst erreicht ist” spielt keine Rolle. Bei den maßgeblichen politischen Akteuren ist nicht einmal ansatzweise der Wille da umzusteuern. So erlebe ich viele der “Länger-Hier-Lebenden” mit zusammengepressten Zähnen und geballter Faust in der Tasche, ihr Schweigen nur in beschützter Umgebung brechend. Pazifistisch sozialisiert, medial-moralisch eingehegt bleibt ihre Wut wohl auch zukünftig eher still. Die Heimat, Frau Schunke, wie wir sie kennen und lieben, ist leider längst verloren. Und dennoch: geben wir sie nicht widerstandslos preis. Danke für Ihren Beitrag dazu.
So sehr ich diese Hoffnung verstehen kann, so sehr fürchte ich aber das diese ein Trick unseres Verstandes ist. Betrachtet man doch einmal die Situation nüchtern sehe ich lediglich ein “Weiter-So” oder einen so krassen Umschwung den sich auch niemand wünschen kann. Jeder Tag der verstreicht macht diesen moderaten - und notwendigen - Umschwung unwahrscheinlicher. Und rechnet man auch die demographische Entwicklung ein kann man sehr sicher sagen: Deutschland (wie wir es als Heimat bezeichnen) ist verloren. Wer soll es verteidigen, die Babyboomer die nun in Rente geht oder die andere Hälfte die Bereits in Rente ist??
Frau Schunke, es muss erst noch schlimmer kommen. Erst dann wird es wieder besser werden, wenn es auch für die Feigsten, Dümmsten und Faulsten unerträglich geworden ist. Keine Bange: Merkel und Konsorten arbeiten fleißig daran. Es gibt keinen Grund aufzugeben. Auch in der DDR schien noch im Sommer 1989 der sozialistische Staat stark und für die Ewigkeit gegründet. Dennoch kam wenige Monate später die friedliche Revolution. Überall mehren sich die Anzeichen für ein Ende der linksgrünen Herrschaft. Dass sie zusammenbrechen wird, ist sicher. Traurig nur, dass es bis dahin so viele Opfer geben muss.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.