Die hatten schon mal einen eigenen Film, lieber Herr Quencher, Sie werden sich bestimmt erinnern: “Zeichen pflastern ihren Weg”. Aber ich denke, früher oder später werden die alle enttarnt (ich auch), denn “die Wahrheit is aufm Platz” (nicht nur eine Fußballerweisheit).
Gerne setzt der Helldeutsche plakative Zeichen für seine Weltläufigkeit. Früher galt seine Sehnsucht dem „Duft der großen weiten Welt“, später verkündete der Kommissar mit seinem Spar-Englisch: „Englisch wird die Arbeitssprache.“ – Heute ist der Deutsche im Geiste schon so unbeweglich, dass er es nicht einmal in die Presse Österreichs oder der Schweiz schafft, geschweige denn das Haus seiner Muttersprache zu verlassen wagt. – Nein, wie ein Schaf blökt er mit der Herde die vertrauten großdeutschen Mantren: „Trump ist ein Idiot“ und „Johnson ist ein Clown“. Seit der Wiedervereinigung marinieren wir mehr denn je in unserem eigenen Saft, dessen MHD eigentlich längst abgelaufen ist.
Um Zeichen zu setzen, braucht es meisthin kein Rückgrat und noch seltener einen triftigen Grund. Der Aufwand steht häufig im umgekehrten Verhältnis zum persönlichen Benefit.
Herr Georg Dobler, freuen Sie sich nicht zu früh, wahrscheinlich werden bald die ersten Eisverkäufer ihr EIS “klimaneutral hergestellt” anpreisen. Ich mache mir mein Eis selber, es schmeckt hervorragend, geht schnell und ist preiswert. “Ungefähr 40%, die angeblich Flug-Fleisch-Klima- und Fahrscham besitzen. ” Das kann NICHT sein, Herr Freiling Wenn ich im BIO Laden einkaufe und ich oft da ein, schon weil da der Kunde noch ein MENSCH ist und nicht gehetzt wird an der Kasse, sehe ich öfters gerade jüngere Frauen, späte Mütter, die sich die Grill-Schweine-Würste kaufen, die ihre Kinder “klimatreutral” bespeisen wollen, zucker-und laktosefrei, die armen Würmer wehren sich zum Glück und greifen zu den leckeren süßen Zeug und wenn die dann draußen in ihre SUV steigen, um vielleicht einen Kilometer zu fahren, kann es mit der “SCHAM” aber nicht weit her sein. Und mit dem FLieger gehts auch regelmäßig raus in die weite Welt. In der Ferienzeit quillt der Flughaufen hier bei uns in München völlig über. Für mich ist das alles eine verlogene “Scham” nach dem Motto, Wasser predigen und Wein trinken. Das erinnert ich an das Lied von Reinhard Mey, “Die heiße Schlacht am kalten Buffet” “Das war die Schlacht am kalten Buffet und von dem vereinnahmten Geld, gehn ZEHN PROZENT, welch NOBLE IDEE, als SPENDE an “BROT FÜR DIE WELT” HURRA ! Als Spende an “Brot für die Welt.” Im Prinzip hat sich gar nicht viel verändert, Es war schon immer so verlogen ! Der Vater, geb. 1878, einer sehr guten Bekannten, die heute 90 Jahre alt ist und fit, hat gesagt, “Die GRÖßTE HURE der Welt ist die POLITIK” Er hat den 1./2. Weltkrieg hautnah erlebt, Gefangenschaft und die ENTEIGNUNG seines 500 Mann Betriebes nach den Krieg durch die RUSSEN ! Wenn es der Menschheit zu gut geht, hat die DEKADENZ leichtes Spiel.
So wenige Zeilen - und doch alles drin, woran unsere Gesellschaft krankt.
Wer Zeichen setzt, möchte mit gutem Beispiel vorangehen. Der sagt : Seht her. Was ich tue, ist das Richtige. Das solltet ihr auch tun. Folgt meinem Beispiel! Und er steht zu dem, was er für richtig hält. Er vertritt seine Tat, auch gegen Widersprechende, auch gegen Kritiker. Meist befinden sich Zeichensetzer in der Minderheit. Zumindest bilden sie sich dieses ein. Sie möchten erreichen, dass ihre gute Tat mehrheitsfähig wird. Sie möchten die Welt, die Menschen besser machen. Sie sollen so gut werden, wie sie selber es bereits sind. Sie wähnen ihre Mitmenschen auf dem Holzweg und möchten diese auf den rechten Weg führen. Sie fühlen sich moralisch überlegen. Zeichensetzer sind mir eher unsympathisch. Für mutig halte ich sie nicht. Eher für opportunistisch.
Auch ich setze gerne mal ein Zeichen vor allem gegen Moralinsäure: Schnitzelessen für den Frieden, Grillen gegen die Überbevölkerung und ich pfeife aufs “Klima”. Hier am Ort gibt’s pers. Flaschenbehälter, in denen man sein Leergut VORS Haus stellen kann. Da sind drin: Saftflaschen, Gurkengläser, Konservengläser etc. Dann gibt’s die großen Container im Industriegebiet. Die sind am Wochenende übervoll mit Weinflaschen und Schnapsflaschen. Vorm Haus setzen sie Tugendzeichen und im Container liegt das Ergebnis ihrer Heuchelei.
Treffsicher! b.schaller
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