Ja werter Herr Broder, die Zahl der Verkehrstoten ist bei uns das Maß der Dinge. Das ist doch gut und richtig, denn es trägt ungemein zur Beruhigung bei und hilft auch mir meine subjektiven Ängste zu überwinden. Wir müssen nur alle wachsam sein, dass kein böser Mensch diesen Vergleich benutzt um unsere Ängste vor der AfD, den Rechtsterroristen oder gar vor Sachsen zu relativieren. Das wäre nun wirklich etwas ganz anderes! In diesem Sinne, bleiben Sie wachsam TFD
Wenn man im Achgut-Archiv stöbert, findet man am 16.07.2009 einen kurzen Verweis auf den Artikel von Thomas von der Osten-Sacken in der linken Jungle-World: “Ein Messer gegen den Islam”. Es ging dabei um den Mord an der Ägypterin Marwa al-Sherbini in einem Dresdner Gerichtssaal, und der Autor stellt am Ende leicht befremdlich fest: “... zwischen Berlin und Teheran ist man sich einig – das Messer, das sie tödlich traf, galt dem Islam, nicht ihrer Person.” Nun, abgesehen davon, daß man Islam bzw. Kopftuch-Kritik in linken Gazetten heute mit der Lupe suchen muss, könnte man heute analog dazu sagen: Das Messer traf nicht den Psychologen, sondern den Westen, unsere Demokratie - also war es ein politischer Mord, so wie viele andere Gewalttaten. Was meinen Sie, Herr Zamperoni?
Es gibt ja derzeit auch in anderen Ländern einzelne der hier zugegeben gehäufter auftretenden spontanen Messerattacken, zuletzt von drei “Mädchen” auf eine Kindergärtnerin in England. Die zügigen früheren Versicherungen, das habe nichts mit dem Islam zu tun, sind jetzt durch ein flottes “es hat nichts mit Terror zu tun” ersetzt worden. (In Grossbritannien erntet man dafür zumindest noch ein Hohnlachen.) Der IS hat natürlich in seinem schicken Monatsmagazin genau solche einzelnen Hilfswilligen zu diesem Gelegenheits-Messern von Ungläubigen im Ramadan aufgerufen. Aber so lange er bei der Vielzahl der Teilnehmenden mit dem Schreiben von Bekennerbriefen gar nicht nachkommt, können wir ja beruhigt weiterschlafen, weil es Gott sei Dank kein Terror war.
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