Cora Stephan / 02.02.2023 / 13:00 / Foto: Pixabay / 16 / Seite ausdrucken

Die Stimme der Provinz: „Schaut auf diese Stadt!“

Berlin steht ganz groß auf dem 1. Platz in der bundesdeutschen Shitholekonkurrenz. Kaum etwas scheint dort noch zu funktionieren, außer der wetterfesten guten Laune seiner Regierenden. Doch auch Chaos muss man können!

„Schaut auf diese Stadt!" Machen wir, hier in der Provinz. Täglich mit größerer Faszination. Ja, es geht um die eine einzige, um unsere Hauptstadt. Berlin steht ganz groß auf dem 1. Platz in der bundesdeutschen Shitholekonkurrenz. Kaum etwas scheint dort noch zu funktionieren, außer der wetterfesten guten Laune seiner Regierenden. Doch auch Chaos muss man können!

Die Wahlen in den Sand zu setzen, war schon ein Kunststück. Systematische Stauerzeugung durch innovativen Straßenumbau zugunsten von Fahrradfahrern und bunten Kommunikationsangeboten: klappt! Und, ganz ehrlich: Braucht es wirklich unnatürliche Hast, wenn es ums Ausstellen von Geburtsurkunden oder gar Totenscheinen geht? Tote haben keine Eile!

Immerhin gibt es statt Kohle (wird abgeschafft, sofern sie braun oder schwarz ist) weißes Koks zu kaufen, wie man hört: im sogenannten Görli, gehandelt von Menschen in bunter Vielfalt, auch wenn man das bei schlechter Beleuchtung nicht gut erkennen kann. Und wer könnte denn ernsthaft etwas dagegen einwenden, dass ausgerechnet zum Holocaustgedenktag vor allem derer gedacht wird, die insofern nur potenziell von den Nazis bedroht waren, weil diese Menschenfeinde damals noch nicht wussten, wer oder was „queer“ und „trans“ ist? Also bitte. Furchtbar, wenn sie es gewusst hätten.

Gemein. Aber irgendwie verständlich

Berlin ist vorn. Sperrig sind doch nur jene Gegenden in tiefster Provinz, die nicht wissen, wie sie die freundlich Eingeladenen aus aller Herren Länder unterbringen sollen – zumal darunter viele junge Männer sind, die lieber zu ihresgleichen in die Städte strömen, um dort ein bisschen Silvester zu spielen. Wie jüngst, genau, in Berlin, wo es besonders bunt, divers, laut und vielfältig zuging. Womöglich muss man die Ereignisse als Reenactment verstehen: kriegsbedingte Traumabekämpfung durch Wiederholung. Und wen wundert es, dass es dabei auch mal robust zuging, wenn Polizei, Feuerwehr oder Rettungskräfte im Weg waren? Antifa steht bei uns schließlich ganz oben in der Befehlskette, nämlich bei der Innenministerin. Und bei den Antifanten gilt gemeinhin ACAB, also: All cops are beautiful, wie es der kreative Berliner Bulle interpretiert.

Die Berliner Luft muss schon sehr speziell sein, denkt unsereins so, während draußen ein frischer Wind für Luftaustausch sorgt. Und doch sind wir Egoisten wieder einmal froh, dass die Hauptstadt, von Solms aus gesehen, so um die 470 Kilometer entfernt ist. In unserem natürlich zutiefst reaktionären Zipfel der Republik cruisen zur Fastnacht schon mal Jugendliche mit „Grüne, nein danke“ auf dem Motivwagen. Und manch einer plakatiert gar: „Lieber ein Ort im Grünen als einen Grünen im Ort“! Gemein. Aber irgendwie verständlich.

Es ist ja mittlerweile keine sehr gewagte Hypothese mehr, dass die deutschen Großstädte den Weg Kalkuttas gehen könnten, wenn man zu viel Kalkutta ins Land lässt. Dass es auch mit dem geplanten Neubau von Wohnungen nicht klappt, wundert einen erst recht nicht, das passt zur Lage – und zu den selbstgeschaffenen Rahmenbedingungen wie Inflation, Planungsbürokratie, gestiegene Zinsen und Baustoff- wie Arbeitermangel. Der Immobilienriese Vonovia stoppt daher sämtliche Neubauprojekte, insbesondere in Berlin und Dresden, obzwar doch mindestens 700.000 Wohnungen fehlen.

Auf Mensch, Natur und Umwelt keine Rücksicht nehmen

Konservativ gerechnet: Da der ungeregelte Zuzug weiter geht, der die Bevölkerungszahl mittlerweile auf 84 Millionen hat wachsen lassen, wird sich die Wohnsituation eher verschärfen. Die Bevölkerung ist zwischen Jahresende 2014 und 30. Juni 2022 um 2,9 Millionen Menschen gewachsen, die Zahl der Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit aber ist rückläufig, melden die Statistiker.

Wobei wir ja wissen, dass Staatsangehörigkeit nichts über diesen oder jenen Hintergrund aussagt. Nun, weder die neu hinzugekommenen jungen Männer noch die Alteingesessenen auf dem Land freuen sich über Containersiedlungen auf der grünen Wiese. Zumal die noch vorhandenen grünen Wiesen ja neuerdings für den rasanten Zubau von Windkraftanlagen gebraucht werden, dem Klima zuliebe, da kann man auf Mensch, Natur und Umwelt keine Rücksicht nehmen. 

Man wird den Zugezogenen oder schon länger Integrationsunwilligen irgendwann die Städte überlassen müssen. Denen hat bereits Corona übel zugesetzt. Jetzt gibt man ihnen den Rest.

Foto: Pixabay

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S. Marek / 02.02.2023

Gefahr im Verzug !  Nach dem russischen Einmarsch am 24. Februar strömten die Ukrainer nach Europa. Inzwischen sind es etwa 8 Millionen, ein erheblicher Teil der ukrainischen Bevölkerung. Und als sie ankamen, waren sie begeistert. “Wir haben alles, wirklich alles, sogar zu viel Zeug. Die Menschen hier sind unglaublich, so großzügig. Wir haben nicht mit so viel Sympathie gerechnet.” “Es ist unglaublich, wie sehr sie helfen. Sie haben uns alles gegeben, was sie haben.”  Das ist doch wunderbar. Die Tatsache, daß die Europäische Union beschlossen hat, ihnen einen neuen Status zu geben, einen so genannten vorübergehenden Schutzmechanismus, der es ihnen ermöglicht, bis zu drei Jahre in den 27 Mitgliedsstaaten Europas zu leben, ist wunderbar. Sie erhielten medizinische Versorgung, Unterkunft und Bildung. Sie bekamen Bargeld, sie bekamen - sie bekamen alles. Das ist großartig. Ich denke, das ist großartig. Wir [Amerikaner] haben auch beigetragen. Wir haben mehr Geld beigetragen als zu jeder anderen Flüchtlingskrise seit 1939-45, seit dem Zweiten Weltkrieg.  Aber es gibt hier eine Gefahr. Befürworter des Multikulturalismus und offener Grenzen haben das ukrainische Beispiel aufgegriffen, um zu argumentieren, dass jede weniger großzügige Reaktion auf Migranten aus Afrika, dem Nahen Osten und Südasien Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und sogenannte Islamophobie darstellt. Die intensive Beschäftigung mit den Ukrainern nach dem Ende der gegenwärtigen Krise wird wahrscheinlich zu einer Argumentation führen, die im Moment zwar noch wenig beachtet wird, die aber mit Sicherheit in den Vordergrund treten und sich durchsetzen wird. Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, dies zu erkennen und zu bekämpfen.  Zunächst einmal beobachteten nicht-westliche Migranten die Flüchtlinge, die vor allem nach Europa, aber auch in die Vereinigten Staaten kamen, und beschwerten sich. So sagte ein Afghane in Deutschland: “Die Ukrainer sind Flüchtlinge erster Klasse und wir sind nur zweiter Klasse.”

W. Renner / 02.02.2023

Wenn die deutschen Städte mal den Weg Kalkuttas gehen würden, wäre das schon Fortschritt. :-) „ Kolkata ist das wichtigste Geschäfts-, Handels- und Finanzzentrum Ostindiens und der wichtigste Kommunikationshafen für die nordostindischen Staaten. Es ist eine der wichtigsten Metropolen Indiens.[1]Jüngste Schätzungen (Stand 2019) der Wirtschaft von Kolkata belaufen sich auf 170 Milliarden USD. Damit ist Kolkata nach Mumbai und Delhi die drittproduktivste Metropolregion in Indien. Es gilt als eine der reichsten indischen Städte mit einem Nettovermögen von 290 Milliarden US-Dollar und 9600 Millionären.[2]In Kalkutta befindet sich Indiens ältestes und auch Indiens zweitgrößtes Börsenunternehmen (Börse).[3] – Die Calcutta Stock Exchange. In Kalkutta gibt es einen großen Hafen, einen internationalen Flughafen und viele national und international renommierte Hochschulen und Institutionen, die hochqualifizierte Arbeitskräfte bereitstellen sollen.[4] In Kalkutta befindet sich auch die erste U-Bahn-Verbindung Indiens und Südasiens – die Kolkata Metro.[5]“ (Quelle: Wiki.edu.vn) Der Flughafen von Kolkata wurde übrigens pünktlich fertig gestellt bzw. in 2000 renoviert, gehört zu den best ausgestatteten Indiens und erhielt in den Jahren 2014 und 2015 erhielt den vom Airport Council International verliehenen Titel Best Improved Airport in der Region Asien-Pazifik. Und wo ist fucking shithole BER??

sybille eden / 02.02.2023

Dieter EHRLICH, - als die Stadt noch von der Zone umgeben war, war sie auch schon ein links-grüner Sch…...haufen ! Und Diepgen war eine Oberpfeife,  sorry.

H. Hoffmeister / 02.02.2023

Frau Stephan, kenne die aktuelle LAge in Berlin, aber nicht die von Kalkutta. Daher meine Frage: Könnte es sein, dass wir Kalkutta inzwischen beleidigen, wenn wir es mit Berlin gleichsetzen ?

Matthias Ditsche / 02.02.2023

Und wenn man jetzt so einen Habeckhäcksler in kleine, übereianderliegende Zimmerchen aufteilt?  Die Monster sind ja hoch genug und ne Baugenehmigung brauchts ja nun nicht mehr. So für jeden „Flüchtling“ als Einzimmerwohnung, mit tollem Blick ins Grüne, Strom wäre genug da und zum Wasserholen geht man halt an den Dorfbrunnen oder zum Feuerlöschteich des Ortes. Man trifft Einheimische und kommt ins Gespräch. Da schlägt Robert und Consorten gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, man löst das Energie- und das Unterbringungsproblem . Irgendwer müßte ihn nur drauf bringen.

Jörg Themlitz / 02.02.2023

@Klaus Biskaborn: “den Berlinern gefällt es ganz offenbar.”, Den Berlinern ? Schon zu DDR Zeiten war Berlin mit den treuesten der Treuen und Willigsten, verwendbar in jedem Regime, geflutet. Auf den Fluren in den Machtzentren wurde sächsisch gesprochen. Sachsen war alles was südlich von KW (Königs Wusterhausen) war. Manchmal gab es einen Querschläger (Egon Krenz) aus dem Plattdeutschen. Daran hat sich nach 1990 nichts geändert (z. B. Bettina Jarrasch, Augsburg). Mit sicherem Auskommen in Behörden die aus allen Nähten platzen, aus Anzahl nicht aus Arbeitswut, werden die doch nicht jemand anders wählen. Interessant, die Bismarckhasserin Schnatterinchen vom Außenamt wohnt in der preußischsten Stadt überhaupt. Potsdam.

Wilfried Cremer / 02.02.2023

hi, als Hauptstadt ist Berlin ein Bastard, und genauso lebt es sich. Das Zentrum Deutschlands ist das Land, das Netz der Straßen, eine echte Hauptstadt gab es nie. (Die Schweiz hat das im Kleinen so behalten.) Der Berliner Bär geht langsam aber sicher vor die Hunde.

Dieter Ehrlich / 02.02.2023

Wie schön war die Zeit. als Berlin noch von der Zone umgeben war

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