“Wer die Alten liest, bleibt ewig jung.” Marie von Ebner-Eschenbach; “Ja, wenn der Erdball krachend einstürzt, treffen die Trümmer ein furchtloses Herz.” Horaz / Was ist Satire? Satire ist Sittenschilderung. Der Name „Satire“ stammt von den Römern und bedeutete zunächst „Vermischte Gedichte“. Bei ihrer angeborenen Neigung zu scharfer Beobachtung und derbem Spott leisteten die Römer ihr Bestes. Horaz verstand es, mit graziösen Plaudereien „lächelnd die Wahrheit zu sagen“. Schärfer wird die Satire bei Persius, er dozierte schulmeisterlich, der schlimmste jedoch war Juvenal, der sich voll Erbitterung über die Zustände seiner Zeit entrüstete. Es gab noch andere Formen der Satire, aber die wichtigsten seien hiermit genannt. Juvenal verallgemeinerte grenzenlos, seine pessimistische Grundhaltung erkannte selten etwas an, insbesondere gegen seine formlose Satire gegen die „Weiber“. Die harmlosesten Torheiten, wie etwa Putzsucht, die uns sonst als Vorzüge erschienen würden, etwa weibliche Belesenheit, den schwersten Verbrechen wie Giftmord oder sadistische Grausamkeit gleichgesetzt: „Kaum einen Rechtsstreit gibt’s, wo nicht ein Weib den Prozeß betreibt.“ / Weil ich nun grundsätzlich der Meinung bin, daß das, was man uns hier als Kultur aufzutischen gedenkt, nichts anderes ist als der Wiedergänger des Römischen Reichs, bin ich auch der Meinung, daß wir sehr wohl das Recht dazu haben, den Graben zu vertiefen als die Nachfahren Juvenals. / „Wer in die Öffentlichkeit tritt, hat keine Nachsicht zu erwarten und keine zu fordern.“ Marie von Ebner-Eschenbach / In diesem Fall der Fälle wiederhole ich mich zum Teil.
Politiker, Beamte und externe Berater können noch lange festlegen, wie ein richtiges Leben auszusehen hat. Sie werden mit ihren diesbezüglichen Bemühungen scheitern. Die Motivation zur eigenen Veränderung muss von innen kommen. Nicht einmal den eigenen Ehepartner oder die eigenen Kinder kann man verändern. Auch die Afghanen haben sich von den Amerikanern nicht verändern lassen.
Soziologe: „Die Menschen müssen das, was sie sollen, auch wollen können.“ Dazu kommt mir ein Experiment von einem Hirnchirurgen in den Sinn: An der geöffneten Schädeldecke eines Patienten bei vollem Bewusstsein führte er Elektroden ein. Sobald er Strom anlegte, bewegte der Patient den Arm. Der Chirurg fragte den Patienten, ob ihm bewusst sei, dass er den Arm bewegt. Der Patient sagte, dass er (bei jedem Stromstoß) den WUNSCH hat, den Arm zu bewegen. Das ist doch eine geniale Entdeckung! Man baut allen Menschen einen ferngesteuerten Chip mit Elektroden im Gehirn ein und je nachdem welcher Knopf in Berlin oder Brüssel gedrückt wird, haben die Menschen den Wunsch zu jubeln und klatschen, aus dem Fenster zu springen oder das Haus des kritischen Nachbarn anzuzünden. . . . Selbst denken ist Schnee von gestern, die heile Welt kommt per Knopfdruck aus dem Chip!
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