Vielleicht zum ersten Mal bin ich mit Frau lengsfeld definitiv nicht einverstanden. Das Buch habe ich nicht gelesen, vielleicht ist es wirklich schlecht geschrieben, aber mir geht es nicht um die Literatur, sondern um die Kernaussage. Ja, Hass ist das produktive Gefühl. Weder die amerikanische noch die französische Revolution wären ohne Hass gegen die britische Regierung bzw. gegen die Aristokratie möglich. Streiche den Hass aus der Geschichte - wir würden jetzt immer noch im Feudalismus leben. Es ist wahrscheinlich einfacher, die Notwendigkeit des Hasses zu begreifen, wenn wir das Wort durch “Zorn” ersetzen. Denn kein Psychologe kann je klar zwischen Hass uns Zorn unterscheiden. Aber der Urmensch, der auf seinen hirnfaulen (zit. Grohn) Häuptlich, welcher die Benutzung der Steinaxt verbot, zornig war und diesem den Schädel mit ebendieser Axt brach, machte den ersten Schritt in die menschliche Zukunft.
Besonders lustig finde ich immer wenn solche Kasper, die den Kommunismus nie selbst erlebt haben, davon träumen und noch dazu anderen anpreisen. Der feine Herr sollte mal ohne Rückfahrkarte, von hier mitgenommenes, Kontakte nach außen und jegliche Privilegien, für fünf Jahre seine Kenntnisse in Nordkorea erweitern. Danach würde ich mich sehr gerne mit ihm unterhalten. Ich habe bereits das Privileg genießen dürfen in einer kommunistischen Diktatur zu leben.
Das Problem bei der Internettrollerei ist doch, dass sie andauernd politisiert wird, wo sie in den seltensten Fällen wirklich politisch ist. Wenn z.B. unter einem Youtube Video nicht über den Inhalt des Videos diskutiert wird, sondern über die “dicken Wurstfinger” des sich dort präsentierenden Redners (ich habe solche ungehobelten Auswüchse tausende Mal gesehen), dann erübrigt sich dazu jede Form der ernsten Auseinandersetzung. Man muss es mal auf den Punkt bringen: Der Großteil der unzivilisierten Welt bekommt mit dem Internet plötzlich ein Forum und kotzt sich dort ohne Rücksicht auf Verluste aus. Früher war das nicht möglich, da man nicht so einfach ins Fernsehen kam und damit der kleine Trottel von nebenan auch kein Airplay bekam. Heute ist das anders. Und da wird oftmals etwas hineingedeutet, was da gar nicht drin ist. Als alter Netzhase der ersten Stunde gehe ich davon aus, dass ein erheblicher Teil, wenn nicht der Großteil aller Kommentare im Netz zu bestimmten politischen Themen nicht ehrlich ist und entweder der fragwürdig lustigen Provokation (Neudeutsch: “Lulz”) dient, oder das Gegenteil von dem beabsichtigen soll, was da transportiert wird, denn das Netz ist randvoll mit gefakten Identitäten, die eine politische “Gesinnung” vorgeben, die sie gar nicht haben. Die meisten gefakten Kommentare von angeblichen “Rechten” erkennt man sofort am Duktus. Echte Rechte benehmen sich nicht wie Linke, die nur so tun, als wären sie rechts. Der meiste “Hass” der im Netz ausgekotzt wird, ist keiner. Das ist entweder dumme Trollerei oder Schauspielerei. Teils sogar gut organisiert. Um vorzutäuschen, dass man die Gesellschaft nur damit vor den “bösen Rechten” bewahren kann, indem man den Kommunismus einführt. Nebenbei: Malron Grohn ist 1984 geboren. Was nicht nur zufällig an Orwell erinnert, sondern auch belegt, dass er den Kommunismus in voller Ausprägung selbst nie erlebt hat und deshalb nicht weiß, was er da verteidigt.
Liebe Frau Lengsfeld, wenn ich fäkal lese, denke ich immer an Phaeton — und die Bischöfin. k und t beißen sich zwar, aber als Bindeglied springt dann Defätismus ein. Gesegneten Sonntag!
Gehirnfäule und Idiotie sind keine Fäkalbegriffe, sondern schwere Erkrankungen, die endemisch werden können und dann zum Tode führen, meistens zum Tod der Anderen. Und soll ich wirklich glauben, dass Marx jung war? Ein böser alter weißer Mann, soll jung gewesen sein? In Kreuzberg, die Karl-Marx-Straße habe ich vor 30 Jahren des erste und das letzte Mal gesehen und habe damals darüber nachgedacht, ob man sie in Korl-Murks-Strosse umbenennen sollte, so sehr war ich gegen das Preußische eingenommen. Marx war doch Preuße und hat eigentlich nur unter dem Liebesentzug der Preußen gelitten. Statt sich für ein Grosz-Preuszen von der Maas bis an die Memel einzusetzen hat er den Proletarier erfunden, so wie vereinsamte Kinder einen imaginären Freund erfinden. Und Siggi Freud war damals noch nicht so weit, dass er ihm hätte helfen können.
Übers Dunkel des Internetzes führt ein Weg ins Licht der Macht. Wenn wir, die wir wir sind, unsere Stimme erheben, wird auch die Mauer der betonstalinistischen “Political Korrektheit” fallen! Dafür aber müssen wir, die wir wir sind, posten: Right or wrong, my country! Besser noch: right or wrong, my opinion! Auf ins Licht der opinion-Leadership! Danke, Vera (lateinisch nicht umsonst: “die (einzig) Wahre”)!
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