Die Social Media Plattform Facebook will lokale Verlage in Deutschland mit zwei Millionen Euro unterstützen, um ihnen bei der Weiterentwicklung digitaler Bezahlmodelle zu helfen. Nach Angaben des Onlinebranchendienstes Meedia sollen 13 deutsche Verlagsgruppen an einem zwölfwöchigen Programm teilnehmen, darunter die Funke Mediengruppe, MHS Digital, Mediengruppe Straubinger, Tagblatt/Landshuter Zeitung, Rheinische Post Digital, Nordbayern Infonet, Oberpfalz Medien, Verlag und Druckerei Main-Echo, DuMont, Ippen Digital, Mediengruppe Main-Post, Mediengruppe Oberfranken und Lensing Media.
Nach Angaben von Meedia soll das Programm mehrtätige Workshops und individuell gestaltete Übungen zu verlagsspezifischen Fragestellungen umfassen. Im Anschluss sollen die Teilnehmer in Zusammenarbeit mit von Facebook gestellten Coaches eigenen Projekte entwickeln, die dann mit Fördermitteln in die Praxis umgesetzt werden sollen. Das Projekt ist laut Meedia Teil des „Facebook Journalism Project“, eine auf drei Jahre angelegte weltweite Initiative mit einem Budget von insgesamt 300 Millionen US-Dollar.
„Wir sind davon überzeugt, dass lokale Nachrichten für den gesellschaftlichen Zusammenhalt eine entscheidende Rolle spielen. Daher möchten wir sicherstellen, dass das Ökosystem rund um lokale Medien robust ist. Ganz egal ob die Artikel auf Facebook erscheinen oder nicht“, zitiert Meedia Anne Kornblut, Director of News Initiatives im News-Partnerships-Team bei Facebook.
Der Facebook Gründer und Vorstandsvorsitzende Mark Zuckerberg besuchte diese Woche Deutschland. Dabei traf er sich unter anderem mit der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer, dem Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck und der Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD). In eine Diskussionsrunde mit dem Chef des Springer-Verlags, Mathias Döpfner, kündigte Zuckerberg an, auf Facebook einen eigenen Bereich für „hochqualitative Nachrichten“ einführen zu wollen. Im Rahmen seines Deutschlandbesuchs forderte Zuckerberg außerdem eine global einheitliche Regulierung, um politische Manipulation und „Hasskommentare“ zu begrenzen. Als Vorbild könne die EU-Datenschutzverordnung (DSGVO) dienen.