Zakes Mda eröffnet seinen Artikel in der NZZ mit den Sätzen:
Senator James Inhofe, einer der führenden Denker der amerikanischen Rechten (verzeihen Sie das Oxymoron), erklärte die globale Erderwärmung zum «grössten Schwindel, der den Amerikanern je aufgetischt wurde». Wenn ein Mitglied der Legislative sich so äussert, hat man Grund zur Sorge.
Er ist also ganz gewiss kein “Klimaleugner” und schließt mit der erwarteten Beschwörung des Weltuntergangs:
Deshalb sehe ich diesen schönen neuen Handelszweig letztlich nur als eine weitere Methode, der Erde so schnell wie möglich den Garaus zu machen.
Soweit, so langweilig. Interessant ist, daß Mda in den Zeilen dazwischen darlegt, warum der vielgepriesene Zertifikatehandel aus seiner Sicht kontraproduktiver Murks ist:
Auch mein Heimatland Südafrika hofft, aus dem Klimawandel kurzfristigen Profit zu schlagen. Bereits kreisen Berater und Experten in Sachen Emissionshandel wie Geier über dem Land und spähen nach umweltfreundlichen Komponenten in bereits existierenden Projekten, die sich dann als Emissionsgutschriften nach Europa verschachern lassen. Derweil sehen sich die Menschen in marginalisierten städtischen Quartieren und ländlichen Regionen mit der Kehrseite der Medaille konfrontiert. So müssen sich etwa die Bewohner eines Armenviertels in Durban mit einer Giftmülldeponie arrangieren, welche die Bewohner seit Jahren krank macht: Aber nein, sie darf nicht geschlossen werden, denn nun soll daraus Methangas abgeleitet und in «saubere» Energie konvertiert werden - was sich wiederum als Emissionsgutschrift verkaufen lässt. Anderswo in Afrika laufen Aufforstungsprojekte im grossen Stil mit schnell wachsenden, ortsfremden Baumsorten; doch sie gehen auf Kosten des Ackerlandes, so dass die Nahrungsversorgung in den betreffenden Regionen ernsthaft bedroht ist.
Den ganzen Artikel hier zu lesen sei dringend empfohlen.