@ Stefan Fischer Ein wirklich guter Beitrag und interessant geschrieben. Wenn Sie jetzt noch ein paar Kommas an den richtigen Stellen setzen, könnten Sie auch auf dieser Seite veröffentlichen. Ich würde gern mehr lesen :-) Um nochmal auf den Artikel von Herrn Sarrazin zu kommen: Sein abschließender Satz “In der Rückbetrachtung mag es so sein, dass dieser Anruf beim türkischen Ministerpräsidenten das politische Ende von Angela Merkel eingeläutet hat.” bedeutet ja nicht, dass “nur” der Merkel-Kniefall vor dem türk. Alleinherrscher veratnwortlich für ihr polit. Ende sein wird, sondern lediglich einleutenden Charakter hat. Die merkelschen Fehlleistungen, welche hoffentlich zu Ihrem Ende (oder einer wundersamen Besinnung) führen, sind sicherlich auch nach der Meinung Sarrazins vielseitiger und umfangreicher, als dieses eine Telefonat.
Danke, Thilo Sarrazin, für die klare Analyse, auch an den Leser Stefan Fischer, der ausgehend von der eher nebensächlichen Frage wann genau Frau Dr. Merkels Abstieg begann (Hauptsache er hat begonnen!) wichtige zum nachdenken anregende Aspekte beigetragen hat, z. B. ob in Deutschland eine “informelle Monarchie” lebensfähig ist.
Stefan Fischer bringt es auf den Punkt! Eine hervorragende , messerscharfe Analyse. Nicht das Parlament ein willfähriger Abnickverein, wohl aber die GroKo und besonders die CDU, die der GröVo , der größten Vorsitzenden aller Zeiten, stehend minutenlangen Beifall klatscht wie weiland auf den SED-Parteitagen für einen gewissen Erich H. Die parlamentarische Opposition ohne Biß und Wirkung, nur noch ein “Feigenblatt”. Das Korrektiv und das Ende dieser absolutistischen Herrschaft kann nur aus den eigenen Reihen kommen, wenn Seehofer endlich über sich selbst hinauswüchse oder Gabriel endlich erkennt , welchen Bärendienst sich die SPD mit der GroKo angetan hat, um den Niedergang seiner Partei zu stoppen und um wieder Profil zu gewinnen, oder das mit Brot und Spielen eingelullte und von gewissen Medien desinformierte, umerzogene Teilvolk geht als Ganzes auf die Straße und skandiert bis zum Erfolg: Merkel muß weg! Hoffnungsvolle Anfänge gab`s bereits in Berlin, so am 7.Mai!
Verehrter Herr Siering, da bin ich optimistischer. Die AfD treibt auch in der Opposition die Etablierten vor sich her. Im Brandenburger Landtag sind sie die Schmuddelkinder, mit denen keiner spielt, spielen darf. Bringt die AfD einen Antrag ein, wird dieser unabhängig vom Inhalt konsequent von allen anderen Fraktionen niedergestimmt, wenig später dann ein fast gleichlautender Antrag von einer anderen Fraktion eingebracht und angenommen! Auch so werden politische Ziele verwirklicht. Längst machen sich ja andere Parteien Ziele zu eigen, die sie als Äußerungen von AfD oder Gottseibeiuns Pegida öffentlich verdammt haben, aber objektiv in Angriff nehmen müssen. Aber nur ja nicht zugeben, dass man sich vergallopiert hat oder gar AfD oder Pegida in manchem Recht haben.
@Siering Christian Ja, es ist ein echtes Dilemma, das Sie ansprechen. Der “Vorteil” der amtierenden oder in Lauerstellung liegenden Systemparteien ist, dass sie theoretisch ein breites politisches Spektrum bieten, in praxi aber politisch identisch handeln. Und weil das so ist, sind diese Parteien alle gegenseitig austauschbar, was Frau Merkel viele Freiheitsgrade verschafft, bis hin zu der Koalition schwarz - grün - rot - tiefrot - gelb. Man sagt, in der Not frisst der Teufel fliegen. Schwarz - Grün auf Landesebene haben wir schon. Niemand würde sich wundern, geschähe das auch auf Bundesebene. Und sollte die AfD dafür sorgen, dass Schwarz - Grün nicht reicht, würde sich die Dame in Berlin nicht scheuen, auch Schwarz - Grün - Rot bzw. Tiefrot anzuführen.
Abwahl von Frau Merkel? Das kann nur der Deutsche Bundestag mit einem konstruktiven Misstrauensvotum - also mit einem Gegenkandidaten. Und da sind wir beim Kern des Problems: Die SPD wird niemals mit den Grünen und den Linken zusammen, trotz rechnerischer Mehrheit, einen Kanzler zur Wahl stellen - etwa Sigmar Gabriel? Olaf Scholz? Nein. Und die CDU, von ihr müsste die Initiative ausgehen? Die CDU ist inzwischen so blutleer und feige, dass es keinen “Königsmörder” geben wird - nicht einmal als Kandidat für die Wahl 2017! Ich wette daher: Frau Dr. Merkel wird auch 2017 wiedergewählt, denn sie hat es nun geschafft: sie kann mit jeder Partei, außer der AfD und (noch) außer der Linken koalieren. Es bleibt nur die Frage für 2017: Merkel-Grün oder Merkel-Rot. Von der CDU oder “schwarz” sollte man nicht mehr reden, denn Frau Dr. Merkel ist die Person gewordenen Alternativlosigkeit und der Sargnagel auf der lebendigen Demokratie. Aber: Jedes Land hat die Regierung, die es verdient - ich habe sie nie gewählt, habe die SPD schon 2013 inständig davor gewarnt, mit dieser Frau eine Koalition einzugehen. Nun tritt meine Prophezeiung ein: Merkel, Merkel, Merkel und noch einmal Merkel, egal mit wem.
Es ist ein anderer einsamer Anruf, der den Anfang vom Ende ihrer Ära eingeläutet hat, nämlich die bilaterale Absprache mit Faymann in der Nacht vom 4. auf den 5. September 2015. Frei nach Bismarck könnte man sagen: Sei in einer Welt von 28 nie zu zweit. Denn wie Krösus erfahren musste: Mit dieser Grenzüberschreitung wirst du ein großes Reich zerstören. Freilich braucht der dialektische Geist der Geschichte seine Zeit.
Herr Sarazin, ich schätze Ihre Beiträge zwar sehr, jedoch liegen Sie hier falsch. Merkels politisches Ende hat im September 2015 begonnen. Merkel schaffte es wie niemand zuvor die CDU zum Kanzlerinnenwahlverein zu degradieren. Sie hat in der Vergangenheit jegliche parteiinterne Bedrohung schnell ausgeräumt. Jegliche Kompetenz (zB Merz) oder auch Strahlkraft (zB Guttenberg) wurden von ihr entweder persönlich diskreditiert oder beim geringsten Anlaß sofort fallengelassen. Sie duldete nur blasse und inkompetente Gestalten um sich. Der letzte Rest an Kompetenz (zB Schäuble) in der CDU gilt als unsympathisch und ist keine wirkliche Bedrohung für sie. Die Opposition wurde durch geschickte Übernahme ihrer Themen durch eine hörige CDU marginalisiert. Die großen Fehlentscheidungen und waghalsigen Wendemanöver der Angela Merkel wurden erst möglich nach dem sie die CDU personell und ideologisch ausgehölt und die Opposition um den Finger gewickelt hatte. Wenn ein grüner Kretschmann für die Kanzlerin betet weil weit und breit keine Ersatzfigur in Sicht ist dann zeigt dies das Dilemma. Merkel ist auch nicht viel besser als Erdogan, nur ist ihre Stoßrichtung eine andere. Während ein Erdogan offensichtlich dem Sultanat zueifert interssiert sich Merkel nur für Merkel. Die Methoden sind gewiss unterschiedlich, das Ergebniss ist das selbe, eine starke politische Führungsfigur die tut was sie will und dahinter ein willfähriger Abnickverein genannt Parlament. Merkels politischer Untergang hat zweifellos begonnen, sie hat den Zenit überschritten. Sie wird eine hohle CDU und eine zur Einheitspartei verkrüppelte Parteienlandschaft hinterlassen, und dies alles hat nichts mit der türkischen Regierung zu tun. Die aktuellen Diktate aus Ankara sind nur Symptom einer von Diskurs und Wettbewerb befreiten deutschen Politik welche über keinerlei Abwehrreflexe mehr verfügt. Ein intaktes Parlament welches der Kanzlerin Einhalt gebietet gibt es nicht mehr. Das ist der eigentliche Grund des Untergangs Merkels, es gibt niemanden mehr der sie davon abhalten könnte Fehlentscheidungen zu treffen, sie hat sich jeglicher Korrektive entledigt.
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