“Denn Nuhr ist einer der ganz wenigen Kabarettisten, die niemanden schonen, (...)” - Genau dafür lieben wir ihn. - Im x-ten Artikel zur Causa Nuhr fällt in der Online-Ausgabe der “Welt” der entscheidende Satz nach vier Fünfteln des Textes: “Die Entschuldigung der Forschungsgemeinschaft nimmt Nuhr nicht an, (...)” - Auch heute noch sind Entschuldigungen keine moderne Form des Ablasshandels, sondern bedürfen immer noch der Annahme. Gut gemacht, Herr Nuhr!
Solange der DFG niemand ans Budget geht, haben die da keinen Schmerz. Für 3,5 Mrd sind Menschen zu jeder Schweinerei fähig, keine Sorge.
@ Klaus Kalweit: Das habe ich als seinen Versuch verstanden, sich für andere Äusserungen, zB gegen Gretismus und Sozialismus, im ÖR unangreifbar zu machen. Vielleicht erkennt er ja, dass man dem linken Pöbel noch nicht einmal den kleinen Finge geben darf. Andererseits: Pegia und AfD bieten Angriffsflächen, Kritik ist legitim. Leider findet man selten sachliche und sachgerechte Kritik.
Eventuell hätte sein Kollege Vince Ebert etwas zu diesem Thema schreiben sollen. Denn er ist anders als Dieter Nuhr studierter Physiker und daher nicht so angreifbar. Seine inzwischen eingestellte Kolumne in der Online-Ausgabe von “Spektrum der Wissenschaft” ist recht lesenswert. Sie hat den Titel “Vince Ebert extrapoliert” und jeder Text beginnt mit “Was wäre wenn…”. Da wird dann etwa i der letzten Kolumne für die Atomkraft plädiert.
Ich war von der DFG maßlos enttäusht. Jetzt aht sie diese Enttäuschung ... eher Wut ... etwas gemildert. Auf der verlinkten Seite steht nun: ‘In dieser spezifischen Debatte Stellung zu beziehen, ist jedoch nicht Ziel der Kampagne #DFG2020. Die DFG bietet Herrn Nuhr aber sehr gerne eine im Lichte der aktuellen Debatte kommentierte Wieder-Online-Stellung seines Statements an, nicht zuletzt auch, um die Diskussion offenzuhalten. Die DFG will diesen Fall zum Anlass nehmen, eine Auseinandersetzung über die aktuelle Debattenkultur anzustoßen und sich dabei auch selbstkritisch mit dem eigenen Handeln zu befassen.’ Ich hoffe, dass das die Wieder-Online-Stellung wirklich erfolgt. Warum aber sollte die DFG hier nicht Stellung für die Pluralität und Meinungsfreiheit und Forschungsfreiheit beziehen? Inhaltlich ist an Nuhrs Statement doch nicht zu rütteln!
In der Tat ist es keine Petitesse, aber die Einschläge derartiger Ungeheurlichkeiten kommen in immer höherer Frequenz und immer näher. Verbunden mit der gefühlten Hilflosigkeit gewöhnt man sich lediglich dran. In einem aber ist eine Richtigstellung erforderlich. Selbst das linkslastige Wikipedia berichtet: ‘Sein Gastgeber, Zuane Mocenigo (1531–1598), Provveditore Generale di Marano, wollte in die Gedächtniskunst eingeweiht werden; doch es ist viel wahrscheinlicher, dass er sich von Bruno Einblick in weit „magischere“ Künste erhoffte. Wohl aus Enttäuschung, dass diese Erwartungen nicht erfüllt wurden, kam es zu Streitigkeiten. Während Bruno noch überlegte, Venedig zu verlassen, wurde er von Mocenigo denunziert und am 22. Mai 1592 von der Inquisition verhaftet.’ Seine Verurteilung wurde wegen Ketzerei und Magie begründet. Er hat in seiner Tournee durch Europa sich zunächst viele Feinde geschaffen. Das rechtfertigt keinen grausamen Tod ... oder genauer: Justizmord ... , aber es ist eben nicht wegen der hier genannten Behauptungen.
“Tumor ist, wenn man trotzdem kackt!” - Eine Mitteilung ihrer DFG-Hüpfkinder
Bravo, bravo, bravo für diesen kurzweiligen und prägnanten Artikel! Es gibt ein Hintergrundgeräusch, für das die Mächtigen dieser Welt ein einzigartig feines Gehör haben, das sie wie kaum etwas anderes verabscheuen und gegen dessen Erzeuger vorzugehen sie deshalb kaum Mittel scheuen: Es ist das Geklirr und Geschiebe beim Bereitlegen der Zangen, Schraubenzieher und Schlüssel zu ihrer Demontage und beim Aufschütten und Beplanken der Rampen zu ihrer Abdankung und Verabschiedung. Wenn Wissenschaft mit vermeintlich Gesichertem in Revision geht, ist sie in ihrem Element. Nichts ist vor der Ergründungsmethodik der Wissenschaft gefeit, nicht irgendwelche Ränge oder Posten und schon gar nicht irgendwelche Prozentergebnisse bei Wahlen. Bleibt einem in einer Demokratie eben nur noch, dass das mal Gesagte, das einst als Begründung unter die Leute Gebrachte möglichst lange Bestand hat und so wenigstens die eigene Glaubwürdigkeit und das eigene Ansehen fortbestehen. Jedem Politiker, der einmal eine Halbwahrheit zur Stützung seiner Vorhaben bemüht hat, kann nun sicher sein, dass die Wissenschaft, wenn sie sich eines Tages zur Revision der Storys aufmacht, die er jahrein, jahraus aufzutischen pflegte, ihm auf die Schliche kommen und ihn als nackten Kaiser dastehen lassen wird. Und das eben nicht in böser oder sonst irgendwie gegen ihn zielgerichteten, sondern in rein aufklärerischer Absicht. “Hört gar nicht erst hin! Denn, klar: die müssen so reden. Die hatten schon immer was gegen mich!” das kann sich besagter Politiker dann auch geich sparen, wenn er annehmen muss, dass die Zuhörerschaft auf Aufklärung fokussiert ist. Deshalb verbringen viele Politiker (und ebensoviele Hofberichterstatter) ihr Leben damit, im Volk die Vorliebe für die Vorlieben und Intentionen auf dem ersten Rang der Aufmerksamkeitsskala zu halten. Daher kann es gar nicht anders heißen als: “Was der Nuhr da gesagt hat, beleidigt uns alle. Das will hier keiner hören. Gelle? Also, weg mit ihm!”
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