Erinnert sich noch wer an Obama? Das war jener “Go Back Where You Came From”-Präsidentendarsteller, der die Aufnahme der Türkei in die EU forcierte, den “It’s all about the Benjamins baby”-Netanyahu gerne mal im Wartezimmer Platz nehmen ließ, per Frachtflugzeug derweil Paletten mit 1,7 Milliarden Dollar Bargeld nach Teheran bringen ließ (WON, 12.9.16) und während seiner Amtszeit mehr Golf spielte als seither jeder Präsident nach ihm? Genau der sagte doch einst: “The UK is going to be in the back of the queue.” Der Plan war so: “And on that matter, for example, I think it’s fair to say that maybe some point down the line there might be a UK-US trade agreement, but it’s not going to happen any time soon because our focus is in negotiating with a big bloc, the European Union, to get a trade agreement done.” Ja, TTIP. Nun war Brecht bereits klar, es wechseln die Zeiten, die riesigen Pläne der Mächtigen kommen am Ende zum Halt. Und Obamas Pläne hingen unbedingt davon ab, dass eine gewisse Hillary Clinton sein Nachfolger würde. Wie knapp die Freie Welt doch immer wieder an der Katastrophe vorbeischrammt.
Ich denke mal, die Leute sind diesen indifferenten Zustand leid, so dass BoJo eine gute Chance hat, sich zu behaupten. Und die Presse hat einen mehr, an dem sie sich abarbeiten kann.
Warum soll Mr. Johnson nicht ein zweiter Churchill werden? Eines ist doch klar: EU und EURO kommen in Bedrängnis, die EU mag man mit Repressionen zusammen halten, aber beim EURO walten mathematische und wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten, die nicht mit Politik zu lösen sind. Kurzum: Geht die Sache schief, kommt auf Europa Gewaltiges zu….
“Theresa oder eine Margaret”??? Ich hoffe weder noch. Ich hoffe auf eine Anti-Merkel. Wäre schön für die Engländer, aber auch irgendwann für uns, weil sich die Deutschen ja gerne von außen beeinflussen lassen. Gell Greta?!
@Hermann Neuburg, ich fürchte, Sie haben Recht. Auch Bo Jo wird es mit Ischias-Jo zu tun bekommen (nicht mit der “liebenswürdigen Brüsselerin” UvdL). Dieser „Allmachts-Phantast“ aus Luxemburg wird beißen wie ein Terrier. Also Boris - das wird eine harte Nummer! Ich bin auf Seiten von Euch Briten - die Verarscherei dieser “Tentakel-EU” mit ihren Saugnäpfen überall - raubt mir langsam den Verstand!
Also, Herr Bonhorst, da hat aber einer ganz schön tief ins Glas ..., äh, in die Glaskugel geschaut. ... Johnson wird Ihrer Meinung nach zum Drei-Monats-König, wenn er ohne Abkommen von der EU zurückkommt? Die Wette halte ich, Herr Bonhorst! Wenn Johnson ohne Abkommen nach Hause kommt, wird er der Held sein. - - - Nehmen wir den “Backstop”: Mit der May war es der EU wirklich gelungen, eine EU-Großbritannien-Grenze zu einem britischen Problem zu machen. Johnsons Aufgabe ist es, die EU-Großbritannien-Grenze zu einem EU-Problem zu machen. Das dürfte mit einem No-Deal-Brexit möglich sein. Und ein No-Deal-Brexit wird für beide Seiten sehr, sehr schmerzlich werden. Aber den Briten traue ich es eher als dem EU-Politbüro zu, politisch aus diesen Schwierigkeiten herauszufinden.
Hallo Herr Bonhorst. Ich vermute Herr Johnson wird weder das eine werden, noch das andere. Jedoch hat er gegenüber Frau May den erheblichen Vorteil, dass die EU-Wahl vorbei ist. Die Riesen-Verarsche mit den angeblichen “Spitzenkandidaten” und dem nachfolgenden deutsch-französischen Gekungel um die Spitzenposten wird in UK definitiv nicht unbeachtet geblieben sein. Nicht zu vergessen: die EU stimmte im Frühjahr einem Austrittstermin nach den Wahlen nur unter erheblichen Zahnschmerzen zu. Dieses erfolgte garantiert nicht wegen der paar britischen Abgeordneten auf Zeit im EU-Parlament, wie damals vielfach vorgeschoben wurde. Den Pappnasen in der EU war es nämlich schon vorher völlig bewusst, das der Ausgang der EU-Wahl auf der anderen Seite des Kanals, unter Umständen, eine gänzlich unerwünschte Wirkung hervorrufen könnte. Ich vermute Herr Johnson wird diese unsägliche EU-Wahl schon noch für seine Zwecke zu nutzen wissen. Genauso wie die Besetzung der EZB-Spitze mit einer ehemaligen französischen Finanzministerin. Schon alleine deshalb halte ich ein frankophones Duett, mit wem auch immer, für ausgeschlossen. Aber wir werden ja sehen. Wenn jedoch Flintenuschi nach den ersten Verhandlungen die gleiche Frisur hat wie Boris, dann wissen wir jedenfalls wer sich durchgesetzt hatte.
Wollen wir mal hoffen, dass Boris nicht wie Margaret wird, die Gnadenlose. Boris sollte Boris bleiben, ein bischen durchgeknallt, aber immer sympatisch und sicherlich auch klug genug, GB in die richtige Richtung zu führen. Das jedenfalls wünsche ich allen Engländern!
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