Wann und wo haben Sie, lieber Arnold Vaatz, in den gefühlt letzen 30 Jahren einmal am Mikrofon des hohen Hauses gesunden Menschenverstand ausgerufen, kritisiert, was zu kritisieren ist, den Finger in die Wunde gelegt, das unverantwortliche Parlament geweckt mit einer heilsamen “Provokation”? Ich kann mich nicht daran erinnern. Es ist geradezu erbärmlich, dass Sie nun so tun, als hätten Sie nicht die Möglichkeit dazu gehabt. Ihr Posten als einer der stellv. Fraktionsvorsitzenden wird Sie abgehalten haben, also keine Kurskorrektur, also weiterso! Es muss ja die reine Angst um die Pfründe umgehen! Einen Kopf, den man schon verloren hat, braucht man nicht mehr in den Sand zu stecken. Zu Merkel und ihrer CDU ist alles gesagt; Historiker werden es aufschreiben und verwundert fragen, wie es passieren konnte, den Merkelismus zu installieren und dabei die Zivilgesellschaft an den Rand eines Bürgerkriegs zu treiben, der Energiesicherheit den Garaus zu machen, akademische Eliten zu vertreiben und mit Verfassung und mit Gesetzen nach Gutsherrenart umzugehen. Die CDU, speziell ihr parlamentarisches Personal sowie die Delegierten von Hamburg sind in ihrer Untertanentreue so schief gewickelt, so demokratievergessen, dass die Karten neu gemischt und ein Neuanfang gewagt werden sollte. Sie sehen das doch genau so, es sei denn - sorry, Ihre Worte - Sie haben den Kopf schon verloren.
“Wir haben entschieden. Spannung wie bei der Papstwahl”. Ja sehen Sie, ich vermochte da keine Spannung abseits einer von Merkel -ohnehin innerparteilich mit dem Rücken zur Wand stehend- initiierten Phrase erkennen. Jedenfalls keine größere, als hätte die SED vor 89` die Wiederwahl Erich Honeckers simuliert. Auch möchte ich ergänzen, dass eben nicht nur Energiewende sich als europäische Geisterfahrt entpuppt. Es stellt sich eher die Frage, auf welcher Strecke die CDU nicht längst die Straßenschilder nur noch aus dem Rückspiegel lesen kann. Nichts desto trotz möchte ich Ihnen für Ihren aufrichtigen Artikel danken, als ehemaliger CDU-Wähler ist es zumindest tröstend, wenn sich doch noch nicht alle CDUler als die zukünftigen Sozialdemokraten verstehen und langsam erkennen, das ein Großteil der ach so bösen AFD-Positionen doch eigentlich aus dem Geburtshaus der CDU entstammen. Diesem Mut, heute noch in solcher Klarheit die Irrwege der eigenen Partei “den Mund” zu benennen muss man Respekt zollen.
Mitgegangen mitgehangen, die CDU unter Führung ihrer großen (Ex)Vorsitzenden hat ohne Not die Lebensweise die wir für uns als länger hier schon Lebende für gut befunden hatten zerstört. Ich widerspreche ausdrücklich den von der “großen Koalition” vorgenommenen Änderungen, ausdrücklich! Ich spreche kein Mitglied der Regierungsparteien frei von Schuld, keines. Jedes CDU/CSU/SPD Mitglied hätte zu jeder Zeit die Partei verlassen können, aber Verlustangst hat diese bei der Stange gehalten. 11 Minuten Beifall klatschen, Bestätigung der Gottkanzlerin in allen Punkten, keiner hat die “Regierung” beim Atomausstieg gestoppt, keiner stoppt diesen Wahnsinn mit den Windrädern, das Volk wurde um den Asylwahn durchzuprügeln beschimpft. Zensurgesetz, Billionensicherung von maroden EU Mitgliedern. Die aktuelle Sau im Dorf, die deutsche Autoindustrie. Usw. Zu keiner Zeit war irgendetwas alternativlos. Nein, da haben Sie recht, es hilft kein weiter so, aber auch wenn es langsam geht, Änderungen sind in Sicht und werden zwangsläufig kommen. Wir brauchen heute weder eine solche CDU noch die Sozen um einen funktionierenden Staatsapperat zu wiederzubeleben. Nein Herr Vaatz, für mich klingt das nach die Ratten verlassen das sinkende Schiff oder wie eine erneute taktische Blendgranate. Wie war Ihr Abstimmungsverhalten zu den sich selbsterhöhenden Diäten, der Maaslosen Steigerung der Parteienfinanzierung? Ehe mit allem? Nein einem aktiven CDU Mitglied glaube ich nichts, gar nichts.
Mit welcher Selbstverständlichkeit diese EU mit Europa gleichgesetzt wird, ist in meinen Augen abartig. Das machen alle Politiker, das machen die Medien - das ist überheblich, irreführend und unangemessen. Nach Wikipedia gibt es in Europa 49 verschiedene Staaten. Diese EU wird ohne GB 27 Staaten haben. Man kann die Völker der europäischen Länder, die nicht in der EU sind nur davor warnen, diesem Behörden- und Vorschriften-haufen beizutreten. Da bestimmen selbsternannte Heilsbringer ohne demokratische Legitimation darüber, ob zukünftig die Gurken krumm oder gerade zu sein haben. Und von den Bürgern der EU-Staaten fordern sie ab, dass diese ihre Identitäten aufzugeben haben. Damit das besser klappt, findet gerade ein großes Experiment mit einer multiethnischen Durchmischung von Rassen statt (Sascha Monk) !
Lieber Herr Vaatz, leider haben wir (die deutschen Altbürger) den Kopf schon vor drei Jahren verloren.
Sehr geehrter Herr Vaatz, es würde Sie ehren, wenn Sie Ihre begründbare und verständliche Kritik dort präsentierten, wo Sie auf politische Anfeindung träfen - in Ihrer eigenen Partei und der GroKo - ergo im Plenum/Parlament. Es kommt mir langsam so vor, siehe auch die Kommentierung Ihres Kollegen Steiger aus der letzten Woche, als habe man die Strategie ausgerufen, vermeintliche Wähler der AfD politisch korrekt anzusprechen und die CDU - als Vertreter einer konservativen Politik - für diese Gruppe wählbar erscheinen zu lassen. Fadenscheinig und durchschaubar. Haben Sie sich mal hinterfragt, bei all den von Ihnen aufgeführten Schwachpunkten, der von Ihrer Partei geförderten aktuellen Politik, wieso Sie noch Mitglied in dieser Partei sind? Und bitte unterlassen Sie das reflexartige Polemisieren gegen die AfD, dass von Ihnen und allen Ihren Kollegen so redundant - in jedem Beitrag und/oder politischer Auslegung - als Stilmittel der Verunglimpfung des politischen Kontrahenten angewandt wird. Zitat: “Auf den geräumten Positionen der CDU turnt die AfD herum; mit Rückendeckung aus Moskau.” Ist die AfD Ihrer Meinung nach eine 5. Kolonne Russlands, oder was wollen Sie mit diesem Halbsatz andeuten? Und mit solchen wirren und infamen - angedeuteten - Unterstellungen operierend, erwarten Sie allen Ernstes, dass Wähler, die sich von der Politik der Regierung abwenden, Ihren Weg zu dieser zurückfinden? Nein, Sie demaskieren nur Ihren unlauteren Ansatz, mit Täuschung und Opportunismus in der Wählergunst zu reüssieren! Soll ich/wir Politikern folgen, deren persönliche Kritik an den Verfehlungen aktueller Politik sich wie ein “Scheitern auf ganzer Linie” liest und die keine persönlichen Konsequenzen daraus ziehen? Für wie ignorant halten mich diese Leute, auf ihre Charade hereinzufallen?! Um es abschließend mit den Worten von John Stuart Mill auszudrücken: “„Ein Mann mit einer Überzeugung ist stärker als 99 Leute mit Interessen.” Und was für ein Mann sind Sie?
Herr Vaatz, nehmen Sie Ihren Hut und wechseln Sie mit Ihrem gesamten Netzwerk gemeinsam die Partei. Wenn nur noch die Merkelianer “weiter so” machen wollen, dann heißt das für die CDU “der letzte macht das Licht aus”, den Spruch kennen Sie sicher noch. Wenn ein Drittel der CDU- Parlamentarier unter Mitnahme ihrer Mandate zur AfD wechselte, wäre es mit der Verteufelung dieser Partei vermutlich vorbei, und dieses Drittel könnte viel bewirken. Das eine oder andere Pöstchen ließe sich sicher finden. Und spätestens nach der nächsten Wahl wären dann auch Ministerposten drin, schätze ich.
Merkels Chinademokraten haben über die Christdemokraten gesiegt. Von Ökonomisierung kann in diesem Zusammenhang übrigens nicht die Rede sein: Diese Einwanderung rechnet sich nicht. Weder bringt sie Fachkräfte ins Land; sie verbraucht nur staatliche Ressourcen auf allen Ebenen, das Einkommen und Vermögen der Deutschen. Ärzte werden knapp, staatliche Schulen unbrauchbar. Die Grenzkontrollen verlagern sich von den Außengrenzen ins innere. Wie oft inzwischen meine Taschen durchwühlt wurden, weil ich eine Veranstaltung besuchen wollte, kann ich nicht mehr zählen. Nie wurde ich vor Schengen an der französischen oder Schweizer Grenze kontrolliert. Nicht einmal. Die Regierung nach Berlin zu verlegen war ein Fehler. Berlin ist weiter weg von den Bürgern als der Mars, aber genauso rot. Und vor allem verbohrt - das hat sich nicht geändert.
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