Vielen Dank für Ihren letzten Satz! Wäre (Konjunktiv!) Merkel erst einmal weg, müsste (wieder Konjunktiv!) sie logischer Weise durch jemanden ersetzt werden. Na durch WEN denn? Und welche politische Wende oder Kurskorrektur würde denn durch eine(n) potenzielle(n) NachfolgerIn einsetzen? Etwas würde sich natürlich ändern, die AfD würde über Nacht dramatisch an Zustimmung verlieren und in den Umfragen erheblich abrutschen. Denn das erklärte Ziel (Wir werden sie jagen) wäre ja erreicht. Ist Merkel “erlegt”, hat sich die AfD erledigt - zumindest für all diejenigen, die gar nicht mit ihr sympathisieren, sondern einfach nur das Ende der Merkel-Aera herbeisehnen.
Der letzte Satz Ihres Artikels erinnert doch stark an die offenbar immer gültige CDU-Propaganda, die da lautet: “Wer soll´s denn sonst machen?” Kann man nicht feststellen, wenn man keinen Kandidaten zulässt. Wer suchet, der findet.
Man muss kein Prophet sein um vorauszusagen, dass Angela Merkel schon bald das Fell von Ralph Brinkhaus neben das von Jens Spahn an die Wand ihres Wohnzimmers nageln wird. Das heutige Parteiensystem spült leider immer wieder Opportunisten, weichgespülte Ja-Sager, Angepasste und Kriegsgewinnler nach oben und in Positionen, aus denen man diese Leute am besten fern halten würde. Auch Brinkhaus wird das Hemd näher sein als der Rock, die Merkel-Doktrin, dass Machterhalt wichtiger ist als Veränderung und wie man das Fähnchen in den Wind hängt, wird auch er verinnerlicht haben.
Wenn Sie mich fragen - ich halte ich es für unwahrscheinlich, dass hier der Schaden für Merkel größer sein wird als ihr Nutzen. Mit der unerwarteten Abwahl Kauders tut sich für viele verprellte CSU-Wähler ein neuer Hoffnungsschimmer am Horizont auf, dass sie nicht Merkel bekommen wenn sie ihre Stimme der CSU geben. Es schaut aus wie ein Rebelliönchen, ist aber noch keins. Ohne verallgemeinern zu wollen, so wie viele Wähler ticken sind sie froh, dass das Problem Merkel sich augenscheinlich innerhalb der CDU löst. Die Abwahl von Kauder gibt hierfür das Signal, selbst wenn es sich später als Fehlalarm herausstellen sollte. So gewinnt man potentielle und bereits entschlossene Protestwähler zurück, und das ist das Ziel für die Bayernwahl. Merkel gibt einen Haufen Umfragen in Auftrag und orientiert sich an Stimmungen. Wenn die Wähler zur Opposition überlaufen weil sie Veränderungen wollen, Merkel aber keine Veränderung herbeiführen will, dann liefert sie eben die Illusion von Veränderung.
Bravo Herr Grimm, sehr gut kommentiert, passend zu einer Analyse von Roland Tichy, die ähnlich endet. Ihren Verweis auf die Hinterbänkler habe ich vor längerer Zeit in einem Beitrag von Herrn Sarrazin in ausführlicherer und fundierter Erklärung gelesen, Sie fassen das wesentliche, die Angst der Hinterbänkler. Egal ob Sie nur, einen weiteren Haarriss im Machtgefüge erkennen, langfristig dürften Alle, die dass Merkelsche Lügengebilde gestützt und schöngeredet in der Partei aussortiert werden müssen. Die SPD ist in Ihrem Niedergang schon einen großen Schritt voraus, planlos und ziellos. Die Chancen der CDU sich nach Merkel erneut in die Wählergunst vergangener Zeiten zu bringen, dürften minimal sein. Das finde ich gut! Ich hätte nichts dagegen, wenn “Volksvertreter” dieser Parteien vom Souverän so zahlreich in die Arbeitslosigkeit verabschiedet würden, wie bei Schließung einer großen Fabrik. Im Gegensatz dazu habe ich mit keiner dieser Personen einen Funken Mitleid, da erstens nicht Hartz 4 kommt, und jeder nur seinem Gewissen und garantierter Entscheidungsfreiheit gefolgt ist. Persönlich versagt, hoffentlich Konsequenzen! Besser wird es nur mit neuen Ideen und hochbegabten Leuten, die lernfähig die Fehler Ihrer Vorgänger aufarbeiten und ausbügeln. In jeder Fußballmannschaft wird Versagen derzeit besser aufgearbeitet, als in der Politik. Dies ist ein absolutes Armutszeugnis!
Backe, backe Kuchen - gähnende Leere, so weit das Auge in der Landschaft der Parteien reicht. Ergo: Es muss jemand von außerhalb kommen. Aber bitte keinen Käse!
“Aber welcher Kanzler oder welche Kanzlerin stünde denn gegenwärtig bereit, um die, trotz gegenwärtig guter Wirtschaftsdaten, vielen prekären, vernachlässigten oder sogar fahrlässig geschaffenen Probleme in einer Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede klar zu benennen und danach ideologiebefreite, pragmatische Lösungsansätze zu entwickeln?” Gute Frage Herr Grimm, und höchste Zeit wäre es. Aber wir müssen wohl warten, bis die Mundwinkel von A.M. unten zusammentreffen, damit dieser Kreis endlich geschlossen wird. Ob wir das schaffen? b.schaller
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