Das große Übel unserer Zeit: Eigenverantwortung überhaupt auch nur wahrzunehmen. Und weil es an der diesbezüglichen Wahrnehmung mangelt, sucht man den/die Schuldigen im Außen… Und dennoch: Ich lese Frau Schunke immer mit großem Vergnügen.
Kleine Korrektur: Deutsche Akademiker suchen keine Karrierefrauen (mit Diplom).
Mir ist es wichtig anzumerken dass es bisher mE keinen wirklich beleidigenden Zuschrift gegeben hat.
Ich bin mit einer intelligenten, empathischen Frau zusammen, denn die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten (- von Bergeshöhe zu Bergeshöhe -) ist immer noch die Gerade. In diesem Kontext haben wir eine Brücke gebaut und trafen uns in der Mitte. Eine feste Brücke, schwankend, aber stabil. Geschaffen aus Verständnis, Respekt und etwas unzeitgemäßem: Liebe. Gerade das “Unzeitgemäße” ist der Kitt der Brücke und auch das Halteseil. - Doch was ist das, diese “Liebe”. Eine Zeitfloskel? Oft nur gebraucht um ein ONS-Ziel zu errreichen? Vorabendprogrammliebe, gehaucht zu dem Anderen, nachdem man sterbend in einem Reihenhauses existiert und als Konsumet den Valentinstraß kauft um “Liebe” zu zeigen? Würg! Nun, Liebe und Partnerschaft ist dies: Im anderen verletzlich zu sein. Dazu Altruismus in reinster Form. Man muss nicht den Berg hinab steigen; man muss nur die Brücke bauen und das Halteseil ist das Vertrauen.
Liebe Frau Schunke, da wir uns nahezu in der selben Alterssphäre befinden, komme ich nicht daran vorbei, Ihnen einen Ausblick aus den meinigen Augen zu bieten: Als Mann, der in den ländlichen Gefilden aufwuchs, was seit einigen Tagen ja bereits mehr als negativ konnotiert wird, gehöre ich schon zu den Sonderlingen, da ich weder viele Beziehungen führte - sie lassen sich problemlos an einer Hand abzählen - , noch etwas von lockeren Zusammenkünften halte. Gerade oder vor allem der zweite Punkt ist es, der hüben wie drüben immer wieder für Erstaunen sorgt. Aber merkte ich für mich, daß das körperliche Miteinander ohne das geistige nicht funktioniert, ich mich recht schnell vom Gegenüber angeekelt fühle und der Akt somit, mag meine Natur auch lechzen, nicht zustande kommt. (Ihr kurzer Ausflug in Affären würde mich Ihnen gegenüber schon misstrauisch stimmen) Indessen würde ich mir ein Übermaß an Selbstkritik nicht absprechen, scheint mir das jedoch weitaus verträglicher als das weite Lehnen und der Sturz. Und selbst mit einem M. Sc. sehe ich mich eher minder begabt, generell. Aber für den hiesigen Fall behaupten wir einfach mal, ich bin nicht gänzlich blöde und sehe eigentlich auch nicht schlecht aus. Und nun schließt sich ein kleiner Kreis: Die geistige Ebene, wie ich sie schon ansprach, ist unabdingbar. Ich meine, als Mensch mit einer pervertierten Liebe für staubige Bücher und Möbel aus anderen Tagen brauche ich jemand, der das zumindest im Ansatz teilt. Was brächte mir ein Partner, der sich weder für Kunst und Literatur begeistern kann? Ich kann mir diese Szenerie nicht vorstellen, würden diese Leidenschaften nicht geteilt. Ergo, und dahingehend erdreiste ich mich jetzt, könnte ich mit einer “einfachen” Frau überhaupt nichts anfangen. Ebenfalls halte ich es für ein Gerücht, mann meide gerade die starken Frauen, unter anderem darum, die Beziehung so einfach und unkompliziert wie möglich zu gestalten, sprich: Anstrengungen, die durch und mit dem Partner aufkommen….
Sehr geehrte Frau Schunke, 1. Ein am Schmierenkomödianten von Hirschhausen aufgehängter Einstieg muß daneben gehen.—- 2. Ich gehöre einer Altersgruppe an, in der es noch unhinterfragt für beide Geschlechter als selbstverständlich galt, daß Frauen Frauen und Männer Männer sind. Blanke Fassungslosigkeit hätte es ausgelöst, hätte uns jemand prophezeit, daß einst zwischen ca. 70 Geschlechtern und mehr unterschieden werden müsse.—- 2. Damals begannen junge Männer, als Kontrastprogramm zu den Darbietungen der meisten ihrer Väter, Frauen nicht mehr als Heimchen am Herd zu verstehen, sondern als Lebenspartnerin. Alles in allem waren das, für Männer und Frauen, relativ unbeschwerte Zeiten der Zweisamkeit, zur allgemeinen Begeisterung aufgepeppt durch den zeitgleich stattfindenden Zusammenbruch der Wilhelminischen Sexualmoral.—- 3. Seither sind viele Jahre ins Land gegangen und die Männerwelt hat unter anderem Alice Schwarzer, Judith Butler, die x-te feministische Welle, MeToo-Aufschreie, Kachelmann-Prozesse, das schwedische Sexualstrafrecht, Frauen-Quoten, Frauen-Beauftragte und Frauen-Opfer und Frauen-Opfer und Frauen-Opfer an sich vorbei ziehen sehen. Und die Teilnehmerinnen dieser Prozession und ihre lila Pudel fallen mit zunehmender Hysterie über den – vorzugsweise alten – weißen Mann als Täter, als Teufel in Menschengestalt her und zumindest die intelligenteren unter den jungen weißen Männern wissen, daß sie demnächst auch zu den Verfluchten zählen. Details ohne Ende zu diesem Thema finden Sie bei Hadmut Danisch. Worauf es mir hier ankommt, und ich verfalle ausnahmsweise in den feministischen Betroffenheitsjargon: Was glauben Sie wohl, was dieser jahrzehntelange männerverteufelnde feministische Dauerbeschuß mit Männern macht, besonders mit den intelligenteren, die ja Ihre Zielgruppe sind?—- 4. Was mich aber am allermeisten interessiert und verzeihen Sie bitte meine Unkenntnis: Wie liegt denn ein Seestern beim Sex da? —- Freundliche Grüße PW.
Ich lebe getrennt, nach mehr als einem Vierteljahrhundert Beziehung einschließlich christlicher Ehe und drei wunderbaren, (fast) erwachsenen Kindern. Die Beziehung entstand aus einer Freundschaft, und den ähnlichen Wünschen und Zielen aufgrund ähnlicher Sozialisation und Herkunft, nehme ich an. Ich finde den Artikel sehr gut und interessant. Ratschläge würde ich keine geben, wie auch, als doch schon älterer Akademiker… Interessant ist aber, welche Frauen sich melden, wenn bekannt ist, daß ich jetzt Single bin (ich habe es praktisch nur engen Freunden überhaupt gesagt). Die weiblichen Ansprüche sind ebenso frappierend wie ihre Erwartung, daß jedes Männchen nur auf sie wartet. Mit 20 war es wahrscheinlich so, aber mit über 50 wirkt das auf mich doch seltsam. Und meine möglichst respektvoll vorgetragene Haltung, daß meine Paarungszeit hinter mir liegt und ich das Glücklichmachen einer Frau nicht als primären Lebenszweck sehe, liegt außerhalb der gesellschaftlich und medial aufgebauten Vorstellungen. Vielleicht sehen das mit dem Glücklichmachen auch viele junge, unabhängige Männer inzwischen ähnlich. In meiner Jugend war ich recht lange Single und war als braver Student mit konventionellem Familienwunsch bestenfalls seelischer Mülleimer für attraktive junge Frauen, wenn der tolle Hecht, mit dem sie zusammenwaren, irgendwie Probleme machte. Mir scheint eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem zu bestehen, was Frauen offiziell sich wünschen von einem Mann und dem Typ, der dann tatsächlich Chancen bei ihnen hat. Das ändert sich wahrscheinlich mit der Reife, nur haben die gleichalten Braven dann doch nicht drauf gewartet, der in ihrer Jugend Unnahbaren ihren Familienwunsch erfüllen zu dürfen. Letztlich sind meiner Meinung nach Intelligenz und Status nicht so entscheidend. Es kommt auf die Persönlichkeit an und die Bereitschaft, für das was man möchte auch zu geben und in Kauf zu nehmen.
Fortsetzung: Was sollte ein junger Mann von mitbringen? es ist irgendwie ähnlich wie bei Bewerbungen.: Am besten mit unter 30 noch den Master, ein hoher Status, natürlich gut aussehen, groß usw., und was heute auch wichtig ist, die richtige Lebenseinstellung, Haltungen Meinung (was bei Frau Schunke nicht so das Problem wäre). Frauen, die ein bisschen praktischer sind und nicht komplett auf den Öko Trip und sich ein bisschen für Technik und Sport interessieren haben durchaus eher einen Partner. Männer sind insgesamt nicht ganz so links und Öko. Und dass “nicht mit “Rechten” wird ja auf jeden Fall auch gelebt. Wenn auch nur ein Date am Rande meine politische Meinung erfahren hat, war eigentlich schon Feierabend. So rutsche ich im “Ranking” eben immer weiter runter… Ansonsten zur nächsten Frechheit, dass Männer nicht auf intelligentere Frauen stehen würden: Erstmal ist das ganze sehr relativ, dar selbst viele Leute mit Master wenig Allgemeinbildung haben und schon gar keine emotionale Intelligenz. Ich steh auf jeden Fall auf intelligente Frauen, diese ignorieren mich aber komplett, also scheint das Problem gar nicht so groß zu sein…. Währenddessen muss ich mich eher mit Damen aus dem “Intelligenz-Prekariat” rumschlagen, um es mal so hart zu sagen Wie gesagt, wird wieder viel zu sehr nach Job und Status geschaut. Denn bei all der richtigen Haltung Materielles, v.a. Reisen, das muss schon sein… Viel Heuchlerei eben. Ich würde gerne mit Ihnen Frau Schunke Mal was trinken gehen. Ich denke nämlich, dass sie sehr intelligent sind und dazu eben noch gut aussehen Leider wäre ich wohl nicht ihr Typ… vielleicht würden wir dann mal eine Sichtweise mitbekommen, ohne dass ihr text jetzt falsch wäre! Und wenn das hier andere Frauen lesen hoffe ich sie fühlen sich nicht angegriffen, sondern können das ganze durchaus auch mal selbst reflektieren.
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