Politik und Wrestling Gemeinsamkeiten: “Die Darsteller wirken aufgeblasen und der(Wahl) Kampf ist reine Show.”
Ganz Gallien ist besetzt. Ganz Gallien?
Guten Tag, unter den vielen Aspekten, welche Historiker dereinst zur Ära Merkel bemerken werden, ist die Entpolitisierung der Öffentlichkeit sicher ein fester Bestandteil. Allerdings scheinen Merkel und die anderen Parteien damit das Gefühl der Wähler, die Sehnsucht nach Bestand des Wohlstandes und der Wunsch nach Kontinuität des Alltags, trefflich zu bedienen. Selbstredend sind die eigentlichen drängenden Themen - Europäische Union, der Euro, wachsende Schulden, ungebremste Zuwanderung, Ausweitung des deutschen Sozialstaates auf nahezu jeden Erdenbewohner, wieviele und welche Zuwanderung des Land eigentlich benötigt oder verkraftet - tabuisiert. Die einstmals kritischen Intellektuellen sind entweder verstummt oder Teil der Arrivierten. Die Medien erfüllen ihre Rolle. Der Bürger ahnt’s, aber lässt es sich gefallen in der Hoffnung auf ein Weiter-So. Dies wird möglicherweise aber bereits mittelfristig nicht mehr möglich sein. Wie schnell der Wandel kommt, erleben wir seit 2015 nicht nur im Straßenbild deutscher Innenstädte, sondern auch in machtvollen Demonstrationen etwa türkischer Politiker in unserem Lande. Leider findet sich keine moralische Instanz, die eine politische Debatte herbei zu führen in der Lage wäre.
Das ist eine pointierte Zusammenfassung des status quo. Und der deutsche Wähler folgt dem Beispiel seiner Kanzlerin: Irgendwie würde er gern zwischen Pest und Cholera, an deren Ausbreitung er durch frühere Wahlentscheidungen nicht unbeteiligt ist, hindurchlavieren. Der alte DDR-Spruch “Privat geht vor Katastrophe” funktioniert ebenso wie die forschere Variante “Wenn jeder jeden bescheißt, kommt keinem was weg.” Auf Letztere vertrauen vor allem den Balkan oder das Mittelmeer Durchquerende ebenso wie ihre Schlepper, hilfreiche Organisationen mit moralischem Absolutheitsanspruch, Statistiker und das BAMF sowie die Fürsorgeindustrie. Was dabei herauskommt? Große Zeiten.
Super Artikel ! Danke !
“Was auf den Nägeln brennt, darf auf keinen Fall thematisiert werden” Ist doch klar, nix, hören, nix sehen, nix reden, gibt es auch ein richtig passendes Bild davon. Das ist wie die Ruhe vor dem Sturm, unglaublich. Nur mit vielen Wählern rechnen die nicht. Denn viele informieren sich anderweitig. Und das ist gut so.
Herr Haferburg, Sie beschreiben die Lage absolut zutreffend. Ein Problem, so groß wie ein Elefant steht mitten im Wohnzimmer und die Anwesenden diskutieren über die neuen Gardinen und das Muster der Tapete. Denn eigentlich scheint es ihnen nur darauf anzukommen, ein möglichst großes Stück vom Kuchen abzubekommen, welcher später serviert wird.
Und ewig grüßt das Murmeltier
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