“So einer” war überfällig? Ich dachte, Migrationshintergrund soll keine Rolle spielen. Scheinbar doch. Dass man türkeistämmig sein muß, um sich Erdogan entgegen zu stellen, zweifele ich ebenfalls an. Natürlich gibt es Türkeistämmige, die Erdogan nicht huldigen. Muß man dafür extra symbolisch Pöstchen verteilen? Dass die ARD den neuen Vize feiert, verwundert auch nicht, nachdem sie sich maßgeblich zuvor an der äußerst fragwürdigen Beseitigung von Herrn Maaßen beteiligt hat. Das stärkt kein Vertrauen - ganz im Gegenteil! Eine der ersten Amtshandlungen des neu eingesetzen Gespanns ist nun die Verfassungsschutzbeobachtung der AfD, wie aktuell der FOCUS berichtet. Auch das verwundert nicht, zumal dies unter Maaßen nicht möglich gewesen wäre. Für mich ist es jedenfalls noch viel zu früh für Jubel, liebe “Achse des Bösen”.
Ich kann anhand des Artikels nicht erkennen, womit sich die Erwartungen an ihn rechtfertigen lassen. Kurios ist die Begründung, dass er keine fachlichen oder charakterliche Mängel aufweisen würde, die ihn für die Tätigkeit disqualifizierten. Eigentlich sollte man für eine Führungsposition nicht bloß ein leeres Blatt vorweisen können. Ein Migrantenstatus ist ebenfalls keine Qualität, die für dem Amt nützlich wäre - und schon gar keines, um ihn gegenüber anderen Konkurrenten ohne ausländische Herkunft zu bevorzugen. Die Darstellung seiner (angeblichen) Distanz zur türkischen Regierung beruht nicht auf Wiedergabe von prüfbaren Tatsachen, sondern nur auf einer Bewertung des Journalisten - der Staatsfunk kennt den Unterschied schon lange nicht mehr. Auch in diesem Artikel findet sich keine Begründung, warum man den TUI-Mann brauchte und keine interne Lösung gefunden hat. Waren die Abteilungsleiter ungeeignet, in den Ländern kein geeignete Besetzung zu finden? Letztlich bleibt der Eindruck, dass es darum ging, einen Türken in die Führung zu holen. Das ist eine sachwidrige Symbolpolitik. Dafür ist der Verfassungschutz eine denkbar ungeeignete Bühne. Es ist zugleich eine weitere gezielte Provokation mit dem Inhalt, dass man im Berliner Regierungsviertel unverändert nach Belieben verfährt und nicht bereit ist, sich an Regeln zu halten, wenn es um Migration geht. Das ist kein Beitrag, den das Land jetzt braucht. Vertrauen in die Behörde oder die Politik schafft gerade das nicht. Die nächste Institution wird beschädigt, denn die Besetzung mit einem Externen ist nicht nachvollziehbar.
Mir ist vollkommen egal, woher jemand kommt, so lange er sich an 1. Gesetze, 2. Kulturelle Eigenheiten hält und solange er für den Job geeignet ist. Von daher stimme ich dem Artikel ausdrücklich NICHT zu.
Das Problem ist nicht Sinan Selen, sondern ein Haldewang, dessen Qualifikation für den Präsidentenposten sich erwartungsgemäß darin erschöpft, dass er zur Beobachtung der neuen politischen Konkurrenz bereit ist.
Kürzlich habe ich einer Stellenanzeige einer SPD geführten Stadt gelesen: “Über Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund freuen wir uns besonders”. Der Autor dieses Artikel scheint das ähnlich zu sehen… Ich persönlich bevorzug als Job Kriterium ausschließlich Qualifikation denn ich möchte auch zukünftig kein Einzelfall werden. Maaßen hat einen sehr guten Job gemacht aber offensichtlich hat man eine andere Qualifikation gesucht..
Rein prozentual, was die deutsche Bevölkerung betrifft, ist ersichtlich, daß selbst unter Kompetenzvoraussetzung, die Anzahl ’ Eingeborener’ , die sich für diesen Job qualifizieren, größer ist, als unter Menschen mit Migrationshintergrund, noch. Die Besetzung dieser Personalie ist politisch motiviert, und ich denke, das wissen Sie auch ganz genau. Nun ist es durchaus zu verstehen, wenn ein türkischer Einwanderer, der sich gut integrierte, auch seinen Hut in den Ring wirft, wenn es um die Besetzung eines hochrangigen Jobs geht. In diesem Fall allerdings sind mehrere politische Irrläufer zu beklagen. Maaßen wurde aus nicht akzeptablen Gründen entlassen, und die Begründung seines Rauswurfs beeinhaltet eine unausgegorene, unfaire Haltung der politischer Führung hinsichtlich Volkes Willen. Auch das ist Ihnen sicherlich bekannt. Jetzt einen türkischstämmigen Deutschen für diesen Job zu benennen, krönt die infantile Einstellung des aktuellen Mainstreams und läuft wie immer unter dem Motto ’ jetzt erst recht’. Der Verfassungsschutz ist eine besonders sensible Stelle, die zur Verteidigung und zum Schutz eines Landes eine zentrale Rolle einnimmt. Angesichts der wirklichen oder gefühlten Zunahme der Kriminalität durch Migranten, stellte sich in der Bevölkerung eher eine Beruhigung ein, wenn dieser Job von einem orginären Inländer übernommen würde. Wenn Sie in Ihr Herkunftsland blicken, sehen Sie in die Augen atavistischer Vorstellungen von politischem Führungsanspruch.Sie sollten von den Deutschen nicht eine Haltung erwarten, die größtenteils nur durch Mainstream und Altparteien vertreten wird. Sie stellt nicht die Realität dar, nur einen Wunsch, den man politisch mit allen Mittel durchzusetzen bereit ist.
Und als erste Amtshandlung erstmal die AfD “beobachten”? Na klar, sowas war TOTAL überfällig.
Man stelle sich vor, die Amis hätten zur Zeit des kalten Krieges, einen Sohn russischer Einwanderer zum stellvertetenden Leiter des CIA gemacht… Und wem der Vergleich nicht schmeckt, der rufe sich in Erinnerung, dass just in diesem Artikel (s.o.) darauf hingewiesen wurde, dass die Türkei (ach, dieser verlässliche Partner!) versucht dt. Behörden und Geheimdienst zu unterwandern. Wenn da manch einer empfindlich reagiert ist das nur allzu verständlich—und Verschwörungstheorien vorprogrammiert! Das heißt beileibe nicht, dass er unbedingt das sein muss, was die Verleumder glauben zu wissen; und ich kann der Argumentation des Artikels auch einiges abgewinnen (bsw. das Rational der Einbeziehung von nicht-muslimischen(ist er das???), nicht-nationalistischen, stark demokratisch gesinnter Deutschtürken; um sie nicht Erdogans Propaganda zu überlassen), und hoffe, inständig, dass es sich bewahrheiten sollte—ändern können wir da ja eh nichts! (*) Wo soll man aber, wenn man nicht selbst beeinträchtigt ist durch ähnlichen Hintergrund (Herr Özkara!), Zuversicht in diese Möglichkeit besitzen? - dass er in der Türkei vornehmlich deutsch sprach ist ein gutes Zeichen, aber kein Beweis.—Und so wie zuletzt Maas aus klipp und klar politischen Motiven verleumdet und geschasst wurde, weil er Sachen sah, wie sie sind, statt wie die Regierung wollte, dass sie gesehen werden (wer schützt uns gegen dieses Meinungsdiktat???)—wie soll ich da der AUSWAHL dieses Mannes vertrauen schenken, wenn die Ränkespieler im Hintergrund doch kürzlich erst ihre Macht und ihre Intention deutlich gemacht haben? - quaeritur! ... // *) in einem Land ohne Verfassung (sondern Grundgesetz) haben wir Überwachung durch einen sogenannten “Verfassungsschutz”, der schon mehrfach negativ aufgefallen ist, durch V-männer und politische Instrumentalisierung, und auf den wir als freie Bürger keinen Einfluss haben; ist das demokratisch? - ist das “verfassungskonform”? - geht da noch “alle macht vom Volke aus”?!?
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