“Deutschland Maschinenbau Nummer Eins” Aber wie lange noch, wenn es nicht an der notwendigen Zahl der Ingenieurstudenten mangelt, sondern auch an guten Handwerkern, Indsutriearbeitern, Schlossern? Vor 40, 50 Jahren konnte man mit einem guten Hauptschulabschluss den anspruchvollen Beruf des Werkzeugschlossers lernen (- 3,5 Jahre Lehrzeit), heute können selbst Absolventen mit Sekundärabschluss I (- früher"Mittlere Reife”, auch Fachhochschulreife) nicht die notwendige Basis-Mathematik, um die Anforderungen meistern zu können. Bei der Führung der Lehrlingshefte wurden auch Schreibfehler angestrichen und bewertet, heute wäre bei 95% der Azubis jede Seite mit roten Strichen übersäet, wenn solche Anforderungn noch üblich wären. Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit wäre besser, wenn nur 15 Prozent eines Jahrganges Abitur machten und studierten, wie das meiner Kenntnis nach noch in der Schweiz der Fall ist. Wir haben ein Überangebot an Menschen mit nutzlosen Studienabschlüssen und zu wenig qualifizierte Handwerker und Industriewerker. Die Zugewanderten, so liest und hört man überall, weisen überwiegend weder die schulische Vorbildung noch die Arbeitsmoral auf, die für qualifizerte Ausbildungen notwendig sind. Für die Unternehmen auch des Maschinenbaus bedeutet dies: Dorthin auslagern, wo es genügend junge Menschen mit guter Schulausbildung und Arbeitseifer gibt. Deutschland ist auf dem Weg zum Billiglohnland.
Also stur ist er schon unser Gunnar Heinsohn, er “siebt” wieder Anmeldungen und das auch noch “streng”. So langsam hat das einen haut goust, der ganze Artikel ist somit weitgehend wertlos. Was industrielle Innovation betrifft, abgelesen an den erteilten Patenten, so ist Europa immer noch die innovativste Gegend weltweit, noch vor den USA. Universtäten melden selten etwas zum Patent an, ihre Forschungsergebnisse gehören der Allgemeinheit - weil sie das schließlich auch finanziert - anders als Unternehmen. Patente hingegen sind in der Tat geprüft, auf Patentierbarkeit der zugrundeliegenden Anmeldung nach Recht und Gesetz, ein sehr juristisches Verfahren, aber eben auch mit Sachprüfung verbunden, recht komplex, das Ganze. Anmeldungen werden lediglich völlig unkommentiert veröffentlicht, genau 18 Monate nach AT*, basta, egal ob via PCT (= patent cooperation treaty) oder regional/national. Nicht jede Anmeldung stellt sich dann als patentierbar (auch “gewährbar”) heraus, so muss der AG** wenigstens neu sein. Das wird geprüft, durch eine oftmals umfangreiche Recherche, in weltweiten riesigen Datenbanken. Näheres unter “epo.org” oder auch den homepages des USPTO oder des JPO - das sind die nationalen Patentämter der USA und Japans. Das deutsche Patentamt geht auch. Patente sind nichts anderes als ein geprüftes Schutzrecht, ein Rechtstitel gültig für die Dauer von 20 Jahren, dann ist es “frei”. Das ist weltweit so. Können wir uns auf die Fakten einigen? Ich würde das begrüßen, Herrgottnochmal. *Anmeldetag, also der Tag, an dem die Anmeldung bei einem Patentamt ankommt, im Briefkasten liegt. Das ist zugleich der Prioritätstag, das ist wichtig unter bestimmten Bedingungen. Der Weg über den PCT ist für die Anmelder interessant, weil sie dort mehr Zeit haben für das Patentprüfungsverfahren. **Anmeldungsgegenstand. Natürlich wird Asien aufholen, aber es ist noch nicht so weit. Und mit Selberdenken haben es gerade die Chinesen nicht so. Und viele andere.
Forschungsranglisten sind nur sehr begrenzt aussagekräftig. Sie unterschlagen den wichtigen Faktor Absolventenanzahl. Gerade hier aber sind die angelsächsischen Eliteunis chancenlos. Allein die Ruhr-Universität Bochum hat mehr Absolventen im Maschinenbau als alle englischen Unis zusammengenommen. Hier liegt auch die Erklärung warum China (Asien) so viele Patente anmeldet, aber gleichzeitig so wenige Spitzen-Unis hat. Elite Unis werden nicht gebraucht, da liegt die Antwort. Die akademische Masse ist für eine Wirtschaft viel wichtiger als ein vergoldeter Campus. Letztendlich arbeiten die Absolventen von Yale, Oxford &Co; sowieso nur als Anwälte, Banker und Unternehmensberater. Und die sind für den Fortschritt der Wirtschaft ebenfalls “nicht besonders hilfreich”, um es mit Frau Merkel zu sagen.
Wer Großbritannien nicht zu Europa zählt, sollte wirklich keine Artikelchen über Universitäten schreiben.
Hmm. Aber solches Ranking sagt wenig aus. Ob mit dem Rohrstock hochgeprügelte Rechenkünstler zu innovativen Leistungen fähig sind, mag bezweifelt werden. Aber wer vermag das zu sagen? Außerdem gelten hier Maßstäbe von Gestern. Als es die Anhänger von Pythagoas zu weit getrieben haben, würden sie verbrannt. Also auch über die Mathematik und das diesbezüglich Selbstverständnis könnte man gut mal reden.
Lieber Gunnar, in dem Roman über die Mafia-Kanzlei inTexas taucht der Satz auf: Intelligenz folgt dem Geld. Die besten Juraabgänger gehen nach Texas, weil dort das dicke Geld der Ölindustrie ist. Heutzutage spielt die Herkunft kaum noch eine Rolle, Geld kauft sich,was es zur Vermehrung braucht. Solange die EZB also noch ausreichend € druckt und dieses werthaltig ist, gibt es keinen Mangel an Intelligenz in Europa. Zudem: Gönne den Ostasiaten doch ihren Anteil an dem Weltwohlstand. Besser als die durch übermäßiges Bevölkerungswachstum erzeugte zunehmende Armut in Vorderasien, Afrika und Südamerika.
Ah - alles halb so schlimm! - Immer noch Weltmarktführer beim Maschinenbau. - Hu . Und das aus der Feder des patentierten Pessimisten Gunnar Heinsohn. - Ein Grund zur Freude, nedwahr!
Das erstaunt mich nicht und es ist durchaus erfreulich, wenngleich die Grünen alles tun, dies nachhaltig zu ändern.
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