Orban ist viel zu lange schon im Amt. Er ist zur Belastung für Ungarn und seine Nachbarn geworden. Heute ist Ungarn ein autoritär geführter Staat mit starken Verbindungen nach Moskau. Orban ist für die westliche Wertegemeinschaft untragbar geworden.
Mal ein Blick in die Geschichte: Vor dem 1. Weltkrieg gab es im ungarischen Teil der Donaumonarchie eine starke Magyarisierungspolitik. Die Ungarn wollten alle Bürger - auch die deutsche Minderheit in Siebenbürgen und dem Banat - mit Zwang zu Ungarn machen. Das ist 1919 krachend gescheitert. Da haben sich die Deutschen im Banat und Siebenbürgen für den Anschluss an Rumänien ausgesprochen, von dem man sich mehr Toleranz erhoffte. Heute steht die ungarische Minderheit - neben allen anderen Minderheiten - in der Ukraine unter dem Druck von Ultranationalisten, die Minderheiten nur die Alternative zwischen Ukrainisierung, Flucht oder Tod lassen. Kein Wunder, dass die Ukraine zerfällt. Der Angriff der russischen Armee nagelt den Sargdeckel der Leiche zu. Europäische Werte? Das müssen die Zahlungen der steuerpflichtigen Deutschen sein. Zu lobende Ausnahme ist das moderne Rumänien, wo die Parteien der ungarischen Minderheiten mehrfach an Regierungen beteiligt worden sind, und wo die ukrainische Minderheit selbstverständlich Kindergärten und Gottesdienste in ihrer Sprache hat.
Die selbsternannten Eliten scheinen keine Vorbehalte in der Zusammenarbeit mit Nationalsozialisten und Faschisten zu haben, wenn es ihren Interessen dient, siehe Ungarn, siehe Ukraine. Möglicherweise sind sie selbst Faschisten und deshalb muss ihnen Einhalt geboten werden.
Ich würde MNOÖ wählen, die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen. Lohnt sich, weil die Stimmen ein wenig durch den Minderheitenschutz privilegiert sind und es reichen etwas weniger für ein Grundmandat als bei den normalen Parteien. Falls zuwenige MNOÖ wählen ist dieses eine Mandat für die Deutschen jedoch futsch. Die MNOÖ hat derzeit einen Sitz im Parlament (übrigens weit unterproportional für den Anteil der ungarndeutschen Bevölkerung) und steht dem Jungdemokratenbund nahe. Ausserdem: wenn man die Linksgrünen besonders ärgern möchte, könnte man ja auch in den Wahlkreisen, wo Jobbik die Kandidaten stellen, diese statt Fidesz wählen. Ansonsten drücke ich den Jungdemokraten die Daumen. Meine (ungarisch-) ungarischen Freunde habe ich jedenfalls alle aufgeklärt, was passieren könnte, falls Fidesz keine Mehrheit mehr bekommt. Sie waren eh alle meiner Meinung. Sieht nach einer guten Wahl aus. War aber nur im katholisch-konservativem Westungarn. Wie es bei den eher linksgestrickten calvinistischen Ostungarn aussieht, kann ich dagegen nicht einschätzen. Eines wiederhole ich aber schon lange immer wieder: Orban MUSS jetzt einen fähigen Nachfolger aufbauen, am besten sogar zwei. Er kann nicht ewig Ministerpräsident bleiben, das werden die Leute nicht ewig mitmachen. Ungarn sind keine Russen oder Deutsche, die sich alles gefallen lassen.
“die stärkste unter ihnen die nationalsozialistische Jobbik (Die Rechten) mit 19,6 Prozent,” Was hier auffällt ist der ausbleibende Aufschrei der Betroffenheitsjournaille. Dass die ultra-Rechten jetzt möglicher Weise in die Regierung kommen, alles kein Problem mehr? Weil, Hauptsache Orban wäre raus? Man zieht also ultra-Nazis dem Orban vor? Ich habe anscheinend eine komische Auffassung von Haltung, aber hier scheint mir etwas nicht zu stimmen. Würde Orban mit den Rechten paktieren, wären die bunten Demokraten dann auch so still? Kann ich mir echt nicht vorstellen, speziell wenn diese Konstellation mit 70% gewählt würde.
“Wenn nicht, wird Ungarn voraussichtlich in den europäischen Mainstream eingegliedert, und deren bis auf die konservativen Polen lückenlose Vorherrschaft kann für die nächste Zeit als gesichert gelten.”—- Die EU ist ein linker Ableger der linken UNO, die die Weltherrschaft anstrebt. Die EU ist Teil des Great Reset. Wir befinden uns in einem hybriden Weltkrieg.
Hängt sich jetzt Putin, der Ami oder die EU in die Wahl rein?
Hoffentlich gewinnt Orban die Wahl. Auf jeden Fall glaube ich das Orban sein Volk nicht so in Pfanne haut wie unsere Regimevertreter das mit uns machen. Die Reden die ich von Ihm gelesen habe stimme ich inhaltlich größtenteils zu. Das er Ungarn aus dem Krieg der Ukraine gegen die Russen raus hält ist angesichts der Rolle die Ungarn im 2. WK gespielt hat eindeutig richtig. Der Fehler der EU ist es keine Vielfalt zu fördern, die Europa ausmacht, sondern zentralistische Einfalt. Das wird nicht funktionieren. Die Briten sind schon weg. Ungarn und Polen, und viele weitere Staaten haben die Bevormundung aus Brüssel und der BRD satt, wobei man Polen plötzlich aus der Schusslinie nimmt, da sie die “richtige” Einstellung gegen Russland haben.
Der Opposition geht es also in erster Linie um Zerstörung. Denn der Farbenpunch aus rot grün braun lila erinnert mich an einen Kampf jeder gegen jeden. Was dabei FÜR Ungarn herauskommen wird, steht mit großen Buchstaben an jeder Häuserwand. Ein Schluss eröffnet sich daraus auch für Deutschland. Und zwar der, dass die AfD realistischer Weise niemals wird allein regieren können. Denn bevor das passiert, würden ebenso in Deutschland Hund, Katze, Marder und Ratten alle in einen Korb springen, um miteinander zu regieren. Von der Qualität her also das, was wir momentan schon erfahren, nur halt mit 2 zusätzlichen Spielern.
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