Als Frankfurter will ich das mal so beschreiben. Hätte sich der politisch-mediale Mob gestern in irgend einer engen Gasse gezeigt, wäre er für die letzten 17 Jahre gelyncht worden. Die Frankfurter waren mal wieder Menschen und keine Knechte, und wer seinem Untertanendasein kurz entkommt, dem sollte man sich nicht in den Weg stellen.
Ja, hat denn Peter, der Peinliche, auch ein paar harte Männer dabei, die nach einem Tor den Boden küssen? Integration ist so wichtig und Fußball der einzige Ort, wo man sich trifft.
Das was gestern in Frankfurt passierte, lässt aufhorchen. Die Emotionen, die hier zutage traten, das, was sich hier Bahn brach, was nach draußen wollte, das hatte rein mit Fußball nichts mehr zu tun, da war noch etwas anderes im Spiel. War es der ganze angestaute Corona-Kriegsnachrichten-Frust, der ein Ventil brauchte, durch welches er sich zu entladen versuchte und den Fußball als willkommenen Anlass dazu nahm? Klar, die Eintrachtfans sind für ihren Enthusiasmus und ihre Treue bekannt. Aber hier beteiligten sich offensichtlich auch „Fußball-Unbeteiligte“. Es ging um Zusammengehörigkeit, um Gemeinschaft, um ein Zueinanderstehen, ein Füreinanderdasein, ja um etwas „Größeres“. Die Stimmung wurde zwar von den lokalen Medien geschürt, doch hatte der Überschwang der Gefühle wohl auch mit ganz normalen menschlichen Bedürfnissen zu tun, etwa dem Vergessen des Alltags mit dessen Problemen und Sorgen. Feldmann war nur peinlich, Fischer nervt und Rode ist klasse. Typen wie Rode sind Identifikationsfiguren. Sie strahlen Ehrlichkeit aus, was ich von Feldmann und Fischer nicht behaupten möchte. Fischer „versucht“ in aufgesetzter Weise bodenständig zu wirken. Doch diese ehrlichen, bodenständigen, unaufgeregten Typen, diese Rodes, werden seltener und sind dabei so wichtig, nicht nur im Fußball. Und stimmt, es schimmert hier das Bedürfnis nach Transzendenz durch, das Bedürfnis danach, etwas absolut Gutem zu huldigen.
Ich hab mich ja schon am 17.05. beim Verständnis für Fußballbegeisterung blamiert, also nun zu der Euphorie der Masse und ihrer Massenfreude, die umsogrößer wird je mehr im Stadion gebrüllt werden kann. Also ab und hin, am großen Parkplatz VW abstellen, und Eintritt löhnen, für Stadion nicht weit vom Zoo, und da kommen sie schon in Trikot` aus`se Kabine un Pfiff Anstoß un ab die Post. Rechts unterhalb schreit ein breiter bärtiger Bär, Typ der macht was mit Zement bei Bau, der schreit sich so richtig kraftvoll aus: „he Du Flasche nu mal ran, leg ihn um, leg ihn um du bis doch zum grätschen hier auf`e Wiese da“. Hab ich sofort richtig Spaß am Sport, obwohl ich im Gedrängel steh un wegen fehlender Übergröße weniger in live sehen kann. Also mich deucht, der Kraftbär der da so schreit, hat heut frei von seine Mutti und bei der Kombination hat sie das Sagen übernommen, weil sie schneller Reden kann und ansagt, was ihr zuwider is. Und auf`e Arbeit fragt der Polier den Kraftbär, hasse verstanden, was sofort fertig sein muss, also gib Gummi, und deshalb schreit der Fußballfan sich seine instinktive Frustration mal endlich im Stadion von `ne Seele. Funktioniert wie praktische Psychologie auf Tickett, Hauptsache es klappt in der Praxis. Ob man/frau jetzt „die Fußballvorsitzenden mit Ehrendoktortiteln und Lehrstühlen in die akademische Oberliga aufsteigen lassen sollte, müssten wir auch mal ausdiskutieren.
Wieder eine Brauerei gerettet.
Der Witz ist, daß in den Sterbelisten des RKI und der statistischen Ämter nur Männer und Frauen sterben. Diverse sterben nie?
Alle Elemente des Faschismus sind installiert und funktionsfähig. Jetzt fehlt nur noch der charismatische Führer, der den Dilettantenzirkus ablöst. Alle werden sein Erscheinen als Befreiung erleben, bis ihnen bewusst wird, was hinter den Kulissen ab geht. Damals war es möglicherweise genau so. Nein, ein kleiner unbedeutender Unterscheid: Es gab nicht diese hilflosen Personen, die immer von “wehret den Anfängen” reden, ohne zu begreifen, dass es gar keine Anfänge mehr sind. Es gab damals kein Immunsystem, das den Faschismus als Feind erkannt hätte.
Trudeau hat diese Macht kennengelernt. Er hat sich erst in die Hosen gemacht, aber dann mit Rat und aktiver Unterstützung seiner NWO-Freunde die Kettenhunde von der Leine gelassen und (vorerst) überlebt.
Was bleibt? Fußball (2.Liga, hat die Eintracht die Champions-League (was ein schönes deutsches Wort?) gewonnen? D spielt inzwischen in der dritten bis -minus unendlich - Liga?
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