Und diesem China sollen wir trauen?

Als Ende Dezember 2019 das erste Mal in internationalen Medien von einem neuartigen Virus aus China die Rede war, griff die Zensur gegen Ärzte in der Region Hubei bereits seit etwa einem Monat: Anfang Dezember gab es erstmals eine Konversation zwischen Li Wenliang und mehreren weiteren Ärzten über soziale Medien, in einem Chatroom sollen sie sich über eine neuartige Lungenkrankheit aus Wuhan ausgetauscht haben. Als der chinesische Staatsapparat Wind davon bekam, wurde den Ärzten ein Maulkorb verhängt – die staatliche Zensur verbot ihnen, über das Virus öffentlichkeitswirksam zu berichten. Mindestens 8 Ärzte wurden von der Polizei verwarnt und mussten eine Schweigepflichtserklärung unterschreiben. 

Wochenlang verbreitete sich das hochinfektiöse Virus, das mittlerweile die Bezeichnung Sars-Cov-2 trägt, in China und darüber hinaus, bis chinesische Behörden schließlich erstmals am 31. Dezember die WHO über den Erreger informierten. Die anfänglichen Vertuschungsversuche des Regimes und das repressive Vorgehen gegen all jene, die sowohl ihre eigene Bevölkerung als auch die Weltgemeinschaft vor dem Virus warnen wollten, führte unweigerlich zu der schnellen und unbemerkten Verbreitung. Zwar ergriff Peking nach Bekanntmachung der Epidemie sehr schnell extreme Maßnahmen, wie die Abschottung der besonders betroffenen Region Hubei, das Virus war aber bereits weit über Wuhan hinaus in die Welt gekommen. 

Im Januar wurden erstmals Fälle außerhalb Chinas dokumentiert, im Februar dann bereits massiv in Europa – Der Versuch der kommunistischen Partei, sich als unfehlbar zu beweisen, jegliche Negativnachrichten aus dem eigenen Land zu unterbinden, hat verhindert, dass die Nachbarländer und die Weltgemeinschaft schnell und effektiv Maßnahmen zum Schutz ergreifen konnten. Als China die WHO eingeschaltet hatte, war das Corona-Virus vermutlich schon längst in dutzenden Ländern angekommen, auch in Europa. 

Wir haben alles im Griff, das Virus ist besiegt! 

Die anschließenden Propaganda-Lügen des kommunistischen Regimes sind auch angesichts dessen eine unfassbare Dreistigkeit: Die Mutmaßung, das Virus wäre von den Amerikanern in China ausgesetzt, um der Volksrepublik zu schaden, ist nur eine der Lügen, die das Regime benutzt, um sich als Opfer zu stilisieren. Auch die angeblich geringen Zahlen an Neuinfektionen, die das Regime verlautbart, sind in dem Kontext nicht gerade glaubwürdig. 

China versucht sich nun einen Vorteil zu verschaffen, indem es die eigene Wirtschaft wieder ankurbelt, während der Rest der Welt gerade erst mit der Quarantäne und dem Shutdown beginnt – damit zeigt es nicht nur eine unfassbare Ignoranz, sondern nimmt auch die Weiterverbreitung des Virus im gesamten Land in Kauf, was auch durchaus passieren kann. Nur wird das wohl niemand erfahren, da die Doktrin aus Peking nun lautet: Wir haben alles im Griff, das Virus ist besiegt! 

Die westliche Welt sollte aus dieser historischen Zäsur lernen. Das, was die meisten auch schon vor der Corona-Krise hätten wissen sollen, bestätigt sich nun abermals: Das kommunistische Regime ist ein hinterhältiges und eigennütziges, dem bei nichts zu trauen ist. Die verlogenen Anbiederungen mit den Hilfslieferungen an Italien verdeutlichen nur den Versuch, politischen Profit aus der Krise zu schlagen und Europa sowie den Westen zu spalten. 

China versucht zur Ordnungsmacht zu werden

Es ist kein Akt der Solidarität oder der Güte, immerhin ist China schuld daran, dass sich Italien und Europa aktuell in dieser Situation befinden. Vor allem verdeutlicht es eines: China versucht zur Ordnungsmacht zu werden. Es konkurriert direkt mit den USA und will die eigene Bedeutung international stärken. 

Wir sollten uns die Frage stellen: Wollen wir mit einem solchen Land zusammenarbeiten? Mit einer Diktatur, deren Einfluss immer größer wird und die neuerdings ihre Schamlosigkeit bewiesen hat? 

China kauft international Häfen auf, stützt afrikanische Diktatoren und versucht, das eigene Modell des autoritären Korporatismus als direkte Konkurrenz zum westlichen Modell der liberalen Marktwirtschaft und Demokratie aufzubauen. Und es gelingt dem Regime zuweilen immer besser, das müssen wir konstatieren. 

Die Corona-Krise hat jedoch eines bewirkt, wie selten ein Ereignis zuvor: Der Drachen ist nackt. Wir haben den wahren Charakter des chinesischen Regimes glasklar erkennen können, und wir sind aktuell noch in der Lage, uns für die Pandemie zu revanchieren, die durch die Vertuschung Pekings verursacht wurde: Wir können das Regime schwächen und aktiv bekämpfen, wirtschaftlich und politisch. Damit es uns nicht bald so ergeht wie Hongkong.

 

Max Zimmer, geb. 2002, ist Abiturient aus Münster und Autor beim Schülerblog Apollo-News, wo dieser Beitrag zuerst erschien.

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Leserpost

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Karl-Heinz Peters / 27.03.2020

Und noch vor 2 Wochen proklamierte die WHO : ” Wir müssen China für seine Bemühungen danken”. Was für ein Hohn.

Frances Johnson / 27.03.2020

Ich will Ihnen dann noch sagen, dass man auf amazon problemlos Masken bekommt. Aus China, überteuert und mit einem prime-Abo, sonst im Mai. Daraufhin habe ich verzichtet.

Jens Richter / 27.03.2020

So sieht’s wohl aus. China hat gewiss nicht absichtlich das Virus verbreitet, jedenfalls möchte ich das ohne Beleg nicht unterstellen, aber es nutzt die Lage, um auch ganz offiziell Exportweltmeister aller Klassen zu werden. Wenn man die Schulden der USA gegenrechnet, ist China es schon lange.

Achim Kaussen / 27.03.2020

Hallo Herr Zimmer, alles richtig was sie schreiben, aber das ist kein Alleinstellungsmerkmal von China. Aktuell haben die Amis das Sagen auf diesem Planeten, die sind das globale Imperium. China fordert sie mittlerweile offen heraus, moechte deren Stellung einnehmen oder zumindest eine multipolare Weltordnung etablieren. So ist das Spiel, das war schon immer so, wo ist das Problem? Das die Chinesen jetzt ihre Chance wittern und mit voller Kraft angreifen, ist zwar moralisch zu verurteilen, aber geopolitisch voellig logisch.  In diesem Spiel gibt es keine Regeln. Wer in der Champions League mitspielen moechte, braucht harte Bandagen, das gilt fuer alle Teilnehmer auf dieser Ebene.  Interessant an dem Duell ist, das hier zwei voellig unterschiedliche Gesellschaftssysteme gegeneinander antreten. Kapitalistische Marktwirtschaft gegen eine Mischform aus Staatswirtschaft und Privatwirtschaft mit totaler Kontrolle. Nach den bisherigen Theorien duerften Konstrukte wie China eigentlich keine Chance haben. Gruss

Werner Arning / 27.03.2020

Die Südamerikaner besitzen einen frechen, oft politisch sehr unkorrekten Humor. Dort erzählt man sich das halb witzig, halb ernst gemeinte Gerücht, dass wir uns bereits mitten im 3. Weltkrieg befinden würden. Nur dass die westliche Welt dieses noch nicht realisiert habe. Und dass China dabei wäre, diesen zu gewinnen, ohne auch nur eine einzige Rakete abgefeuert zu haben. Und dass wir bald eine chinesische Übernahme großer westlicher Firmen miterleben würden und dass die US-Wirtschaft genauso wie die europäische Wirtschaft sich doch nicht so schnell von den Corona-Folgen erholen würde. Die chinesische im Gegensatz dazu jedoch sehr wohl. Und dass der Zeitpunkt so günstig sei wie nie, da die westliche Welt so tief gespalten sei. Und dass Europa so blauäugig, unfähig und ungeschützt sei. Und dass auch Putin dies wisse. Aber das ist alles nur ein Gerücht. Ein Witz.

Heinz Gerhard Schäfer / 27.03.2020

Sehr geehrter Herr Zimmer, - alle Regierungen sind gleich (und belügen ihre Bürger). Nur einige Regierungen sich gleicher! (Z.B. die sozialistischen Regierungen wie China, Deutschland ... usw!)

Max Wedell / 27.03.2020

Wie der BBC berichtete, beruht das merkwürdige Stoppen der Ausbreitung in China auf einem ganz einfachen Umstand: Als Neuinfektion zählt dort nur, wer a) Symptome zeigt, und b) in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Alle anderen Fälle gelten für die Statistik als nicht infiziert, selbst wenn sie infiziert sind. In dieser Situation die gesellschaftliche Normalität anzustreben, in der schon der gesunde Menschenverstand einem sagt, daß es dort noch Infektionsketten zuhauf gibt, läuft darauf hinaus, es auf eine Massenverbreitung ankommen zu lassen. Wie alle anderen Länder steht China vor zwei Optionen: Augen zu und durch - Massenverbreitung, viele, viele Tote aber auch bald Massenimmunisierung und eine einigermaßen stabile Wirtschaft… oder aber Lockdown, mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten aber Minimierung der Toten, solange, bis Medikamente oder gar Impfstoffe die Lage drastisch ändern, was noch dauern kann. Es scheint so zu sein, daß China die erste Option wählte.

Karsten Dörre / 27.03.2020

Ähnlich ist es Deutschland Ende Januar 2020 ergangen. Da wurde vollmundig gesagt, Deutschland sei gut vorbereitet und aufgestellt. Zu diesem Zeitpunkt wurde noch medial abgewiegelt. Nun haben wir den Salat und diese Unfähigen von Politikern werden als Krisenmanager gefeiert. Wenn dieser Wahnsinn vorbei ist bin ich gespannt, ob Untertan-Deutschland Demokratie und Verantwortung besser beschreiben und umsetzen können als von Parteien inszenierte “Demokratie-leben”-Veralberungen.

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