Gastautor / 18.01.2016 / 09:14 / 4 / Seite ausdrucken

Und Arsch bist Du!

Peter Bereit

H.M. Broder möge es mir gestatten und verzeihen, wenn ich das Thema der ARSCHLÖCHER nochmals aufgreife, um einige weitergehende Betrachtungen vorzunehmen. Erst beim Lesen seines Beitrages wurde mir bewusst, welch politische Sprengkraft und philosophische Tiefe sich hinter dieser Bezeichnung verbergen.

Es mag sich bei dem zitierten Beitrag von Dunja Hayali um einen menschlich gutgemeinten Versuch handeln, die Akteure von Köln nicht als Ausländer, wohl aber als Arschlöcher zu bezeichnen, doch die Verwendung dieses garstigen Wortes wird weder diesen Menschen noch der Situation gerecht. Frau H. steht mit ihrer Meinung auch nicht allein.

Am 15.01.2015 war in der 14-Uhr Tagesschau vom Leiter der Direktion Kriminalität der Polizei Köln, Herrn Norbert Wagner, was die Taten und Nationalitäten der Tatverdächtigen anbelangt, folgendes zu vernehmen: Das liegt nicht daran, dass Menschen aus diesen Nationalitäten besonders straffällig sind, sondern aus diesen Ländern kommen viele junge, erwachsene Männer, die ohne soziale Bindungen, allein unterwegs und auf sich gestellt sind und sich sehr, sehr frei fühlen und ihre Freiheit teilweise eben auch auf kriminelle Art und Weise ausleben.

Endlich einmal etwas Konkretes zum Thema, schoss es mir durch den Kopf. Es sind die einfachen Sätze, die zu Weisheit und Erleuchtung führen, wie ich finde. Was Norbert Wagner zum Besten gab, leuchtet ein und macht einen entscheidenden Unterschied für die Opfer. Sie wurden nicht einfach von Ausländern begrapscht oder anderweitig sexuell belästigt und beleidigt, nein, sie sind die, nennen wir es einfach mal so, die Leidtragenden einer traumatisierten Meute von Arschlöchern, die einfach nicht anders konnten. Die mussten sich zwangsläufig so verhalten, weil sie sich einsam und verlassen fühlten.

Eines bleibt anzumerken. Noch ist zum gegenwärtigen Zweitpunkt nicht einmal klar, ob sich einige der Frauen und Mädchen das Ganze nicht einfach ausdachten, um die Abschiebung von Ausländern bzw. die Ausländerfeindlichkeit zu befördern, wie einige feinsinnige AnalytikerInnen bereits schrieben. Ja, man kann angesichts der Realitäten in Deutschland einfach nicht quer genug denken.

Doch zurück zum Begriff der Arschlöcher, den ich persönlich strikt ablehne. Ihn verwenden, hieße Öl ins Feuer von AfD und PEGIDA zu gießen, denn allzu schnell würde daraus die Wortverbindung „ausländische Arschlöcher“ geboren, die tatsächlich diskriminierend und pauschalisierend wäre. Was also kann man tun, um den Tätern von Köln, sofern sie überhaupt schuldfähig sind, gerecht zu werden?

Um ihnen alle möglichen Diskriminierungen zu ersparen, sollte man sie, so schnell wie möglich, in die deutsche Staatsbürgerschaft übernehmen. Das hieße einerseits, den Ausländerfeinden in diesem Lande sofort die Basis und den Betroffenen den fiesen deutschen Integrationsdruck zu nehmen.

Bliebe für einige Unbelehrbare aber immer noch die Möglichkeit, sie nunmehr als deutsche Arschlöcher zu bezeichnen. Stimmt. Dafür habe ich zugegeben keine Lösung parat, wenngleich ich mir ziemlich sicher bin, dass das in Deutschland niemanden wirklich interessieren würde. Sie gingen in der Masse derer unter, die uns weiszumachen versuchen, dass es sich mit Arschlöchern, seien es auch viele, wie Herr Wagner sagt, ganz gut leben lässt und die sich eine gleichlautende Bezeichnung jeden Tag neu erkämpfen.

Pech für die Frau oder den Mann, die/der die Arschkarte zieht.

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Leserpost

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Bargel,Heiner / 18.01.2016

Ja, der Begriff “Arschloch” birgt gewisse Sprengkraft. Interessant ist auch die Rezeption durch die Medien, je nach dem, wer gerade “Arschloch” sagt. Hierzu verweise ich auf diese schöne Darstellung bei Sciencefiles: http://sciencefiles.org/2016/01/03/werturteil-sie-sind-ein-arschloch/

Bernd Ufen / 18.01.2016

Wenn es nach Herrn Wagner von der Polizei Köln geht, darf also, wer sich frei fühlt, auch kriminell sein? Da können wir ja nur froh sein, dass wir kein freies Land mehr sind! Und was Frau Hayali angeht, der helle Stern am deutschen Moderatorenhimmel, muss ich immer an ihr legendäres Interview mit einem Klimakasper im Morgenmagazin vom 30.05.2013 denken, wo sie Temperatur in Prozent angegeben hat. Kann ja auch nicht jeder wissen, dass dafür die Maßeinheit “Celsius” üblich ist. Wenn sie sich mit dem gleichen Kenntnisstand mit der Flüchtlingskrise beschäftigt, weiß der Leser ja auch, was er davon zu halten hat.

Manfred Lerch / 18.01.2016

Ich hoffe, das war Ironie? Entschuldigung, aber leider kann man sich aktuell da nicht mehr so sicher sein…

Ralf Pöhling / 18.01.2016

So sehr ich ihrem letzten Artikel zustimmen konnte, so möchte ich hier Einspruch erheben. Ich habe Freunde mit arabischem Background, deren Familienmitglieder sich karitativ im Flüchtlingsumfeld betätigen, die aufgrund ihrer kulturellen und sprachlichen Kenntnis das bestätigen können, was man hier und da schon gehört hat: Es handelt sich zu einem erheblichen Teil bei den Flüchtlingen nicht um Syrer, teils sind es nicht mal Araber. Was wir gerade erleben ist der “Facebook-Party Effekt”: Jemand versendet über Facebook eine Partyeinladung und vergisst, die Einladung auf “privat” zu setzen. Somit fühlt sich jeder eingeladen, der diese Einladung liest. Es kommen also nicht nur die, denen die Einladung ursprünglich galt, sondern auch eine große Anzahl an Leuten, die einfach nur Randale machen und das kostenlose Buffet abgreifen wollen. Für die echten Gäste wird die Party dadurch zum Reinfall und vom bereitgestellten Buffet bleibt nichts mehr über. Genau diese ungewollten Gäste jetzt zu hofieren und zu längerem Verweilen einzuladen, ist der vollkommen falsche Weg. Man nimmt denen, die wirklich Hilfe benötigen die Ressourcen weg und integriert darüber hinaus Leute, deren einziges Ansinnen es ursprünglich war, die Party zu sprengen und auf Kosten anderer eine gute Zeit zu haben. Die Menschen, die sich hier gerade daneben benehmen, sind zu einem erheblichen Teil keine echten Flüchtlinge. Sie bedürfen keiner Hilfe und sollten schnellstmöglich nach Hause geschickt werden. Auf diesem Wege verhindert man auch ein weiteres Abdriften der Gesellschaft nach “rechts”, denn negative Eindrücke prägen bekanntlich mehr als positive. Eine handvoll falsche Flüchtlinge können den Ruf der echten Flüchtlinge in kürzester Zeit total ruinieren und die Integrationsbereitschaft der angestammten Bevölkerung völlig zerstören. Erste Anzeichen davon sind deutlich zu erkennen.

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