Vor 41 Jahren erstritt Franco Basaglia in Italien die Freilassung von 70 000 ( von 100 000 ) aus den Nerven = Heilanstalten =. Er konnte beweisen, daß die Freigelassenen , die nicht mur mit schwerem Autismus zu kämpfen hatten, keine Gefahr für die = normalen = Mitmenschen darstellten. Und Heute soll es Greta sein? Kann es sein, daß die meisten meiner Mitmenschen nur Angst um ihr Eß JU WII haben?
Meine Oma Mütterlicherseits hat den 2. Weltkrieg durch die frühe Geburt bewusst miterlebt. Sie war zwar ein Kind, bzw noch jung, geprägt hat sie diese Erfahrung dennoch sehr. Sie war ein sehr lustiger Mensch, immer zu Spässen aufgelegt, zum Schluss und in den letzten Jahren leider dem Alkohol verfallen. Dennoch: Immer war eine Traurigkeit erkennbar in ihrem Wesen, in ihrem Handeln, und entlarvte ihre Heiterkeit als einen Panzer gegen die Traurigkeit des Erlebten. Manchmal weinte Sie auch sehr spontan. Nicht immer verstand ich damals den Grund. Wenn eine Göre von 16 Jahren mit hasserfülltem Blick mit genügend Bargeld oder Kreditkarte, mit einem Smartphone, mit Accounts bei Facebook, bei Twitter, bei Instagram, mit der möglichen Liebe und Geborgenheit von 16 Jahren Nestwärme, der Immerverfügbarkeit von Allem und dem Verständnis Aller zu Allem trotzdem einen an der Waffel entwickelt, dann ist das nicht das Problem der Gesellschaft. Schon gar nicht darf sich die Gesellschaft in Haft nehmen lassen. Freitags statt für den Klimaschutz zu demonstrieren und stattdessen den Hubraum zu glorifizieren wird wohl nicht der richtige Weg sein. Der Weg Gretas alledings ist genauso falsch! Askese für Alle bedeutet nicht mehr Lebensqualität für den Einzelnen. Nur Armut für Alle. Und für jeden Einzelnen!
Viele unserer kriegserfahrenen Eltern und Grosseltern haben ihre schrecklichen Erlebnisse nach dem Krieg verdrängt, um weiter funktionieren zu können. Meine Mutter erzählt erst jetzt im Alter von manchem Horror, wo sie früher jede Frage barsch abwies, um sich nicht erinnern zu müssen. Viele ihrer Reaktionen und Eigenarten verstehen wir dadurch erst jetzt. Diese Generation fügt sich auch schweigend in die zunehmende Altersarmut und -diskriminierung, als hätten sie nicht als Erste das Recht, laut klagend auf die Strasse zu gehen. Da platzt wirklich der Kragen, wenn auch durch deren Lebensleistung im Luxus aufgewachsene Kinder den bösen weissen Alten den Krieg erklären. Herzlichen Dank an Frau Kornblum, dass Sie der Generation ein Stück der Würde zurückgeben, die ihr zu oft in rotzfrecher Dummheit und Undankbarkeit abgesprochen wird.
Sie bringen es auf den Punkt. Das ist in der Tat die Generation der geklauten Kindheiten und gestohlenen Träume…Nächte im Bunker, Verlust der Wohnung, Trümmer, Geschütz-Lärm, Vertreibung, Flucht, Vergewaltigung, nichts zu essen bzw. unter Einsatz des eigenen Lebens etwas organisiert…Ich kenne viele Geschichten von damals ebenfalls aus der eigenen Familie. Mein Vater (Jahrg. 1938) hat bis heute Angst in engen, kleinen Räumen. In einen Aufzug bekommt man ihn nur, wenn dieser leer ist. DAS war Not, Elend und echte Angst. Umso verwerflicher finde auch ich es, dass viele dieser Generation sich nun noch nicht einmal einen schönen Lebensabend machen können und stattdessen an Tafeln anstellen oder Leergut sammeln müssen. Es ist eine einzige Schande! Stattdessen bekommen wir “Menschen geschenkt”, die in der Mehrheit niemals einen Beitrag für diese Gesellschaft leisten werden, die dafür aber gehätschelt und gepampert werden (- z.B. mit Dolmetscher, Begleitung zu Behörden oder Ärzten, Hartz 4 für sämtliche Ehefrauen, nebst jeweils eigener Wohnung (> so passiert in Schleswig Holstein und bestimmt KEIN Einzelfall!), Kreditkarte, Krankenkassenkarte etc.), dass es einem steuerzahlenden Ureinwohner nur noch die Zornesröte ins Gesicht treibt!
Die Generation meiner Eltern wurde um ihre Kindheit und Jugend betrogen. Vater Jahrgang 1919, aufgewachsen in der Weimarer Republik, Hitlerjugend, strenge Schule, wie damals üblich, Abitur, Militärdienst… keine Entlassung, sondern mit 20 in den Krieg! Mit 26 zurück in ein völlig zerbombtes Land, Vater und Bruder in Stalingrad vermisst, Mutter halb wahnsinnig vor Trauer und Schmerz, Elternhaus zerbombt, vom hart erarbeiteten Wohlstand einer gutbürgerlichen Familie war nichts übrig. Im Krieg Italien, Afrika, Frankreich… bis dahin eher unbeschwerte Berichte und Fotos, nach 1943 keine Fotos und Berichte mehr. Er hat nie über diese Zeit und die schrecklichen Erlebnisse gesprochen. Mutter Jahrgang 1926, Lehre im damals höchsten Wohnhaus Europas. 14. 2. 1942: Area Bombing Directive (die kriegverbrecherische und völkerrechtswidrige Freigabe zur Bombardierung von Zivilisten/Bomber Harris). 30./31.5.1942: 1.000-Bomber-Angriff auf Köln (Operation Millenium). 13.000 zerstörte Gebäude, ein (EIN!) militärisches Ziel (Flak-Stellung). Meine Mutter erlebte einige der 262 Bombenattacken auf Köln mit. Das Trauma hat sie nie überwunden. Auch eine gestohlene Kindheit/Jugend. Greta und ihre PR-geilen Eltern sollten ganz leise sein, die Klappe halten und in der Versenkung verschwinden. Sie wissen gar nicht, was eine Katastrophe ist. Ich bin zornig.
Rainer Wedel-wie auch immer sie heißen-ich hoffe für sie das sie Arbeitnehmer von Continental oder BMW sind und in Zukunft ohne Arbeit dastehen-dann können sie CO2 neutraler leben.
Frau Kornblum, aufgrund Ihrer persönlichen Biografie passen Sie schon nicht mehr in Gretas Beuteschema. Gretas Strategie funktioniert bei Personen aus Wohlstandsgesellschaften mit reduzierter, eindimensionaler Lebenserfahrung, typischerweise also bei einigen Schülerinnen aus der 10. vom Gymnasium gegenüber. Durch die Vergabe des alternativen Nobelpreises wurde diese Diskrepanz jetzt ganz offensichtlich, weil sie dadurch in einer Reihe steht mit Aminatou Haidar, die durch ihren Kampf Jahre in Kerkern eingesperrt war und gefoltert wurde. Und was kann sie einer Guo Jianmei sagen? Typischerweise wohl: “Du setzt dich für Frauen ein, die sowieso sterben werden, statt für das Klima? Wie kannst du es wagen?” Mit dem UNO-Auftritt präsentierte sie sich nun globalem Publikum, das mehrheitlich nicht das von Greta benötigte unreflektierte Vorverständnis hatte und sich darum zwangsläufig fragte, was dieser Auftritt eigentlich sollte. Gretas Zenit ist nun überschritten, guter Rückflug!
Liebe Frau Kornblum, vielen Dank für diesen einfühlsamen Beitrag, der eine sehr breite Sicht auf die vielfältigen Schicksale in den Jahren der Nazidiktatur und des WK II und auch in deren Folgezeit bietet. Als Nachkriegskind, geboren wenige Jahre nach Ende des Krieges, kenne ich die Erlebnisse von Eltern und Großeltern aus 1. Hand. Mein Vater kehrte schwer kriegsbeschädigt heim, Mutter, Großmutter und Geschwister standen im ehemaligen Ostpreußen und nach Ausweisung und Lageraufenthalten im Westen schwere Zeiten durch. Sie waren schlicht froh, überhaupt mit dem Leben davongekommen zu sein. Selbst meine Kindheit im Frieden war zu Anfang von Entbehrungen und Mangel geprägt - ein Kollektivschicksal. Für die Erwachsenen nicht leicht, wir Kinder waren dennoch zufrieden und relativ bescheiden. Leute wie Frau Thunberg jammern auf sehr hohem Niveau, von dem ausgehend sie ohne Respekt ihre Umwelt beschimpfen. Greta T. dürfte aufgrund ihrer Aspergersymptomatik möglicherweise eine eingeengte Sicht auf die Dinge haben und hätte des Schutzes ihrer Familie bedurft, sie nicht dermaßen in die Öffentlichkeit zu zerren. Die Vielen, die kritiklos einer Heilsfigur hinterherrennen, sind zu bedauern und es ist geradezu ein Lichtblick, dass junge Menschen wie Sie Sachverhalte differenziert betrachten und bewerten. Ihnen alles Gute und weiterhin einen klaren und empathischen Blick.
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