Herr Bechlenberg, besser kann man es nicht ausdrücken. Als nach dem Mauerfall u.a. auch viele West Politiker in den Osten strömten, um den DDR Bürgern, die ja anscheinend in vielen West Augen bisher noch auf den Bäumen saßen, erst mal zeigen wollten WIE das RICHTIGE LEBEN auszusehen hat, hat für mich (ich lebte damals schon in München) eigentlich die Verdrossenheit latent begonnen. Das hat sich gesteigert mit dem Beginn der Kanzlerschaft von Merkel. Aber anstatt mit FINGERSPITZENGEFÜHL diesen Menschen zuzuhören, wurde so nach und nach die Nazikeule geschwungen. Gauck, mit seinem Dunkeldeutschland, Roth mit laß Hirn regnen ( für sie ??) Pack-Sigi. Stegner etc. haben dann nach und nach das Kraut fett gemacht. Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Die Afd hat ein Wahlprogramm der CDU in ähnlicher Form übernommen und für dieses Wahlprogramm und weil die AfD hervorragende , intelligente Rhetoriker hat, die mit INHALTEN punkten, statt mit Phrasen, wird sie meiner Meinung nach ständig angefeindet und als “rechtspopulistisch” hingestellt. Manchmal habe ich das Gefühl, wenn bestimmt Politiker sich wieder am AfD bashing berauschen, sie meinen sich selbst damit. Es wird keine Politik mehr für uns, das Volk gemacht, so sehe ich das, sondern nur noch Grabenkämpfe untereinander mit zumTeil ganz fiesen Methoden (STRACHE; ANTIFA, Überfälle auf AfD Politiker, Häuser Autos) ausgefochten. SIND wir NUR noch zum bezahlen der DIÄTEN da ?? Nicht umsonst verlassen immer mehr FACHKRÄFTE das Land. Etliche Millionäre haben schon lange das sinkende Schiff verlassen und wenn es weitergeht mit dem Industriestandort Deutschland, ist der schneller im Ausland als gedacht. Dann dürfen die Grünen mit den Gretels und den Kevins wieder wie im Mittelalter die Wäsche im Fluß waschen und sich im Winter den A… abfrieren. Denn die “Neubürger” sind dann wahrscheinlich auch wieder über alle Berge. Heute konnte ich lesen, daß ein CLAN hops genommen wurde, um WIEVIEL Millionen ist es da gegangen ?
Es ist ein Dreiklang, denn zu den Erinnerungs-Folklorikern und den “Mir doch egal”-Typen kommen die Shoabusiness-Betreiber, und das ist kein spezifisch jüdisches Geschäft. Gerade dieser “Industriezweig” hat im Zusammenspiel mit den Bigotten das ganze Holocaust-Thema zu einer Art moralisch aufgeladenen Beschiss verunernstet. Beide Gruppen haben Politik oder ein Geschäft mit dem Massenmord gemacht. Beißhemmung gegen Linksextremisten für die einen und ein Gratis-U-Boot oder Gemälde für die anderen und der nächste bekommt einen Oscar, solange er/sie die richtigen Triggerpunkte berührt. Und die bei dieser Art von “Geschäften” Geschröpften oder zumindest Nichtbegünstigten haben sich dann auf den Stinkefingergestus zurückgezogen. Aber man kann beruhigt sein, weder die Geschäftemacher noch die “Mir doch egal”-Typen werden für eine Wiederholung von 1933 und danach sorgen. Eher schon die Bigotten. Zusammen mit den wiederum typisch deutschen Romantikern, die nicht sehen, hören, lesen wollen was ist, und vermutlich vielen von Merkels Neuvolk. Die nächsten Opfer stehen noch nicht fest.
Die Shoah wurde nicht von den Deutschen gewollt und durchgeführt, sondern von bestimmten Deutschen. Die Deutschen ganz allgemein haben allerdings je nach Möglichkeit die Verantwortung dafür gehabt, dass diese Kriminellen überhaupt dazu in die Lage versetzt wurden. Viele waren auch zugänglich für den “Appell an den inneren Schweinehund” (Kurt von Hammerstein), der von den Nazis ausging und für die sich bietenden Karrieremöglichkeiten. Man sollte aber auch nicht vergessen, dass Separierung und Diskriminierung zu jener Zeit auf der ganzen Welt tägliche Praxis und Normalität waren. Angefangen bei den althergebrachten Differenzen zwischen Katholiken und Protestanten bis hin zu handfester rassischer Apartheid in den Kolonien oder in Nordamerika. Der sogenannte Antisemitismus war in diesem Umfeld alles andere als eine exklusive Diskriminierung. Und die Eskalation hin zum industriell organisierten Massenmord 1941-45 war noch viel unvorstellbarer als es 1914 die Materialschlachten des 1. Weltkriegs gewesen waren. Die Deutschen wissen bis heute nicht, wie sie mit diesem Verbrechen angemessen umgehen sollen. Einerseits trifft sie natürlich keine Kollektivschuld, andererseits müssen sie eine für die Opfer wahrhaftige und würdige Form finden damit umzugehen. Leute, die von Auschwitz als dem Gründungsmythos der Bundesrepublik reden, wegen Auschwitz in die Politik gehen oder sonst irgendwie ihr Geschäft damit machen und dieses Verbrechen für ihre Zwecke instrumentalisieren sind da absolut keine Hilfe. Und das ist noch freundlich gesagt.
Dieser Artikel wird den deutschen Eigenschaften nicht gerecht, die den Mord möglich gemacht haben. Es gibt es als Metalogik in den Deutschen, was jenseits aller Zeitpolitik den Mord als Verwaltungsziel in die Menge nimmt. Und dieser kerntechnische Vorgang ist für Deutsche unreflektierbar.
Eine Katrin Göring-Eckhardt oder Katja Kipping z.B. sind, auch wenn sie es öffentlich nie sagen werden, bestimmt fest davon überzeugt, dass sie damals im Widerstand gewesen wären.Ich glaub, sehr sehr viele können es sich im heutigen Deutschland einfach nicht vorstellen, wie es ist in so einem totalitären Staat zu leben, der praktisch alles unter seiner Kontrolle hatte und dessen Führer, Regime und Untergebene vor nichts zurückschreckten und keinerlei Skrupel hatten, sich selbst und die eigene Ideologie mit allen (brutalen) Mitteln zur Herrschaft über Deutschland, Europa und großen Teilen der Welt zu führen. Diese Menschen in Deutschland, die es sich so leicht machen, meinen anscheinend, ihr “Mut” heute (Kampf gegen Rechts, Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus) zeige, dass es möglich gewesen wäre damals Widerstand zu leisten. Sie meinen anscheinend auch in einer solchen Diktatur wäre nur entscheidend, ob man moralisch anständig und menschlich ist und die richtige Haltung hat und dass dies allein darüber entschieden hätte, ob man damals mitgemacht hat oder im Widerstand war. Außerdem gabs ja auch sehr viele, die weder mitgemacht haben noch im Widerstand waren.
@Herr Dietmar Blum: Das ist in der Tat noch mal ein Kapitel für sich…
Ja, genau! Das kann ich als in Moskau geborene Jüdin sehr wohl bestätigen. Meine Eltern waren in einer totalitären Gesellschaft groß geworden und nach ihren Erzählungen kann ich mir diese Gesellschaft vorstellen und die Menschen verstehen, die das selbständige Denken nicht gelernt haben. Aber wenn ich den heutigen Deutschen klarzumachen versuchte, daß man, wenn man den neuen Totalitarismus verhindern will, nicht auf schöne Worte und “Zeichensetzen” setzen soll, sondern die Fähigkeit, eine eigene Position aufzubauen, beibringen, fand ich nur taube Ohren. Das schlimmste war aber, daß mein Gegenüber manchmal statt meiner real existierenden menschlichen Person nur noch seine eigene vermeintliche “Schuld” sehen konnte.
Sehr schön zusammengefasst. Es gibt so unendlich viele Dinge, über die sich Deutsche und Juden, man verzeihe mir diese ungenaue Unterteilung, unterhalten könnten. Aber jedes öffentliche Gespräch, jede offene Diskussion beginnt immer wieder mit dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust. Und das obwohl die betroffene Generation in der Breite nicht mehr unter uns weilt. Was soll dabei anderes herauskommen, als das Täter-Opfer Schema auf alle Zeiten zu zementieren? Das ist weder gut für die Deutschen, noch die Juden. Und es führt letztlich zu so grotesken Auswüchsen, wie dem massenhaften Import von Antisemiten aus dem Nahen Osten, bei gleichzeitiger medialer Umleitung von deren Taten auf de facto kaum existierende deutsche Nazis. Wir müssen das Verhältnis zwischen Deutschen und Juden endlich auf eine gesunde Basis stellen. Jedem, der uns deshalb eine Schlussstrichmentalität unterstellen will, müssen wir folgendes entgegenhalten: Es geht nicht um einen Schlussstrich, sondern um einen Neuanfang!
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