Herzlichen Dank, lieber Autor, für diese höchst anschauliche Darstellung Ihres Ausflugs in die alternative Szene der 70er Jahre. Mich selbst hätten keine zehn Pferde in eine WG schleifen können. Ich war von Haus aus viel zu ordnungsliebend, halt gnadenlos bourgeoise, um mich in einem vergleichbaren Chaos wohl fühlen zu können. Ich kannte Typen, wie Sie sie hier beschreiben, die sich gern in einer WG niederließen, jedoch keine Sekunde daran dachten, die Kosten und Pflichten mit den anderen zu teilen. Das war total uncool, um es mit einem heute gängigen Wort auszudrücken. Wenn ich die WGler einmal besuchte, habe ich mich stets über die Streitereien darüber, wer die Küche aufwischt oder das Klo putzt, köstlich amüsiert. Dann kam der/die eine oder andere allerdings auf die Idee, in meiner kleinen, aber gepflegten Butze vorbeizuschauen und nachzufragen, ob bei mir noch ein Plätzchen frei sei, denn “bei dir ist es immer so sauber und stinkt nicht nach all dem Zeug, das meine Mitbewohner zusammenbrutzeln.” Da war für mich Schluss mit lustig, und ich habe mich lieber mit meinesgleichen, also den unverbesserlichen Spießern (heute Ewiggestrige und - na, was schon- Nazis) eingelassen. Während eines Studienaufenthaltes an der Universität Perpignan erlebte ich allerdings später jene Zustände, denen ich in Hamburg entgangen war. Die Küche im Studentenwohnheim starrte vor Dreck. Über die Zustände im Sanitärbereich lege ich den Mantel des Schweigens, weil sie jeglicher Beschreibung spotten. Zudem wurde in die Zimmer eingebrochen und alles geklaut, was nicht angenagelt war. Auch der Lärm jener, die die Nacht zum Tage machten,, war schier unerträglich. Ich mietete mich nolens volens in der Stadt ein und konnte vor Stund’ an meinen Aufenthalt unter südlicher Sonne in vollen Zügen genießen. Dass hin und wieder Studienkolleginnen aus dem Wohnheim mein Badezimmer benutzten, störte mich nicht. Es war eine Art Abbitte für meine Flucht aus dem versifften Milieu.
@Dr Stefan Lehnhoff:”... Wo ist die Vermieterin, die den Laden räumen lässt?” Ist doch längst passiert - und die haben es auch gleich eingesehen, die Guten, die! Sie “residieren” vermutlich jetzt in Leipzig, Tiefe Straße 3, sozusagen in Solidarität mit den Hausbesetzern in der Rigaer Straße 94 - da ist endlich auch mehr los, als auf dem faden Lande! MfG
@Wolf Hagen: Grins - auch da ist viel Wahres dran. Es kursiert ja aktuell so ein Video, wo einem bis aufs Blut gereizter Autofahrer der Gaul durchgeht und er einer Tussi aus diesen asozialen Straßenblockierergöhren eine ordentliche Backpfeife verpasst… Ein Hochgenuß.
@Gabriele Kremmel: Was müssen die für Versager-Mütter gehabt haben, die Angela Merkel als Personifikation der Mütterlichkeit aufgefasst haben. Merkel wie Scholz sind Dinks, Double Income No Kids, Personifikationen des Egoismus, die sich mit Wohltaten zugunsten Einwanderern in die Sozialsysteme zu entlasten meinen und damit Wohnungsnot, Clankriminalität, Messerbewaffnung und mehr dergleichen schaffen. Mehr dergleichen, von dem sie erst mal nicht betroffen sind. Zulasten derer, die sie mit ihren Ellenbogen weggedrängt haben und noch weiter wegdrängen. Den Schuss der Putinrussen haben sie jetzt gehört, dass sie auch den Schuss der islamofaschistischen Einwanderer hören müssen, wird noch dauern, aber nicht mehr lange. Dann hätte ich auch gerne ein Sonderschuldenvermögen von 100 Milliarden zur Vertreibung der Möchtegernjudenvernichter.
Die Überschrift erinnert mich daran, dass ich schon damals nichts mit diesen Typen gemeinsam hatte, außer den Musikgeschmack.Allerdings hatte ich immer den Verdacht, dass die gute Musik nur deshalb gehört haben, weil man sich so von der Masse absetzen wollte.Aus ideologischen Gründen also.Witzigerweise gab es bei denen auch schon Vorschriften, was ” man hört” und was nicht.Nix Freiheit und so.Genaue Vorschriften, geradezu uniform.
Genauso kenne ich es auch. Wenn ich meine Studienkollegin in der WG besuchte, stank die Bude schon von weitem nach übergekochter Milch, die schwarzen Reste pappten auf dem Herd, der Küchentisch klebte, meine Kommilitonin war um 11 noch im Nachthemd und aß zum Frühstück einen Camembert, weil man ihr das Brot von gestern weggefressen hatte, in einem Zimmer wurde immer lautstark gestöhnt, im Klo klebte ein Schild, das Männer zum Sitzpinkeln aufforderte, was angesichts des Drecks nun auch schon egal gewesen wäre, geklaut wurde alles überall, von Essen bis Geld - und meine Kommilitonin hatte keine Ahnung, wer in der WG gerade um sie herum wohnte oder wer schon weg war. Abends wurde stets dogmatisch über Kommunismus, Weltverbesserung und Sex gequatscht. Ich war heilfroh, dass mein Vater mir zwecks Geldanlage eine kleine Wohnung gekauft hatte, wo ich von derartigem Mist verschont wurde. Seitdem weiß ich, dass Eigentum Freiheit bedeutet.
Endlich wieder ein Artikel von Ihnen, Herr Bechlenberg, vielen Dank. Ich war schon in Sorge…. Sie sind eine Klasse für sich und ich hör mir Ihre Artikel immer wieder an, als mein Laudanum sozusagen. Ja, diese geschilderte Welt kenne ich auch gut, allerdings zum Glück nicht als Besitzender, aber auch nicht als Dauergast mit dem Motto “Nehmen ist seeliger als Geben”. Ich war - wie eigentlich immer - irgendwie von Haus aus jenseits von Gut und Böse. Aber da ich schon recht früh recht ordentlich Schlagzeug und Klavier spielen konnte und ich so ganz allgemein und überhaupt mit den anderen Dingen im Leben nicht so arg viel anfangen konnte - mit kleinen Ausnahmen, für die es wenig Aufwand brauchte, aber die das Leben temporär noch schöner machen. Beispielsweise legte ich immer großen Wert auf Anstand. Und wenn mich ein schönes Mädchen schön fand, hätte ich es als sehr unhöflich empfunden, sie zu ignorieren. Okay, manchmal stellte sich langsam heraus, dass ich da gerade die Squwaw eines Oberhauptlings erwischt hatte, aber hey - freie Liebe, und so… Ausserdem hatte ich glücklicherweise immer Protegees, die das für mich regelten. Praktisch immer landete ich in solchen meist wunderschön gelegenen “Communities”, weil dort irgendwelche Freaks ihren Proberaum hatten. Ich war eher eine Art exotisches Tier, der Typ, der so fantastisch Schlagzeug und der am Klavier jedes x-beliebige Beatles-Stück spielen konnte, ohne Noten und der endlos über die Themen improvisieren konnte - irgendwie nicht von dieser Welt, bewundert, geliebt und jede Tür ging auf für mich - Türen, in deren Nähe sich andere nicht einmal wagten. NUR: ich war so von der Musik absorbiert, dass es mir gar nicht in den Sinn kam, diese potentielle, enorme Macht auszunutzen. Es interessierte mich einfach nicht und irgendwie ahnte ich auch, daß das nur Stress und Ärger bringt, diese ganzen Gockelkämpfe. Zu meiner Ehrenrettung: ich packte immer von mir aus mit an, wenn es was zu tun gab. OHA, verpassen Sie nicht Teil 2!
Indiens heilige Gesänge: Vishnu setzt die Zeit in Bewegung und durchmißt den Raum, er ist einer der Götterdreiheit aus Brahma, dem Schöpfer, Vishnu, dem Erhalter und Shiva, dem Zerstörer. Die Inder glauben an ein zyklisches Weltgeschehen. Krshna ist der 8. Avatara Vishnus. In der Bhagavadgita ist Krshna der Wagenlenker Arjuna und sein Ratgeber. Arjuna soll Krieg führen gegen den eigenen Stamm. Doch Arjuna hat Bedenken und verzagt. Darauf rät Krishna, die Bedenken mit Tapferkeit zu ersetzten und seine “heilige Pflicht” zu tun. / “Arjuna: Auflösen sich die ewigen Standes- und Stammespflichten all. / Wo aber in der Menschenwelt die Stammespflichten aufgelöst, / Folgt unausweichlich Höllenpein als Strafe - also hören wir. / O weh, wie schwere, sünd’ge Tat sind wir entschlossen hier zu tun, Da aus Begier nach Thron und Glück wir morden wollen unsern Stamm! Wenn wehrlos, ohne Widerstand, die Dhritarashtra-Söhne mich / Erschlagen wollten in dem Kampf - fürwahr, mir würde wohler sein!“ / “So sprach im Kampfe Arjuna und ließ im Wagen nieder sich, / Ließ fahren Pfeil und Bogen da, durch Schmerz verwirrt in seinem Geist.” / .. “Krishna sprach: Woher kommt dieser Kleinmut dir im Augenblicke der Gefahr? / Unrühmlich und unwürdig ganz des edlen Manns, o Arjuna! / Verbanne die Unmännlichkeit! Sie ziemt dir nicht, o Pritha-Sohn! / Die Schwäche, die erbärmlich ist, gib auf! Erhebe dich, du Held!” / Die Bhagavadgita ist sicher nichts für Romantiker. Die ist zeitlos, antigrün, wie man sieht. Besser, man liest sie spät, als nie. “Die Selbstklugen wandeln tief im Nichtwissen und dünken sich dabei gelehrt. Sie laufen in ihrer Verblendung wild wie Blinde, die ein Blinder führt.” Veden
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