Die radikal-islamischen Taliban wollen nach ihrer Eroberung Afghanistans nun auch wie anerkannte Regierungen ihre Vertreter bei der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung sprechen lassen, meldet orf.at. Die Vereinten Nationen hätten nach Informationen der dpa einen entsprechenden Brief von Taliban-Außenminister Amir Chan Motaki erhalten.
Darin bitte das Außenministerium des „Islamischen Emirats von Afghanistan“ um die Teilnahme an der 76. Generaldebatte. In dem Schreiben sollen die Taliban argumentieren, dass der geflohene Präsident Ashraf Ghani „gestürzt“ sei und andere Länder ihn nicht mehr als Staatsoberhaupt anerkennen würden. Das UNO-Sekretariat habe das Schreiben an einen zuständigen Ausschuss zur Prüfung weitergeleitet. Wer für Afghanistan bei der bis Montag laufenden Debatte sprechen dürfe, sei zunächst unklar geblieben.