Deutsche Sicherheitsbehörden sehen eine Verbindung zwischen Anschlägen auf Synagogen in Deutschland und den iranischen Revolutionsgarden.
Hinter den Angriffen auf Synagogen in Nordrhein-Westfalen Mitte November stehen nach Erkenntnissen deutscher Ermittler die iranischen Revolutionsgarden, heißt es im ARD-Politikmagazin Kontraste unter Berufung auf Sicherheitskreise. Mittlerweile prüfe der Generalbundesanwalt die Übernahme der Ermittlungen. Man stünde in engem Austausch mit der Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf, so ein Sprecher gegenüber Kontraste. Im Fokus der Ermittler soll nach Kontraste-Informationen der Deutsch-Iraner Ramin Y. stehen, der sich offenbar im September 2021 in den Iran abgesetzt hat, heißt es in der auf presseportal.de veröffentlichten Mitteilung des Senders.
Die Ermittler sähen demnach einen Zusammenhang zwischen den Schüssen auf die Alte Synagoge in Essen, dem missglückten Brandanschlag auf die Synagoge in Bochum und der Anstiftung zu einem Brandanschlag auf die Dortmunder Synagoge Mitte November. "Wir sprechen hier von Staatsterrorismus", werde ein Ermittler von Kontraste zitiert.
Auch für den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, gebe es laut den Ermittlungen derzeit offenbar eine erhöhte Bedrohungslage. Nach Kontraste-Informationen haben die Ermittler Anhaltspunkte dafür, dass die Gruppe um Y. Schuster ausspähen wollte. Die Behörden sollen daher von einer erhöhten Bedrohungslage gegen Schuster ausgehen.
Ramin Y. war einmal Präsident der Kölner Bandidos und wechselte dann zu den Hells Angels. Unter anderem wegen eines Mordes in diesem Milieu werde er mit internationalem Haftbefehl gesucht. Nach Kontraste-Informationen gingen die Sicherheitsbehörden davon aus, dass Y. für die iranischen Revolutionsgarden ein Operativkommando für Anschläge in Deutschland leitet.