Gastautor / 16.08.2016 / 06:00 / 10 / Seite ausdrucken

Solarphysikerin hält globale Abkühlung für möglich

Von Antony Watts.

Die Forschungen zeigen, dass sich die nächsten drei solaren Zyklen durch eine signifikante Reduktion der Sonnenaktivitätbis Mitte des Jahrhunderts auszeichnen – mit Bedingungen ähnlich denen, die zuletzt im 17. Jahrhundert verzeichnet worden sind – also während des Maunder-Minimums. Dies dürfte Folgen für die Temperatur auf der Erde haben. Zukünftige solare Zyklen werden als ein Test der Arbeit der Astrophysiker fungieren, aber einige Klimawissenschaftler haben die Forschungen abgelehnt und sogar versucht, die Bekanntgabe der neuen Ergebnisse zu unterdrücken.

Für die meisten von uns sieht es so aus, als sei die Sonne unveränderlich. Aber wenn man deren Oberfläche beobachtet, kocht sie vor riesigen Explosionen und Ausbrüchen. Diese Aktivität hat ihre Ursache in starken Magnetfeldern, erzeugt durch Wirbelströme in der äußeren Sonnenschicht – Wissenschaftler bezeichnen das als den solaren Dynamo. Dabei kommt es zu dem allgemein bekannten 11-Jahre-Zyklus, der sich in Sonnenflecken manifestiert, die kommen und gehen.

Aber Computer-Modelle des solaren Dynamos waren bei der Vorhersage des solaren Zyklus' bislang nur teilweise erfolgreich – und der Grund hierfür könnte sein, dass eine grundlegende Komponente fehlt. Nach dem Studium von solaren Magnetfeldern über die gesamte Sonnenscheibe entdeckten Professorin Valentina Zharkova von der Northumbria University und ihre Kollegen, dass der solare Dynamo tatsächlich durch zwei Komponenten am Leben gehalten wird, die aus unterschiedlichen Tiefen innerhalb der Sonne stammen.

Es könnte eine Periode geringer Sonnenaktivität bevorstehen

Die Wechselwirkung zwischen diesen beiden magnetischen Wellen verstärkt entweder die Sonnenaktivität oder schwächt sie ab. Prof. Zharkovas Beobachtungen zeigen, dass eine längere Periode geringer Sonnenaktivität fällig ist.

Professor Valentina Zharkova sagt: "Wir werden es von 2020 bis 2053 sehen, wenn die nächsten drei Zyklen bei einem stark reduzierten Magnetfeld der Sonne auftreten. Was im Grunde geschieht ist, dass diese beiden Wellen sich in den gegenüber liegenden Hemisphären separieren, und sie werden nicht in Wechselwirkung stehen, was bedeutet, dass das resultierende Magnetfeld dramatisch abnehmen wird bis fast Null. Und genau diese Bedingungen herrschten auch während des Maunder-Minimums.

Welche Folgen das für die Erde hat, bleibt abzuwarten, weil noch niemand irgendein Programm oder Modell bezüglich der terrestrischen Reaktion entwickelt hat – diese basieren alle auf dieser Periode mit maximaler Sonnenaktivität, wenn die Sonne diese netten Fluktuationen zeigt und ihr Magnetfeld sehr stark ist. Aber wir laufen auf ein Stadium zu, in dem das Magnetfeld der Sonne sehr, sehr schwach sein wird."

Sie schätzt, dass es zu einer Wiederholung des sogennanten Maunder-Minimums kommen wird – einem Zeitraum im 17. Jahrhundert, in dem geringe Sonnenaktivität eine Abkühlung auf der Erde beeinflusst haben könnte. Valentina Zharkova: "Was immer wir mit dem Planeten machen – falls alles nur von der Sonne verursacht ist, dann sollte die Temperatur ähnlich wie im Maunder-Minimum sinken. Zumindest auf der Nordhemisphäre, wo diese Temperatur gut protokolliert und aufgezeichnet ist. Wir haben aus der Südhemisphäre nicht viele Messungen, wir wissen nicht, was dort passieren wird, aber von der Nordhemisphäre wissen wir es. Die Flüsse waren gefroren. Es gab Winter, aber keine Sommer, und so weiter. Also können wir nur hoffen, dass diese Maunder-Minima kürzer sind. Das Maunder-Minimum des 17. Jahrhunderts dauerte rund 65 Jahre, während das jetzt zu erwartende Maunder-Minimum nicht länger dauern könnte als 30 bis 35 Jahre."

Natürlich ist nichts mehr so wie im 17. Jahrhundert – wir haben viel mehr Treibhausgas in der Atmosphäre. Und es wird interessant sein zu verfolgen, wie sich terrestrische und solare Einflüsse gegenseitig beeinflussen. Dies sind vielversprechende Forschungen – eine neue Einsicht in unsere Sonne mit Vorhersagen bzgl. ihres zukünftigen Verhaltens. Trotzdem beklagt Prof. Zharkova, dass einige Klimatologen ihr ihre Forschungen übelnehmen.

Sie haben versucht, uns ruhig zu stellen

 Valentina Zharkova: "Einige von ihnen waren wohlwollend und diskutierten darüber. Aber einige andere waren ziemlich – ich würde sagen – aufdringlich (pushy). Sie haben versucht, uns ruhig zu stellen. Einige von ihnen kontaktierten die Royal Astronomic Society und forderten hinter unserem Rücken, dass diese unsere Presseerklärung zurückziehen soll. Die Royal Astronomic Society antwortete ihnen mit CC an uns und sagte: „Schauen Sie, dies sind Forschungen von den Wissenschaftlern, die wir unterstützen, bitte diskutieren sie dieses Thema mit ihnen“.

Es gab dann 8 oder 10 E-Mail-Wechsel, wobei ich meine Punkte beweisen wollte. Und ich sage, ich bin willens zu sehen, was Sie tun, ich bin willens zu erklären, wie wir zu unseren Ergebnissen gekommen sind und was die Sonne uns erklärt hat. Wie sich dies in Bezug auf das Klima auswirkt, haben wir nicht untersucht; wir können diesbezüglich nur Vermutungen anstellen. Also werden wir gerne mit Ihnen zusammenarbeiten und Ihre Daten unseren Ergebnissen hinzufügen. Nehmen Sie also nicht nur Ihre Sonnenflecken, wir können Ihnen unsere Kurve zur Verfügung stellen. Arbeiten Sie mit unser Kurve. Aber das wollten sie nicht und haben es abgelehnt.

Die Arbeit von Prof. Zharkova könnte unsere Fähigkeit, die Sonnenaktivität vorherzusagen, deutlich verbessert haben. Falls wir wirklich in ein neues Maunder-Minimum rutschen, dann sollten wir auch neue Erkenntnisse bezüglich unserer Sonne und deren Einfluss auf unser Klima gewinnen.

Dieser Beitrag erschien in deutscher Sprache zuerst auf der Website von EIKE hier. Das englische Original finden Sie hier

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Leserpost

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Andreas Rochow / 16.08.2016

Es gibt tatsächlich noch KlimaforscherInnen, die nicht der IPCC-Religion anhängen, sondern ergebnisoffen jene Phänomene und Einflussgrößen untersuchen, die in bisherigen “Modellen” nicht vorkommen? Wir wollen hoffen, dass Frau Professor Zharkova mit ihren Entdeckungen dazu beitragen kann, den Glauben an die gefährliche (“Selbstverbrennung”, Schellnhuber) menschgemachte Klimaerwärmung zu erschüttern und die falschen Propheten bloßzustellen. Bereits deren erste Reaktion auf die Befunde der Kollegin ist als Eigeständnis des Scheiterns zu deuten.

JF Lupus / 16.08.2016

Dass die Sonne und ihre verschiedenen Zyklen (11, 100 und 1000 Jahre) entscheidenden Einfluss auf das Erdklima haben und die angeblich vom Menschen verursachten Umweltbedingungen so gut wie nicht, das ist unter seriösen Wissenschaftlern (wozu der geschmierte Weltklimarat nicht zählt) längst bekannt. Da es jedoch nicht ins linksgrüne Gutmenschenweltbild passt und der Politik ein Druckmittel und “Argument” für weitere Beschneidungen der Freiheit und weitere Kontroll-/Gängelungsmaßnahmen nehmen würde, wird diese wissenschaftliche Sicht weitgehend unterdrückt, nicht gefördert und von den Aktivisten unter den Gutmenschen als Scharlatanerie abgetan. Die offiziellen Klimalügen lassen sich doch von Fakten nicht beeindrucken…

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