Herr Hartmut Runge, Sie schreiben hier, dass das was Sie hier schreiben, “das sollte selbst dem naivsten Milchmädchen klar sein.” Diesem auf jeden Fall, denn Ihren Vorschlag, es “zählt letztlich doch nur, ob [die PV-Anlage] mehr Energie produziert, als zu ihrer Herstellung (unabhängig von Preisspekulationen) notwendig ist. Insofern zählt jede Kilowattstunde, die über den Aufwand hinaus produziert wird”, kann man als ein Hobby bezeichnen oder als Selbstzweck, sogar als Fanatismus und irre, oder einfach als Spaß an der Freud. Mir würde es immer mehr Spaß machen, abends gemeinsam vor dem Kamin zu sitzen, als mittags vor dem Zählerschrank mit dem einem Einspeisezähler. Bisher war die Erzeugung elektrischer Energie für Menschen ein Mittel zu anderen Zwecken. “Viel hilft viel” kollidiert dabei mit Grenznutzen. In der Sowjetunion konnte man die Heizungen im Winter durch Öffnen der Fenster runterdrehen. Es war ja da! Und wenns dann wieder nicht da war, dann war es halt saukalt, auf alle Fälle aber angebotsorientiert.
@Robert Kubica: Sehr geehrter Herr Kubica, Ihre Angaben sind keineswegs in Zweifel zu ziehen. Jedoch haben Sie bei Ihren Ihre Stromkosten nicht die Investitions- sowie evlt. anfallende Wartungskosten berücksichtigt. Um eine vernünftige wirtschaftliche Berechnung der tatsächlich anfallenden jährlichen Kosten vorzunehmen, muss man natürlich diese Ausgaben ebenfalls in die Berechnung einfliessen lassen. Da wäre die Investitionssumme (Planung, Genehmigung, Panele, Installation und Speicher) über die Nutzungszeit zu verteilen, evtl. anfallende Zinskosten ebenso. Sind Sie sicher das Ihre Stromrechnung dann immer noch 0 Euro jährlich beträgt? Natürlich sollte man, um die ganze Wahrheit zu durchschauen wie Sie es nennen, von Ihnen erlangte Förderzuschüsse (von allen Steuerzahlern) und die garantierte Einspeisevergütung die Sie (von allen Stromkunden) erhalten haben, ebenfalls berücksichtigen.
Herr Kubica, Sie schreiben: “Auf meinem Dach hängen 32 PV-Module, die eine Nennleistung von 10 KW haben. Diese noch so schwachen Module haben letztes Jahr 8.700 kWh geliefert.” Ich nehme an, dass es sich um 310 Wp-Module handelt, richtig? Dann ist die verbaute Anlagenleistung, die Nennleistung Ihres Generators, 9,92 kWp. 8700 kWh/9,92 kWp entspricht damit 880 Stunden optimaler Sonnenbestrahlung. Berechnen wir nun Ihre nutzbaren Solar-Stunden nach dem Ansatz von Dr. Hofmann-Reinecke: Das Jahr hat 7860 Stunden, bleiben 3930 Stunden wegen der Nacht, 1965 Stunden wegen der Horizontnähe morgens und abends, 982 Stunden wegen Schlechtwetter tagsüber. Voilà! Ihre verbaute Nennleistung wird sogar noch schlechter ausgenutzt, aber begründbar mit der weniger ergiebigen Ost-West-Ausrichtung. Das für mich so Erheiternde an den von Ihnen zur Verfügung gestellten Daten aber ist dabei: Sie bestätigen damit doch genau das, was Dr. Hofmann-Reinecke hier sagt! Dass Sie nur theoretisch 9,92 kWp auf dem Dach haben. Ich freue mich darüber, dass sich Ihre Anlage für Sie rechnet, so soll es nämlich auch sein. Allerdings tut diese Anlage das auch nur, weil Sie über die von mir einkassierte EEG-Umlage profitieren. Egal jetzt, denn was Sie hier nicht begriffen haben, ist, dass über die in Deutschland verbaute Nennleistung von der Lobby behauptet wird, sie läge fast schon auf dem Leistungsbedarf dieses Landes. Und Dr. Hofmann-Reinecke hat hier eben richtig dargelegt, dass dies eine, nun ja, Lüge ist. Sie lieferten mit Ihren Angaben einen empirischen Beleg. Ihnen und allen anderen Lesern, soweit ebenfalls auf mitteleuropäischen Längengraden, weiterhin einen schönen Abend! (Anm. d. Red.: Herr Dollhopf, das Jahr hat 8760 Stunden.)
@Robert Kubica: Ob Ihre Investition ökonomisch sinnvoll ist, hängt von der Qualität und Lebensdauer der installierten Komponenten ab. Eine Anlage Ihrer Größe kostet bis zu 30.000.-€. Ihr elektrischer Energieverbrauch kostet am Strommarkt derzeit ca. 1500.-€ p.a. Ohne Preissteigerungen gerechnet, ergibt das eine Amortisationszeit von ca. 20 Jahren. Ich bezweifle, dass PV-Zellen, Wechselrichter und Energiespeicher diese Zeitspanne überdauern werden.
@Robert Kubica: Das ist schon peinlich , was Sie hier von sich geben. Für Ihre 10kW installierter Nennleistung kommt Herr Hans Hofmann-Reinecke mit seiner Überschlagsrechnung auf einen Jahresertrag von knapp 11.000 kWh. Der Ertrag Ihrer Anlage ist mit 8700 kWh also noch schlechter als hier angenommen. Schön für Sie, wenn Sie über einen privaten ‘Energiespeicher’ (Akkumulator, Blei oder Lithium?) verfügen, das macht Sie einigermaßen autark, jedoch auch zur ‘Umweltsau’.
@Jörg Pitschke, leider ist die Lebenszeit der gängigen Solarmodule deutlich kürzer als Ihre kalkulierten 20 Jahre zur Amortisation !! Ein Freund investierte, um seine überflüssigen Euronen vor Entwertung zu schützen, vor ca. 5 Jahren in solche subventionierten Solarmodule. Er ließ diese sich auf´s Dach montieren. Blöd nur, das von den sieben Stück, drei schon vorletztes Jahr einfach so kaputt gegangen sind. Sang und klanglos sind sie “weggestorben”. Der Händler, der sie ihm verkaufte, war zu der Zeit schon Pleite. Sein Nachfolger gewährte zwar noch kostenlosen Ersatz, erklärte aber auch gleich, daß auch er bald die finanzielle Grätsche machen werde, wenn nun noch mehr Garantiefälle kämen. Ergo, chinesische Solarpanels halten nur wenige einstellige Jahre durch. Und außerdem altern sie schon nach zwei drei Jahren, d.h. sie erzeugen dann selbst bei optimalen Bedingungen im zweistelligen Prozent Bereich weniger an elektr. Strom, als ihre best case angegebene versprochene Nennleistung. Was für eine tolle Investition, sagt da der Leihe, und der Fachmann wundert sich…
Frau Runge. Von mir -Physiker - die Bestätigung: Dumm gerechnet trifft zu, betrifftt aber Ihre Schlussfolgerung aus den BMWI-Ausssagen, wonach eine CO2-Einsparung erreicht worden sein müsse. Was Sie übersehen, ist die Energie aus (meist chinesischen) Kohlekraftwerken, die für die Herstellung der paneele benötigt wird. Es gibt Abschätzungen, daß der Überschuss an CO2-freier Energie ca. 0 sei. Kommt offenbar darauf an, was man an produktionsnotwendigen Prozessen einbezieht. (Bsp: Das Frühstücks-Metbrötchen oder die Busanfahrt des Fabrikpersonals). Die Verwendung von Solarenergie in der Produktion verbessert das Weltrettungspotential offensichtlich nicht entscheidend, wenn der Energiebedarf je Panel dessen Erzeugung nicht übersteigt. Kommt dann noch ein Erwärmungseffekt durch Solarflächen dazu, wird die Klimabilanz schnell negativ und die Nutzung zur Minderung der Kohlendioxidbilanz offensichtlich unvernünftig. Mögliche Auswege wären Solarfelder in äquatornahen Gebieten und der Energietransport mittels solarstrombasiertem Wasserstoff. Ob allerdings in diesem Fall angesichts der Wirkungsgrade der beteiligten Wandlungsprozesse (besonders des im Artikel gezeigten Verhältnisses der solaren flächenbezogenen Strahlungsleistung von 1kW/m2 gegenüber der realen durchschnittlichen Ernteleistung von 25 W/m2 -in Saharanähe vielleicht 50 bis 100 W/n2 - was einen Realwirkungsgrad von 2,5%- 10% ergibt) ein Vorteil generiert werden könnte, darf bezweifelt werden und muss sicher ergebnisoffen validiert werden. Hierfür mit Sicherheit nötig wäre ein fähigerer Außenminister, der in den betreffenden Regionen Frieden und zuverlässig stabie Beziehungen zu unserem Land sichern könnte. Herr Strube: Wenn sie auf “existierende Argumente der Gegenseite” verweisen, sollten sie solche nennen. Ich jedenfalls kann in den Betrachtungen von Hans Hofmann-Reinecke keinen Grundsatzfehler in physikalischer Hinsicht erkennen.
Sehr geehrter Herr Hofmann-Reinicke, kann ihre Rechnung nur bestätigen. habe seit Anfang 2013 16 Paneele (a 250 Wp, also max 4kW) , Ost-West-Ausrichtung. Bisherige Leistung: rund 20.000 kWh. Komme damit auch auf rund 2 Std./Tag im Jahresdurchschnitt. Wenn nicht alles so traurig wäre: aber ich denke, nur ein richtiger flächendeckender längerer Blackout könnte eventuell ein leichtes Umdenken in etwas realistischer Bahnen bewirken, allein, mir fehlt der Glaube.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.