Als mir 2012 endgültig klar wurde, daß die Strompreise nur eine Richtung kennen und die Subventionsorgie politisch nicht mehr zu bremsen ist, habe ich im Frühjahr 2013 auch eine Anlage auf das Dach gebaut. Die Module sind aus Taiwan und halten sich wacker an die bekannten Regeln der Abnutzung. Obwohl wir im sonnigen Süden wohnen und das Dach genau nach Süden gerichtet ist, zeigt die Analyse der Tagesdaten, daß eine Selbstversorgung selbst mit sehr großem Dach völlig unrealistisch ist. Man kommt zwar finanzertragsmäßig vor dem Ausfall der Module gut in's Plus, darf aber nicht vergessen, daß das nur deswegen möglich ist, weil die armen Deppen ohne Dach mir das bezahlen müssen. Mir blieb also gar nichts anderes übrig, als die Seiten zu wechseln. Es war pure Notwehr. Mit einem Speicher kommt man nie in's Plus, das ist reine Liebhaberei. Für den kommenden Blackout bevorzuge ich einen Dieselgenerator. Der rechnet sich zwar auch nicht, kommt aber deutlich günstiger und läuft auch im Dunkeln.
@Andrea Walter: Liebe Frau Walter. Ich kann Ihre Einwände sehr gut verstehen. Ich bin auch kein Wissenschaftler, ich war nie auf Akemie oder Unität. Aber ich möchte Ihnen versichern, hier auf der Achse ist niemand ein Kernkraftjunkie, niemand hat etwas gegen Energie aus Wind und Sonne. Niemand ist gegen Umweltschutz. Was die Menschen hier aber umtreibt ist, dass hierzulande von offizieller Stelle ein schöner Traum verkauft wird, die Energiewende. Bezahlen soll man dafür heute schon, erfüllen wird er sich aber erst irgendwann. Vielleicht. Eventuell. Vielleicht aber auch nicht. Was einen auch noch umtreibt ist, so wie Sie es beschreiben, das Nichtfachleuten von offizieller Stelle ein X für ein U vorgemacht wird. Die Gesetze der Physik sind nicht auszuhebeln. Wind und Sonne liefern nur zyklisch, nicht beständig. Brauchbare Speichertechnologien gibt es bisher maximal nur bis zum MW-Bereich. Unter immensen Kosten und unter ebenso immensen Platz- und Rohstoffverbrauch. Permanente Energieversorgung (Industrieland) ist jedoch im oberen zweistelligen GW-Bereich notwendig. Und was die Weiterentwicklung der (z.B. Speicher-)Technik betrifft, diese stösst an physikalisch bedingte Grenzen. Nicht weil irgendjemand es nicht weiterentwickeln will. Man arbeitet seit Jahrzehnten mit grösster Anstrengung daran. International. Niemand möchte hier streiten ob es den Klimawandel gibt oder nicht. Ganz sicher gibt es ihn. Aber niemand möchte sich eine Auffassung darüber diktieren lassen, man möchte durch stichhaltige Argumente und Fakten überzeugt und nicht überrumpelt werden. Ohne alles bestimmende, faktenfreie Ideologien wäre die Erde wirklich ein besserer Ort.
Vielen Dank für diese umfassende Darstellung zum Solarwahnsinn. Bei der Windkraft ist es ja nicht wesentlich anders. Mit diesen technischen Realitäten werden sie allerdings einen wahren Gläubigen nicht überzeugen. Es ist doch so, dass eine linksgrüne Mafia (Asbeck, der Sonnenkönig und Konsorten) - später auch mit Hilfe konservativer Parteien - es geschafft hat, einen möglichen Klimawandel so für sich zu instrumentalisieren, dass maximale politische und finanzielle Vorteile dadurch erzielt werden konnten. Nun ist es ein Milliardengeschäft, auf das alle Beteiligten entgegen aller Vernunft nicht mehr verzichten wollen, der Steuerzahler zahlt ja. Glauben sie den wirklich, dass all die ökobewegten, grünen Eigenheimbesitzer und Grünen- und Linken-Wähler mit Solaranlage sich eingestehen, dass sie alle ordinäre Sozialschmarotzer sind? Mit technischen Argumenten ist hier nichts mehr erreichbar, es bedarf wohl endlich gelber Westen auch in Deutschland.
@ Robert Kubica: Mit den vom Steuer- und Stromzahler subventionierten Preisen lässt es sich gut kalkulieren und argumentieren. Nehmen Sie Ihren Kommentar auf Wiedervorlage für 2025, wenn die Paneele ihren Sonnenenergiehunger aufgebraucht haben.
Herr Hartmut Runge, Sie schreiben hier, dass das was Sie hier schreiben, "das sollte selbst dem naivsten Milchmädchen klar sein." Diesem auf jeden Fall, denn Ihren Vorschlag, es "zählt letztlich doch nur, ob [die PV-Anlage] mehr Energie produziert, als zu ihrer Herstellung (unabhängig von Preisspekulationen) notwendig ist. Insofern zählt jede Kilowattstunde, die über den Aufwand hinaus produziert wird", kann man als ein Hobby bezeichnen oder als Selbstzweck, sogar als Fanatismus und irre, oder einfach als Spaß an der Freud. Mir würde es immer mehr Spaß machen, abends gemeinsam vor dem Kamin zu sitzen, als mittags vor dem Zählerschrank mit dem einem Einspeisezähler. Bisher war die Erzeugung elektrischer Energie für Menschen ein Mittel zu anderen Zwecken. "Viel hilft viel" kollidiert dabei mit Grenznutzen. In der Sowjetunion konnte man die Heizungen im Winter durch Öffnen der Fenster runterdrehen. Es war ja da! Und wenns dann wieder nicht da war, dann war es halt saukalt, auf alle Fälle aber angebotsorientiert.
@Robert Kubica: Sehr geehrter Herr Kubica, Ihre Angaben sind keineswegs in Zweifel zu ziehen. Jedoch haben Sie bei Ihren Ihre Stromkosten nicht die Investitions- sowie evlt. anfallende Wartungskosten berücksichtigt. Um eine vernünftige wirtschaftliche Berechnung der tatsächlich anfallenden jährlichen Kosten vorzunehmen, muss man natürlich diese Ausgaben ebenfalls in die Berechnung einfliessen lassen. Da wäre die Investitionssumme (Planung, Genehmigung, Panele, Installation und Speicher) über die Nutzungszeit zu verteilen, evtl. anfallende Zinskosten ebenso. Sind Sie sicher das Ihre Stromrechnung dann immer noch 0 Euro jährlich beträgt? Natürlich sollte man, um die ganze Wahrheit zu durchschauen wie Sie es nennen, von Ihnen erlangte Förderzuschüsse (von allen Steuerzahlern) und die garantierte Einspeisevergütung die Sie (von allen Stromkunden) erhalten haben, ebenfalls berücksichtigen.
Herr Kubica, Sie schreiben: "Auf meinem Dach hängen 32 PV-Module, die eine Nennleistung von 10 KW haben. Diese noch so schwachen Module haben letztes Jahr 8.700 kWh geliefert." Ich nehme an, dass es sich um 310 Wp-Module handelt, richtig? Dann ist die verbaute Anlagenleistung, die Nennleistung Ihres Generators, 9,92 kWp. 8700 kWh/9,92 kWp entspricht damit 880 Stunden optimaler Sonnenbestrahlung. Berechnen wir nun Ihre nutzbaren Solar-Stunden nach dem Ansatz von Dr. Hofmann-Reinecke: Das Jahr hat 7860 Stunden, bleiben 3930 Stunden wegen der Nacht, 1965 Stunden wegen der Horizontnähe morgens und abends, 982 Stunden wegen Schlechtwetter tagsüber. Voilà! Ihre verbaute Nennleistung wird sogar noch schlechter ausgenutzt, aber begründbar mit der weniger ergiebigen Ost-West-Ausrichtung. Das für mich so Erheiternde an den von Ihnen zur Verfügung gestellten Daten aber ist dabei: Sie bestätigen damit doch genau das, was Dr. Hofmann-Reinecke hier sagt! Dass Sie nur theoretisch 9,92 kWp auf dem Dach haben. Ich freue mich darüber, dass sich Ihre Anlage für Sie rechnet, so soll es nämlich auch sein. Allerdings tut diese Anlage das auch nur, weil Sie über die von mir einkassierte EEG-Umlage profitieren. Egal jetzt, denn was Sie hier nicht begriffen haben, ist, dass über die in Deutschland verbaute Nennleistung von der Lobby behauptet wird, sie läge fast schon auf dem Leistungsbedarf dieses Landes. Und Dr. Hofmann-Reinecke hat hier eben richtig dargelegt, dass dies eine, nun ja, Lüge ist. Sie lieferten mit Ihren Angaben einen empirischen Beleg. Ihnen und allen anderen Lesern, soweit ebenfalls auf mitteleuropäischen Längengraden, weiterhin einen schönen Abend! (Anm. d. Red.: Herr Dollhopf, das Jahr hat 8760 Stunden.)
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