Es ist schon auffällig, dass der deutsche Antifaschismus umso “mutiger” ist, je länger der Hitler tot ist. Die deutsche Künstler-Szene hat es nie verwunden, dass einer der ihren von 1939-1945 große Teile Europas in Trümmer gelegt hat. Im Flüsterwitz gab es die sarkastische Parole “Pinsel erwache”. Und Hamburg? Da fragte man 1944 was Hamburg als Kunstwerk betrachtet sei. Die Antwort: Eine Radierung Churchills nach Ideen von Hitler. (Hitler hatte gedroht Englands Städte auszuradieren) Ansonsten gilt für das linke Künstlerbiotop in Hamburg wie für jedes andere Wolkenkuckucksheim: Es wird durch das Geld ermöglicht, das andere Menschen verdienen. Mein Vorschlag wäre daher: Schickt die Aktionskünstler in die Produktion. Das vollbringen realer Leistungen bringt die meisten Visionäre schnell in die Realität zurück. Alle Subventionen streichen! Die “Künstler” dürfen tagsüber den Spießer geben und Geld für den Lebensunterhalt verdienen. Wenn sie Abends als Hobby Aktionskunst machen, ist das ihre Sache, ihre selbst finanzierte Sache wohlgemerkt.
Aber Hallo Herr Röhl! Mit dem Namen Bazon Brock als Reverenz für das hamburger intellektuelle Desaster haben Sie aber schwer in der Einschätzung danebengegriffen! Bazon Brock war nie ein Blöder, und Sie sollten sich mal die Interviews der letzten Jahre mit ihm anhören! Etwas treffenderes an echter Zeitgeistkritik - und auf höchstem Niveau - werden Sie nirgends bekommen! Übrigens: Hamburger - und das Hamburger Bürgertum - waren immer schon geistige Pfeffersäcke, da ändern auch Kunsthallen und Elbphilharmonien nix daran - in Hamburg hat man sich immer gerne die Renommierkunst eingekauft, dabei geht es nur ums Schaulaufen und Angeben (“guckt mal, wir können auch was anderes als Geld scheffeln!”) - das ist ganz genau so wie wenn Hamburger demonstrativ guten Wein konsumieren - tieferes Verständnis für den Gegenstand Fehlanzeige (“der schmeckt lecker!”). Deshalb fristete die Kunsthalle trotz ihrer prominenten Lage schon immer ein Schattendasein. Übrigens: die angeblichen “Geschwätzwissenschaften” sind tatsächlich empirische Wissenschaften, sie wurden erst in den letzten 20 Jahren durch die massenhafte Zulassung Nichtstudierfähiger zu postmodern-feministischen Geschwätzdisziplinen.
Die Kosten der Kunsthalle bitte in die Integration umleiten. Die Vielen, Bunte und Linke wollen endlich integriert werden. Damit ihr Stuss Kultur wird.
@Volker im Café: War das der, der gar nicht so viel konnte wie er wollte?? Geht mir seit Jahren so, tschjort wazmí - hol’s der Kalabautermann.
Die sog. “Kulturschaffenden*innen*diverse” entarten so ua. dyskonforme Kollegen, Journalisten/Schriftsteller, Musiker, und darstellende und bildende Künstler. Joseph, was hast du nur für gelehrige Schüler?
Niemand ist heutzutage unfreier als der “Künstler” und “Kultur”-Bespaßer. Und es ist auch niemand rückgratloser. Seien es die staatsalimantierten Clownsmaskenträger der Unterhaltungsindustrie oder der bohemienistische Solo"Kunst"schaffende. Alle miauen und schnurren um die Beine derer, die das Geld in den Kunstbetrieb schmeißen und dafür erwarten, dass man sie unterhält und dabei keine Widerworte gibt. Jede Professionelle vom Straßenstrich verbreitet mehr Würde bei ihrem Job als die Sing-, Zappel-, Geschwätz- und Schmier-Arbeiter, welche sich bei den typischen Events die Nase auf dem Fußboden plattdrücken beim Versuch den Bückling ja nur noch tiefer als die Konkurrenz hinzubekommen. Und das nicht nur in sogenannten Kulturzentren sondern noch im kleinsten Kuhkaff, solange es da nur eine Kulturförderverein gibt.
War früher in Hamburg viel im Museen und Theater. Sind leider zu volkspädagogischen Einrichtungen verkommen. Die Sammlung der Kunsthalle bleibt alerdings einzigartig wie auch das wiedereröffnete Cafe Liebermann. Die letzte wirklich spektakuläre Ausstellung, an die ich mich erinnere: Giacometti. Schon ein Weilchen her.
Diese Erklärung der Vielen wurde von fast allen Hamburger Kultureinrichtungen und den vielen weiteren unterzeichnet, die auch noch von Senat der Stadt Hamburg als solche angesehen und daher hoch subventioniert werden. Auffällig sind da eher die Hamburger Institution, die die Erklärung nicht unterzeichnet haben, so das Altonaer Theater und die Bucerius-Kunststiftung. Diejenigen in dieser Stiftung haben sich, gelobt sei es, an das Vermächtnis ihres Stifters Gerd Bucerius erinnert. Dieser großartige Zeitungs-Unternehmer und Mäzen hätte nämlich diejenigen, die mit dem Ansinnen, die Erklärung mitzuunterzeichnen, zu ihm gekommen wären, ziemlich schnell abserviert und mit der Bemerkung rausgeworfen, dass er sich für die medial-politische Inszenierung eines Popanzes zu schade sei. Und dabei wäre er auch geblieben, wenn die mit unterzeichnenden Leiter von Elbphilharmonie, Staatsoper oder der beiden Hamburger großen Sprechbühnen deshalb zu ihm gekommen wären. Am Schluss der Erklärung der Vielen heißt es: „Solidarität statt Privilegien. Es geht um Alle. Die Kunst bleibt frei!“ Mein Kommentar dazu: Wer Staatsknete in Anspruch nehmen kann, ist privilegiert. Wie wäre es, wenn die verantwortlichen Unterzeichner der Erklärung der Vielen in Solidarität mit der die Steuern/Staatsknete hart erarbeitenden Bevölkerung Hamburgs auf dieses Privileg verzichten würden?
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