Thomas Baader, Gastautor / 31.03.2020 / 17:00 / 30 / Seite ausdrucken

Schutzmasken: Viele Experten, viele Meinungen…

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus keinen Nutzen im allgemeinen Mundschutztragen. Es gebe keinerlei Anzeichen dafür, dass damit etwas gewonnen wäre, sagte der WHO-Nothilfedirektor Michael Ryan. Vielmehr gebe es zusätzliche Risiken, wenn Menschen die Masken falsch abnehmen und sich dabei womöglich infizieren.

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_87623174/jena-wegen-corona-krise-stadt-macht-mundschutz-zur-pflicht.html

Jeder meint, dass der Mund-Nasen-Schutz nichts nützt. Dabei ist das eine gefährliche Fake News. Es ist doch logisch, dass ein Schutz vor Mund und Nase dagegen hilft, dass man das Virus einatmet. Selbst ein einfacher Papier- oder Textilschutz ist besser als nichts!

https://web.de/magazine/news/coronavirus/coronavirus-infektiologe-appelliert-atemschutz-haus-34558598

Hingegen gibt es keine hinreichenden Belege dafür, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person, die ihn trägt, verringert. Nach Angaben der WHO kann das Tragen einer Maske in Situationen, in denen dies nicht empfohlen ist, ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen. Das kann dazu führen, dass zentrale Hygienemaßnamen wie eine gute Händehygiene vernachlässigt werden. 

https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/faqs-coronaviruscovid-19.html

Außerdem plädiert Drosten im Podcast für das Tragen von Masken als „höfliche Geste“. Es sei eine gute Idee, sich selbst Masken zu nähen oder selbstgebastelte Masken online zu kaufen, so Drosten.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/virologie-christian-drosten-ueber-das-coronavirus-wir-werden-in-deutschland-einen-anstieg-der-fallsterblichkeit-sehen/25696836.html

Auch das Ludwigsburger Gesundheitsamt weist auf Anfrage unserer Zeitung darauf hin, dass „man mit einem normalen Mund- und Nasenschutz nur andere schützt, für den Fall, dass man selbst erkrankt ist. Wenn man selbst gesund ist, schützt man sich mit einem normalen Mund- und Nasenschutz nicht vor Ansteckung“. Auch Carola Maitra, Vorsitzende der Kreisärzteschaft Ludwigsburg, hält es nicht für sinnvoll, dauerhaft im Alltag Mundschutz zu tragen. „Die wichtigsten Maßnahmen sind eine gute Händehygiene, das Einhalten von Husten- und Niesregeln und das Einhalten des Mindestabstandes“, sagt sie.

https://www.lkz.de/lokales/stadt-ludwigsburg_artikel,-ist-es-sinnvoll-einen-mundschutz-zu-tragen-_arid,587706.html

Noch weiter geht Alexander Kekulé. In seinem MDR-Podcast erläutert der Virologe sein Modell, um Deutschland aus dem aktuellen „künstlichen Koma“ zurück ins Leben zu holen. Eine Säule dafür sei, aus „Social Distancing“ ein „Smart Distancing“ zu machen. Die einfachste Maßnahme dafür sei, dass „Menschen, wenn sie sich anderen weiter als zwei Meter nähern, eine einfache OP-Maske tragen“.

Der Mund-Nasen-Schutz schütze andere. „Und es gibt neuere Daten, dass man damit auch selbst geschützt wird, bis zu einem gewissen Grad“, sagt der Virologe. Aus Hongkong wüssten sie inzwischen, dass das Tragen der einfachen Masken, wie es dort alle tun, doch einen Effekt habe, das Virus unter Kontrolle zu halten.

Durch das Tragen von Atemschutzmasken könnten wir alle einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Coronavirus-Pandemie einzudämmen. Das sagt der renommierte Virologe Alexander Kekulé. Er will deshalb nun sogar eine Maskenkampagne in Deutschland starten.

https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/coronavirus-schutzmasken-atemschutz-100.html

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Steffen Huebner / 31.03.2020

War schon immer der Meinung, zwei Milliarden pandemieerfahrene Asiaten können sich nicht irren. Da jetzt auch in Deutschland für die wichtigesten Strukturen der Liefernotstand zu Ende geht, gibt es jetzt auch späte Erkenntnisse beim RKI: Mund-Nasen-Schutz sind nun auch für Bevölkerung „sinnvoll“ - was für ein Zufall.

Dieter Kief / 31.03.2020

Masken sind absolut das Mittel der Wahl. Es gibt eine große, valide und reliable (nach strengen wissenschaftlichen Kriterien zuverlässige) US-Untersuchung mit mehreren Tausend (!) Beschäftigten in Krankenhäusern quer durch die USA. Ergebnis: Masken - auch einfache Masken (!), schützen gegen Viren (im untersuchten Fall Grippeviren). Ich wünschte mir, dass Achgut in solchen Fällen eine Ausnahme machen würde mit den links. Ich schreib’ aber vorsichtshalber nur, wie man einen guten Artikel über die Untersuchung googled: Science Daily Masks 9 / 19 / 2019 - easy! - Dann gibt es noch ein gutes formales Argument für Masken: Es gibt ein paar Staaten auf dieser schönen Welt, die Co-19 eingedämmt haben - und alle taten dies mithilfe von Masken. - Das spricht sehr für Masken, wenn es auch aus streng wissenschaftlicher Sicht keinen Beweis darstellt.  Der jüngste Kandidat in dieser Reihe der CO-19 Bezwinger mithilfe der Maske dürfte übrigens unser Nachbarland Tschechien sein. Das ist besonders interessant, weil die Tschechen sogar mit selber gemachten Masken oder einfach mit Schals und Mundtüchern gearbeitet haben. Noch 1 Experte, der sehr für Masken spricht: Gregory Cochran auf seinem Blog West Hunter - und im Podcast mit dem Spieltheoretiker und Ökonomen James Miller unter Future Strategist soundcloud; sowie Steve Sailer auf iSteve punkt com.

Gabriele Kremmel / 31.03.2020

Ich bin übrigens der Meinung, dass Abstandsregeln sinnvoll, aber mangels Übung nicht immer einzuhalten sind und Masken daher in geschlossenen Räumen viel Sinn machen, ja nötig sind. Kürzlich im Supermarkt: nichts los, die wenigen Kunden halten schön Abstand, und dann, während ich suchend vor dem Müsliregal stehe schiebt sich eine Hand samt Arm und Kopf zwischen mich und das Regal, greift nach einer Müslipackung und haucht mir ein “Entschuldigung, darf ich mal?” ins Gesicht. Für ein nein war es da längst zu spät. Dass dies kein Einzelfall ist zeigte sich in einer Unterhaltung, wo jemand ein gleichartiges Erlebnis schilderte. Oder an der Kasse: man hält den markierten Abstand nur solange ein bis das Laufband hinten frei ist. Dann wird vorgestürmt und aufgelegt, Ellbogen an Ellbogen mit dem am Zahlungsgerät stehenden Vordermann.

Bernhard Freiling / 31.03.2020

Das ist es. Eine freundliche Geste. ++  In Bangkok, in der Stadt in der ich lebe, tragen rd. 80% der Menschen solch eine “Atemschutzmaske”.  Na ja, so rd. 30% taten dies auch vorher schon, noch ohne Corona. Es gibt auch eine offizielle Regierungsempfehlung, jedoch nicht als Muß-Vorschrift, hierfür. Als “Farang”, so werden “die Weissen” in Thailand genannt, paßt man sich an. “Der Farang” gilt allgemein als ein wenig gaga, da möchte ich nicht als Jemand, der bereit ist Andere anzustecken, angesehen werden. Drum habe ich mir in der Apotheke nebenan eine wiederverwendbare Atemschutzmaske für 35 Baht = 1€ gekauft. Die Apothekerin hatte eine große Auswahl. In allen möglichen Farben, mit “Grinse-Aufdruck” oder ohne. Meine Frau hat unterdessen, das wußte ich aber nicht, Einweg-Masken per Internet bestellt. Für unsere ganze Familie. Für 8 Baht = rd. 0,25 € das Stück. Ob die Dinger nützlich sind oder nicht: Was wird in Deutschland angestellt, daß diese Masken kaum käuflich zu erwerben sind und wenn, dann nur zu horrenden Preisen?

Stephan Bujnoch / 31.03.2020

Weltweit tragen alle Personen im OP Schutzmasken, warum wohl? Der Unterschied in der postulierten Wirksamkeit ist in der unterschiedlichen Kultur Asiens und der westlichen Welt zu sehen. Während der Asiate den Schutz trägt, um seine Umgebung vor seiner Infektion zu schützen, trägt der Westler keine, weil die ihm selbst nicht viel Schutz vor Ansteckung verspricht. In Pandemiezeiten dürfte es jedoch fortgeschritten sinnvoll sein, dafür zu sorgen, daß möglichst wenige Corona Kleinstkameraden durch die Luft schwirren. Also Mundschutz tragen!

Sabine Lotus / 31.03.2020

Lustig: Die Burkaisierung schreitet voran. Aber jetzt zeigen wir den Heinis mal, wie das richtig funktioniert. Denn wenn schon, dann FÜR BEIDE :P

Heiko Stadler / 31.03.2020

Viren können niemals gefiltert werden, weil sie viel kleiner sind als das engmaschigste Filter, aber durch molekulare Anziehungskräfte können sie in Atemschutzmasken hängen bleiben. Die Wirkung hält aber nur kurze Zeit an. Danach sollte man den Mundschutz mindestens einen Tag lang in die Sonne legen. Danach sind sie wieder verwendbar.

Dov Nesher / 31.03.2020

Wenn alle eine tragen würden könnte ich auch auf “normal” umsteigen. Bei allem virsichtigen mehfachen benutzen und mit UVC desinfizieren gehen meine FFP3 Masken aus Vor-Corona-Zeiten zu Neige. Wer fragt: woher nehmen? Ich habe 2 Antworten: argamantech.com (danke AchGut!. Die haben 2 Wochen Lieferzeit versprochen) oder selber machen. Staubsauger-Beutel filtern nachgewiesenermaßen gut. Wer lieber frei durchatmet: Baumwollstoff. Der filtert nicht ganz so gut, bietet aber immerhin einen gewissen Schutz. Den kann man auch bei 95° in der Waschmaschine desinfizieren.

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